Exkursion bei Heimbach
Biber in der Nordeifel

Biber bringen dynamische Entwicklungen in die Landschaft, die das Artenspektrum bereichern. Sie sind Landschaftsgestalter, die Lebensraum für weitere Tier- und Pflanzenarten schaffen.  | Foto: dpep/Adobe.Stock.com
  • Biber bringen dynamische Entwicklungen in die Landschaft, die das Artenspektrum bereichern. Sie sind Landschaftsgestalter, die Lebensraum für weitere Tier- und Pflanzenarten schaffen.
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Der Arbeitskreis „Pflanzen und Tiere“ im Naturschutz-Bildungshaus Eifel-Ardennen-Region bieten am Samstag, 27. Januar eine Veranstaltung zum Thema „Biber“ an, die mit einer Exkursion bei Heimbach beginnt und mit einem Vortrag im Naturschutz-Bildungshaus in Vogelsang endet.

Kreis Euskirchen (lk). Der Biber (Castor fiber) ist das größte europäische Nagetier. Er wird etwa fuchsgroß, um 30 Kilogramm schwer. Durch ihre Bautätigkeit legen sie Teiche an, die wieder verlanden können. Auf diese Weise verändern sie die Landschaft in vielfältiger Weise, die dann immer wieder neue Lebensräume für Arten bietet. Biber steigern somit den Artenreichtum in der Landschaft.

Dr. Lutz Dahlbeck, stellvertretender Leiter der Biologischen Station im Kreis Düren,

referiert am Samstag, 27. Januar, von 14.30 bis 17 Uhr, über die faszinierenden Tiere und ihren Lebensraum. Die Veranstaltung beginnt mit einer Exkursion bei Heimbach und endet mit einem Vortrag im Naturschutz-Bildungshaus in Vogelsang; die Strecke wird mit eigenem PKW zurückgelegt. Bei sehr schlechtem Wetter kann der Termin verschoben werden.

Biber waren einst weit verbreitet in der Region. Wegen ihres Fells, ihres Fleischs und ihrer Duftdrüsen, deren Flüssigkeit als Aphrodisiakum („Bibergeil“) galt, wurden sie in Europa weitgehend ausgerottet. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts waren sie auch in der Eifel verschwunden. Ihre Ausrottung zog eine Artenverarmung der Bachtäler nach sich. Doch seit ihrer Wiederansiedlung in der Eifel bei Hürtgenwald im Jahr 1981 geht an den Stellen, an denen sie ihre Dämme bauen, die Artenverarmung zurück.

Mit ihrem Dammbau legen Biber stehende Gewässer an, und mit ihnen kommen auch die dafür typischen Tier- und Pflanzenarten ins Gebiet, die andere sind als die des fließenden Bachs. Besonders artenreich sind die Biberdämme selbst. Untersuchungen haben ergeben, dass in mitteleuropäischen Biberdämmen etwa 120 verschiedene Tierarten direkt im Holzgewirr des Damms leben. Für die Dämme in der Eifel wurden allein 30 Insektenarten nachgewiesen. Dieses „aquatische Totholz“ ist somit ein eigener Lebensraum.

Zudem schaffen Biber „stehendes Totholz“ durch das Abschälen der Baumrinde an der Stammbasis. Es entsteht Nahrungs- und Nistraum für zahlreiche Insekten und für ihre Fressfeinde wie Spechte und Kleiber. Biber bringen auf diese Weise dynamische Entwicklungen in die Landschaft, die das Artenspektrum bereichern. So werden sie zu Landschaftsgestaltern, die Lebensraum für weitere Tier- und Pflanzenarten schaffen.

Anmeldung per E-Mail an:anfrage@nabear.de

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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