"Die Lage ist ernst"
Der Kreis hat die erste Eingreifzahl überschritten
Kreis Euskirchen - Krisenstab des Kreises Euskirchen mit „dringender
Handlungsempfehlung“ zu Maskenpflicht und privaten Feiern.
(me). Der Trend der letzten Tage ist eindeutig: Die Zahl der
Corona-Infizierten steigt landes- und bundesweit deutlich an. Auch
wenn die Zahlen des Kreises Euskirchen im Vergleich zu den umliegenden
Regionen noch moderat sind, so hat der Kreis Euskirchen mittlerweile
auch die erste Eingreifzahl von 35 überschritten. Am Mittwoch lag der
Inzidenzwert bei 38,7.
Der Krisenstab hat bereits in der letzten Woche beschlossen, eine
dringende Empfehlung an die Bürger auszusprechen. „Die Lage ist
ernst. Wir müssen vor der Lage sein und dürfen nicht warten, bis wir
von den Ereignissen überrollt werden“, so Landrat Günter Rosenke.
Folgende Maßnahmen sind für einen Inzidenzwert von 35 verpflichtend:
Maskenpflicht: Überall dort, wo die Menschen im öffentlichen Raum
zusammenkommen und die AHA-Regeln nicht eingehalten werden können,
sollte eine Maske getragen werden.
Dies gilt zum Beispiel auf Wochenmärkten oder im Gedränge der
Fußgängerzone.
Private Feiern: Grundsätzlich sollten die Bürgerinnen und Bürger
genau abwägen, ob eine private Feier in der aktuellen Lage überhaupt
vertretbar ist. Wenn ja, dann sollten sich ab sofort nur 25 Menschen
im öffentlichen Raum und 15 im privaten Raum treffen.
Ergänzend wird auch Unternehmen dringend empfohlen, die
Mitarbeitenden nach Möglichkeit im Homeoffice arbeiten zu lassen. Das
gilt insbesondere für diejenigen, die aus Risikogebieten wie zum
Beispiel Köln, Bonn oder aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz zu
ihrem Arbeitsplatz in den Kreis Euskirchen pendeln.
Die Kreisverwaltung Euskirchen ist dabei, das „Corona-Team“
personell aufzustocken. Das Kernteam umfasst aktuell zwölf
Mitarbeitende und kann kurzfristig durch eigene Kräfte sowie durch
Verstärkung aus den Kommunen aufgestockt werden. „Durch eine
konsequente Nachverfolgung werden wir versuchen, weiterhin die
Infektionsketten zu ermitteln und zu durchbrechen“, betont Landrat
Rosenke.
Die personelle Umschichtung innerhalb der Kreisverwaltung kann je nach
Lage dazu führen, dass bestimmte Dienstleistungen nicht in der
gewohnten Art und Weise von den Mitarbeitenden erledigt werden
können. Dafür bittet Landrat Rosenke um Verständnis.
Ebenso wie Ministerpräsident Armin Laschet und Gesundheitsminister
Karl-Josef Laumann appelliert auch der Krisenstab an die zuständigen
Ordnungsämter der Kommunen, die Einhaltung der Maßnahmen der
Coronaschutzverordnung auch weiterhin intensiv zu kontrollieren.
„Die Ordnungsämter sind hier ganz besonders gefordert – auch wenn
mir klar ist, dass dies eine enorme zusätzliche Belastung ist“, so
Rosenke.
Sein Appell: „Im Frühjahr und Sommer ist es uns hier im Kreis
Euskirchen durch die konsequente Einhaltung der AHA-Regeln – Abstand
halten, Hygiene beachten und Alltagsmasken tragen – gelungen, die
Zahl der Corona-Infektionen sehr niedrig zu halten. Nur wenn wir jetzt
ebenso diszipliniert weitermachen, können schärfere Maßnahmen bis
hin zu einem Lockdown vermieden werden.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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