13 Verdachtsfälle
Betroffene Personen prophylaktisch in häuslicher Quarantäne
Kreis Euskirchen - Im Kreis Euskirchen gibt es mit Stand 3. März, 13 Uhr, 13
begründete Verdachtsfälle des Coronavirus. Begründeter
Verdachtsfall bedeutet, dass die betroffene Person zutreffende
Krankheitssymptome aufzeigt und entweder Kontaktperson eines bereits
identifizierten Krankheitsfalles ist, oder vor kurzem sich in einem
bestimmten Gebiet aufgehalten hat.
(me). Die im Kreis Euskirchen diagnostizierten Verdachtsfälle wurden
prophylaktisch unter häusliche Quarantäne gestellt. Dies gilt
ebenfalls für Kontaktpersonen, bei denen eine Ansteckung nicht
ausgeschlossen werden kann. Den Personen, bei denen ein begründeter
Verdachtsfall vorliegt, wurde eine Speichelprobe entnommen, die nun in
einem beauftragten Labor ausgewertet wird. Die Ergebnisse der
Laboruntersuchung gilt es nun abzuwarten, bevor weitere Informationen
erfolgen. Grundsätzlich sind für die Untersuchung und Behandlung die
Haus- und Fachärzte im Kreis Euskirchen zuständig. Personen, die
Sorge haben, sich angesteckt zu haben, sollten ihren betreuenden
Hausarzt anrufen oder während der Notdienstzeiten 116117 wählen. Nur
bei schwerwiegenden lebensbedrohlichen Zuständen sollte der
Rettungsdienst verständigt werden.
Im Nachbarkreis Düren gab es am Dienstagnachmittag eine zweite
bestätigte Infektion mit dem Coronavirus. Betroffen ist ein
23-Jähriger aus dem Stadtgebiet Nideggen, der sich in häuslicher
Quarantäne befindet. Der junge Mann besucht das Berufskolleg Eifel in
Kall, war aber am 19. Februar zum letzten Mal im Unterricht. Da er am
27. Februar Symptome entwickelte, könne er nach derzeitigen
wissenschaftlichen Erkenntnissen nur maximal zwei Tage vorher selbst
ansteckend gewesen sein, teilte das Gesundheitsamt Düren mit.
Daher sei er während der Schulzeit vor Karneval mit Sicherheit noch
nicht infektiös gewesen. Das Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen
wurde rechtzeitig in Kenntnis gesetzt und führte daraufhin ein rein
informatives Gespräch mit dem Leiter der betroffenen Schule. Weitere
Maßnahmen sind derzeit nicht erforderlich. Seit den ersten Berichten
über die neue Erkrankung und deren Ausbreitung, hatte das
Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen die aktuellen Entwicklungen
stets im Blick. Der Aufgabenschwerpunkt lag bis vor Karneval in der
Bewertung der Situation für den Kreis Euskirchen und die Vorbereitung
für weitere Maßnahmen. „Bereits seit Anfang des Jahres steht unser
Gesundheitsamt in Sachen Coronavirus im fortlaufenden Kontakt zu
übergeordneten Behörden und Krankenhäusern, Rettungsdiensten,
Arztpraxen und sensiblen medizinischen Einrichtungen vor Ort“, so
Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Landrates. „Wir haben uns
vorbereitet“. Täglich findet ein Austausch der Fachabteilungen mit
der Verwaltungsleitung statt. Alle wichtigen Informationen laufen hier
zusammen und die notwendigen Entscheidungen werden schnell getroffen.
Bis Karneval war das Kreisgesundheitsamt in der Normalbelegschaft noch
in der Lage, den berechtigten Informationsbedürfnissen von
Bürgerinnen und Bürgern persönlich, telefonisch oder per Mail
nachzukommen. Seit Aschermittwoch ist dies nicht mehr möglich. Für
Bürger im Kreis Euskirchen wurde deshalb in Kooperation mit dem
Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Euskirchen eine Hotline zum
Coronavirus eingerichtet. Besonders geschulte Mitarbeiter geben ab
sofort hier montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr Informationen
darüber, wer besonders gefährdet ist, wie man sich schützen und
einen Verdachtsfall erkennen kann. Die Hotline ist für alle
Interessierten unter (02251) 15800 erreichbar. Darüber hinaus wird
verwiesen auf die Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung https://www.infektionsschutz.de und die Seite des
Gesundheitsministeriums NRW https://www.mags.nrw/coronavirus
Zur aktuellen Situation im Kreis Euskirchen befindet sich das
Kreisgesundheitsamt in ständigem Austausch mit den Nachbarkreisen.
Nach Angaben von Leiter Christian Ramolla sind derzeit 20 Mitarbeiter
mit dem Thema beschäftigt und arbeiten die vielfältigen
Aufgabenstellungen ab. Alle beteiligten Akteure wie auch der
Rettungsdienst und die Krankenhäuser stehen über den
Bereitschaftsdienst des Gesundheitsamtes in Kontakt, so dass bei
Bedarf die Mitarbeiterzahl verdoppelt werden kann.
Im Kreishaus in Euskirchen wird auf den Umgang mit dem Coronavirus
reagiert. Plakate in der Eingangsbereichen der Kreisverwaltung sollen
die Kunden sensibilisieren und daher gilt: „Wir sind nicht
unhöflich, wir sind umsichtig. Wir verzichten auf das
Händeschütteln und schenken Ihnen ein Lächeln“. Wundern Sie sich
daher bitte nicht, wenn MitarbeiterInnen im Augenblick auf den
obligatorischen Händedruck verzichten, denn ein Übertragungsweg von
Keimen geschieht häufig zuerst über die Hände. Besonders nach dem
Naseputzen, Niesen oder Husten sollte darauf geachtet werden,
gründlich die Hände zu waschen! Es stehen auch Handspender mit
Desinfektionsmitteln im gesamten Kreishaus zu Verfügung. Der Kreis
Euskirchen informiert die Bürger zeitnah über die aktuellen
Entwicklungen im Kreisgebiet über seine Homepage und Social Media
Kanäle.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.