Tourismusbörse
Eifel bei Touristen beliebt

IHK-Geschäftsführer Fritz Rötting (r.) diskutierte in Berlin mit politischen Vertretern aus der Eifel über die Zukunft des Eifeltourismus und den Lückenschluss der Eifelautobahn A1 (v.l.): Landrat Wolfgang Spelthahn (Düren), MdB Patrick Schnieder, Landrat Günter Rosenke (Euskirchen) und Thomas Rachel, der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung.  | Foto: RZ/ProfiPress
  • IHK-Geschäftsführer Fritz Rötting (r.) diskutierte in Berlin mit politischen Vertretern aus der Eifel über die Zukunft des Eifeltourismus und den Lückenschluss der Eifelautobahn A1 (v.l.): Landrat Wolfgang Spelthahn (Düren), MdB Patrick Schnieder, Landrat Günter Rosenke (Euskirchen) und Thomas Rachel, der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung. 
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Kreis Euskirchen/Eifel/Berlin - (pp). „Die Eifel als Urlaubsregion erfreute sich im Jahr 2016
großer Beliebtheit“: Dieses Fazit zog der Geschäftsführer der
Eifeltourismus GmbH, Klaus Schäfer, jetzt bei der Internationalen
Tourismusbörse (ITB) in Berlin.

In den Urlaubsregionen NRW und Rheinland-Pfalz seien im vergangenen
Jahr 1.695.470 Gästeankünfte verzeichnet worden. Das bedeute in Plus
von 3,6 Prozent. Dagegen sei jedoch die Anzahl der Übernachtungen um
2,33 Prozent auf insgesamt 5.138.281 gesunken.

Klaus Schäfer zeigte sich in Berlin dennoch zufrieden: „Der
Tourismus in der Eifel hat sich auf hohem Niveau stabilisiert.“ Man
könne nicht jedes Jahr neue Traumquoten erzielen. Die Steigerungen
seien in rheinland-pfälzischen Bereich erzielt worden. Dagegen seien
im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel insgesamt leichte
Rückgänge bei den Gästeankünften (-0,74 Prozent) und bei den
Übernachtungen (-1,79 Prozent) verzeichnet worden.

Während im Kreis Düren mehr Gäste und Übernachtungen gezählt
wurden, mussten die Gastbetriebe im Kreis Euskirchen Verluste sowohl
bei den Gästeankünften (-3,33 Prozent), als auch bei den
Übernachtungen (-378 Prozent) hinnehmen. Auch bei den ausländischen
Besuchern ist im Kreis Euskirchen ein Rückgang von 3,1 Prozent zu
Buche geschlagen.

Fritz Rötting, der für den Tourismus zuständige Geschäftsführer
der Industrie- und Handelskammer zu Aachen (IHK), legte in Berlin
Zahlen aus dem Bereich des Kammerbezirks vor: In den 470
Übernachtungs- und Beherbergungsbetrieben mit mehr als zehn Betten
zwischen Erkelenz und Euskirchen hätten im vergangenen Jahr fast 1,4
Millionen Besucher übernachtet, was einer Steigerung von 2,4 Prozent
entspreche.

„Steigende Übernachtungszahlen sind aber keine Selbstläufer“,
warnte Fritz Rötting auf der ITB. Eine ständige Anpassung des
Angebotes und attraktive Übernachtungsmöglichkeiten seien wichtige
Voraussetzungen. Die Entwicklung im Kreis Euskirchen sei
unterschiedlich gewesen, so Rötting. Die Rückgänge bei
Gästeankünften und Übernachtungen in einigen Kommunen seien unter
anderem stark von der Sanierung des Kronenburger See sowie der
Schließung einer Weiterbildungsakademie in Euskirchen geprägt
gewesen. Zuwächse bei den Übernachtungen fänden hauptsächlich in
den Städten der Region statt.

