Abfallberatung
Bis zum letzten Krümel
Wer wirft in Deutschland die meisten Lebensmittelabfälle weg? Es sind die privaten Haushalte. Elf Millionen Tonnen Lebensmittel landen jährlich in Deutschland im Müll. 79 Kilogramm pro Kopf werden in privaten Haushalten weggeworfen. Wie das geändert werden kann zeigte die Abfallberatung des Kreises Euskirchen in der Clara-Fey-Schule in Schleiden während der Europäischen Woche der Abfallvermeidung.
Kreis Euskirchen (hs). Wie viel Gramm Reis benötige ich als Beilage zu einem Hauptgericht? Wie unterscheidet sich das Mindesthaltbarkeitsdatum vom Verbrauchsdatum? Wie räume ich den Kühlschrank ein, so dass die Lebensmittel optimal gelagert werden? Vielen Fragen, die wir uns alltäglich rund um unsere Lebensmittel stellen sollten, gingen die Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse und der zehnten Klassen der Clara-Fey-Schule in Schleiden nach. Sie fanden Lösungen auch darin, dass aus alten Backwaren schnell „Arme Ritter“, Semmelknödel oder ein Kohl-Brot-Auflauf gezaubert werden kann. Resterezepte haben sie in der kostenlosen App „Zu gut für die Tonne“ gefunden.
Nach dem beeindruckendem Film „Frisch auf den Müll – Globale Lebensmittelverschwendung“ wird deutlich, dass das Aufkommen von Lebensmittelabfällen weltweit ökologische, wirtschaftliche und ethische Folgen hat. Auch deshalb liegt das Ziel der nationalen Strategie gegen Lebensmittelverschwendung bei der Halbierung dieser Abfälle bis 2030. Da mit 60 Prozent der private Haushalt den größten Anteil daran hat, wurden bei diesem Projekt den älteren Schülern von der Abfallberatung des Kreises Euskirchen alltagstaugliche und klimaverträgliche Lösungen gezeigt.
Nach dem Film führte ein Quiz die Schulklassen durch die interaktive Ausstellung „Lebens(mittel)verschwendung? Wertschätzen statt Wegwerfen!“, die sich die Kreisabfallberatung von der AWA Entsorgung GmbH in Eschweiler ausgeliehen hat. Die Ausstellung können alle auch jederzeit in digitaler Form unter folgenden Link anschauen: https://www.awa-gmbh.de/lebensmittelverschwendung/
„Es würde schon viel helfen, wenn wir bereits vor dem Einkauf überlegen, ob wir ein Nahrungsmittel wirklich brauchen und auch rechtzeitig verbrauchen können. Lebensmittel sind Produkte, die mit viel Ressourcen- und Energieeinsatz hergestellt werden, und zu viele davon landen im Müll. Gerade als Verbraucher können wir hier alle etwas tun. Dazu wollen wir mit dem diesjährigen Projekt anregen“, sagt Abfallberaterin Karen Beuke.
Die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) - Europas größte Kommunikationskampagne für Abfallvermeidung - thematisierte das wichtige Thema der Vermeidung von Lebensmittelabfällen unter dem Motto „Bis zum letzten Krümel: Lebensmittel sorgsam verwenden“. Tausende Akteure aus Wirtschaft und Industrie, Verwaltung, Bildung und Zivilgesellschaft zeigen im EWAV-Zeitraum öffentlich europaweit mit eigenen Aktionen innovative Ideen und zukunftsweisende Projekte rund um die Vermeidung von Lebensmittelabfällen und andere Alternativen zur Wegwerfgesellschaft und Ressourcenverschwendung auf.
Jede und jeder kann sich beteiligen. Die Kreisabfallberatung beteiligt sich zum zwölften Mal mit einem Projekt an dieser Kampagne. Alle Berufskollegs und weiterführenden Schulen im Kreis Euskirchen konnten sich dazu bewerben. Die Projekte aus Deutschland sind auf der Website www.wochederabfallvermeidung.de auf einer Aktionskarte zusammengefasst.
Fragen zum Thema beantwortet die Abfallberatung des Kreises Euskirchen unter abfallberatung@kreis-euskirchen.de bzw. telefonisch unter 02251-15-530.
Redakteur/in:Holger Slomian aus Pulheim |
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