Hochwasserschutz
Bundesumweltministerin überreicht Förderscheck
Kreis Euskirchen (gr). Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat in
Euskirchen einen Förderscheck über 146.000 Euro an den Kreis
Euskirchen überreicht. Das Ministerium fördert über die Nationale
Klimaschutzinitiative den Kreis Euskirchen bei der Umsetzung seines
Klimanpassungskonzepts. Landrat Markus Ramers bedankte sich bei der
Ministerin für die rasche Förderzusage. Im Fokus stehen dabei unter
anderem investive Maßnahmen zum Hochwasserschutz, übergreifende
Verbesserungen im Wassermanagement sowie die Information von
Bürgerinnen und Bürgern sowie Gewerbe.
Auf Einladung des Kreises Euskirchen besuchte die Umweltministerin
zudem ein Renaturierungsprojekt am Veybach bei Euskirchen-Euenheim.
Hier wird der Bach über eine längere Strecke durch die angrenzenden
Wiesen umgeleitet, damit die Ortslage bei Hochwasser entlastet wird.
„Das hier ist ein tolles Beispiel für eine konkrete
Hochwasserschutzmaßnahme“, so Ramers. Allerdings kritisierte er wie
auch Dr. Bernd Bucher vom Erftverband den extrem langen Vorlauf der
Maßnahme. „Es kann und darf nicht sein, dass solche Projekte von
den ersten Überlegungen bis zur Realisierung knapp 30 Jahre dauern.
Hier sind Bund und Land gefordert. Wir müssen da unbedingt deutlich
schneller werden.“
Dies unterstrich auch der Euskirchener Bürgermeister Sacha Reichelt,
der zudem betonte, dass Kreis und Stadt bei innovativen
Hochwasserschutzprojekten „gerne als Musterregion zur Verfügung
stehen“. Finanziert wird die Veybach-Renaturierung zu 80 Prozent vom
Land NRW und zu 20 Prozent über den Erftverband.
Bundesumweltministerin Schulze schlug in die gleiche Kerbe: „Der
Klimawandel ist in Deutschland angekommen. Das haben uns der
Starkregen und das Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und
Rheinland-Pfalz auf erschütternde Weise gezeigt. Selbst mit dem
besten Klimaschutz werden wir in Deutschland die Folgen des
Klimawandels immer häufiger erleben. Kommunen sind stets als Erste
gefordert, die Folgen des Klimawandels zu bewältigen. Vorsorge gegen
die Folgen des Klimawandels erfordert Investitionen und übergreifende
Konzepte, die zur Kommune passen und den Aktivitäten eine Richtung
geben. Die Kommunen brauchen dabei die Unterstützung von Bund und
Ländern, um ‚klimafest‘ zu werden. Der Kreis Euskirchen geht beim
Klimaschutz und bei der Risikovorsorge in vorbildlicher Weise
voran.“
In den vergangenen Monaten hat der Kreis Euskirchen ein umfassendes
Konzept zur Anpassung an den Klimawandel entwickelt. Mit der Umsetzung
dieses Konzepts geht der Kreis Euskirchen den nächsten Schritt, um
die Risiken aus vergangenen und künftigen Folgen des Klimawandels zu
minimieren und Gegenmaßnahmen voranzubringen. Die Aktivitäten werden
in Leitprojekten in den Haupthandlungsfeldern Mensch, Umwelt und
Infrastruktur gebündelt und umgesetzt. So will der Kreis den
Wasserrückhalt im Kreis verbessern, einen Starkregenpass für
Bürgerinnen und Bürger einführen, das integrierte Wassermanagement
verbessern, Eigentümerinnen und Eigentümer mit Tipps zum
klimaangepassten Grundstück versorgen sowie klimaangepasste
Gewerbegebiete schaffen. Bei der Umsetzung liegt ein besonderer
Augenmerk auf den spezifischen Herausforderungen des Landkreises, der
ein vor allem landwirtschaftlich geprägtes Wald- und
Siedlungsgebietes umfasst.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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