Rückgängig im Eifelbereich sei auch die Zahl der Gastbetriebe, die
teilweise daraus resultieren, dass nach Betriebsaufgaben keine
Nachfolger gefunden wurden. Auch im Kreis Euskirchen hätten im
vergangenen Jahr unter dem Strich weniger Betten (-3,1 Prozent) zur
Verfügung gestanden als in den Vorjahren.

Rötting: „Ein Rückgang insgesamt, obwohl das tolle neue Gästehaus
im Kloster Steinfeld dazu gekommen ist“. Ungewöhnlich und nicht zu
erklären sei der Rückgang der Gästeankünfte und der
Übernachtungen in der Gemeinde Dahlem. Rötting: „Das kann nicht
allein an der Sanierung des Kronenburger See liegen“.

Bei minimaler Steigerung kaum verändert haben sich die
Tourismuszahlen in der zu Düren gehörenden Stadt Heimbach. Das liege
an den großen Zuwächsen der vergangenen Jahre bei der
abschnittsweisen Fertigstellung des neuen Feriendorfes. Jetzt sei die
Ferienanlage voll belegt. Rötting: „Da wird sich allerdings kaum
noch etwas nach oben bewegen“.

Die stärkste Steigerung sowohl bei Gästeankünften (+34,2 Prozent)
und den Übernachtungen (+25,4 Prozent) sei in der Gemeinde Kall zu
verzeichnen gewesen. Das sei hauptsächlich auf das neue Gästehaus im
Kloster Steinfeld zurückzuführen.

Bei der Aufenthaltsdauer der Gäste lägen die Stadt Zülpich mit 6,1
Tagen, die Stadt Heimbach mit 6,6 Tagen und die Gemeinde Nettersheim
mit 7,1 Tagen an der Spitze. Die Spitzenposition von Nettersheim
resultiere aus den Übernachtungen der Eifelhöhenklinik in Marmagen.
Dass Patienten von Kur- und Reha-Kliniken in die Tourismuserhebung
aufgenommen werden, sei auch anderswo üblich. Rötting: „Das liegt
in der Systematik von Statistiken“.

Wie Fritz Rötting in Berlin erklärte, fußen die in den Statistiken
erfassten Gäste- und Übernachtungszahlen auf Meldungen von
Beherbergungs-Betrieben mit mehr als zehn Betten. Untersuchungen und
Befragungen von Gästen zufolge lägen die Übernachtungszahlen in
kleineren Hotels und Pensionen gleichhoch mit den offiziellen
Erhebungen.

Für den Kreis Euskirchen sieht der IHK-Geschäftsführer positiv in
die Zukunft. Die systematische Entwicklungsarbeit der
Nordeifel-Touristik durch die Tourismus-Akademie werde in den
nächsten Jahren Früchte tragen. Rötting: „Die IHK wird diese
Akademie als Projekt für die Leistungsträger unterstützen“.

In Berlin diskutierte IHK-Geschäftsführer Fritz Rötting auch mit
politischen Vertretern aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz
über den Lückenschluss auf der Eifelautobahn A 1. Der Dürener
Landrat Wolfgang Spelthahn, der rheinlandpfälzische
CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder, der Euskirchener Landrat
Günter Rosenke und der Parlamentarische Staatssekretär der
Bundesministerin für Bildung und Forschung, Thomas Rachel, sprachen
sich für den baldigen Weiterbau der Eifelautobahn aus.

Beide Straßenverwaltungen in NRW und Rheinland-Pfalz, so Fritz
Rötting, seien bemüht, die Planungen endlich zum Abschluss zu
bringen. Jetzt gehe darum, keine Fehler zu machen, weil mit einer
Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig gerechnet werden
müsse.

Alle maßgebenden Parteien seien sich einig, dass der Lückenschluss
erfolgen muss. Geld stehe zur Verfügung. Die Frage, ob er den
Weiterbau der Autobahn noch erleben werde, beantwortete Fritz Rötting
diplomatisch: „Ich will mindestens 90 Jahre alt werden“.  

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