"Eingespieltes Team" bleibt im Amt
Delegiertenversammlung der Kreisfeuerwehren

Volles Bürgerhaus: 109 von 112 Delegierte kamen zur Versammlung nach Blankenheimerdorf. Hinzu kamen Ehrengäste und Vertreter der Kreisjugendfeuerwehr. | Foto: ProfiPress
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Kreis Euskirchen - (pp) Natürlich kommt Bezirksbrandmeister Heinz-Peter Brandenberg zur
Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Euskirchen.
„Schließlich wohne ich in Bliesheim, also direkt an der
Kreisgrenze“, berichtet Brandenberg. Doch erst nach der Zusage
teilte ihm Kreisbrandmeister Udo Crespin mit, dass die Versammlung im
Bürgerhaus in Blankenheimerdorf stattfindet. „Nun bin ich also doch
50 Kilometer gefahren statt nur einem“, beschwerte sich Brandenberg
scherzhaft. Und im kommenden Jahr ist die Entfernung noch ein
Stückchen weiter, denn 2019 wird Dahlem die Delegiertenversammlung
ausrichten. Doch auch da wird Brandenberg mit Sicherheit gerne
hinkommen – besonders, wenn er wie jetzt bei seinem Antrittsbesuch
im Kreis Euskirchen die Aufgabe hat, Ehrungen auszusprechen.

Mit der Überreichung der Deutschen Feuerwehr-Ehrenmedaille wurde
Blankenheims Bürgermeister Rolf Hartmann, der die Auszeichnung
erhielt, komplett überrascht. „Ich bin sehr gerührt, mir fehlen
die Worte“, meinte Hartmann, der zuvor in seiner Begrüßung
mitgeteilt hatte, dass ihm die Feuerwehr sehr am Herzen liege. Die
Begründung für die Auszeichnung: Unter Bürgermeister Hartmann werde
der aus der Vergangenheit bestehende Investitionsstau bei der
Feuerwehr spürbar abgebaut. Hartmanns Leitspruch dazu laute: „Wir
sprechen nicht mehr über das Ob und Wie der erforderlichen
Maßnahmen, sondern allenfalls noch über das schnelle Wann.“

Auf Hartmanns Drängen hin habe die Gemeinde Blankenheim auch
erhebliche Anreize zur Förderung des Ehrenamtes und der
Nachwuchsförderung in der Feuerwehr umgesetzt. Eine weitere
Auszeichnung überreichte Brandenberg, der schon als Kind an der Hand
seines Vaters die Delegiertenversammlungen im Kreisfeuerwehrverband
Euskirchen besucht hatte (Bliesheim gehörte vor der Kommunalreform
zum sogenannten Altkreis Euskirchen), an den Hellenthaler
Feuerwehrchef Ulrich Berners.

Der 61-Jährige erhielt für sein dienstliches und persönliches
Engagement das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Berners setzt
unter anderem beharrlich auf einen „grenzenlos gelebten Kontakt“,
so die Begründung, zu den Einsatzkräften im benachbarten Königreich
Belgien.

Die dritte Ehrung übernahm Kreisbrandmeister Udo Crespin. Frank Koep,
Löschgruppenführer in Alendorf und Sicherheitsbeauftragter der
Freiwilligen Feuerwehr Blankenheim, erhielt die Ehrenmedaille des
Kreisfeuerwehrverbandes für sein jahrelanges Engagement in Diensten
der Wehr. „Sie sind ein Motor, der Akzente setzt“, sagte Crespin
über Koep.

Volles Haus in

BlankenheimerdorfInsgesamt 109 von 112 Delegierten waren ins
Bürgerhaus in Blankenheimerdorf gekommen, das damit aus allen Nähten
platzte. Das zeigt auch innerhalb der Feuerwehr das Interesse an
diesem Ehrenamt. Das erkannte auch Landrat Günter Rosenke. „Ohne
Sie wäre es in vielen Fällen brenzlig geworden“, lobte er die
Arbeit der Freiwilligen, die einen „unschätzbaren und
unverzichtbaren Dienst“ verrichten. Besonders erfreut nimmt er zur
Kenntnis, dass die Zahl der Feuerwehrmitglieder im Kreis Euskirchen
nicht rückläufig ist.

Der „Herr der Zahlen“ Karl-Georg Hardy, der jedes Jahr die
Statistik für den Kreisfeuerwehrverband erstellt, kann das belegen:
2017 hat die Feuerwehr im Kreis Euskirchen ein Plus von 66 Kräften.
4367 Menschen sind Mitglied der Feuerwehr, 2669 davon sind im
Einsatzdienst. Diese hatten im vergangenen Jahr 2892 Einsätze zu
verzeichnen. Fast die Hälfte davon betrifft sogenannte Technische
Hilfeleistungen. Das verdeutlicht, dass die klassische
Brandbekämpfung (435-mal im Jahr 2017) eine wesentliche kleinere
Rolle spielt als Verkehrsunfälle, Unwettereinsätze oder Ölspuren.
Die Einsatzzahl bedeutet aber auch, dass die Feuerwehren im Kreis
Euskirchen pro Tag etwa achtmal ausrücken mussten. „Das höchste
Gut dabei ist, Leben zu retten“, betonte Udo Crespin. Das sei
316-mal der Fall gewesen. „Fast jeden Tag wird bei einem Einsatz ein
Menschenleben gerettet“, zählt er auf, ohne zu verschweigen, dass
in 26 weiteren Fällen jede Hilfe zu spät kam, „obwohl wir alles
Menschenmögliche getan haben“. Crespin sitzt dem
Kreisfeuerwehrverband seit dem Jahr 2000 vor – und wird es auch für
die nächsten fünf Jahre tun. Bei den Vorstandswahlen wurde er ebenso
für die nächsten fünf Jahre einstimmig wiedergewählt wie der
restliche geschäftsführende Vorstand, bestehend aus Walter Wolff und
Harald Heinen (jeweils stellvertretende Vorsitzende) und Oliver
Geschwind (Kreisgeschäftsführer). Lediglich in der Beisitzerriege
gab es Veränderungen: Udo Schmitz und Tim Klein sind ausgeschieden,
Andre Zimmermann und Peter Jonas hinzugekommen, die mit Jens Schreiber
und Rudolf Thelen das Quartett komplettieren. „Wir sind ein gutes
Team geworden, sind gut aufeinander eingespielt und konnten das
umsetzen, was die Feuerwehren wollen“, meinte Udo Crespin. Er machte
aber auch deutlich, dass es für ihn und seinen Stellvertreter Walter
Wolff die letzte Legislaturperiode sei. Kreisgeschäftsführer Oliver
Geschwind machte zum Abschluss der Veranstaltung Werbung für den
Newsletter des Kreisfeuerwehrverbandes. Abonniert werden kann er über
die Internetseite des Verbandes unter https://www.kfv-eu.de. Wer den
Newsletter abonniert, bleibt immer auf dem Laufenden, was Neuigkeiten
aus den Wehren angeht.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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