Neues Jahrbuch
„Ein gutes Stück Heimat“
Kreis Euskirchen - Für Landrat Günter Rosenke war es einer der letzten offiziellen
Termine in seiner 26-jährigen Amtszeit, als er jetzt das druckfrische
Kreisjahrbuch vorstellt. „Das ist immer einer meiner
Lieblingstermine gewesen – auch wenn wir dieses Jahr coronabedingt
leider auf die gemeinsame Präsentation mit den Autoren verzichten
müssen. Aber viel wichtiger ist, dass unsere Heimatforscher uns
wieder mit vielen spannenden und interessanten Artikeln unterstützt
haben“, so Rosenke.
(me). Sein Dank galt besonders Kreisarchivarin Heike Pütz, die das
Jahrbuch-Projekt in diesem Jahr federführend und mit großem
Engagement geleitet hat. 26 Bände umfasst die Reihe der Jahrbücher
des Kreises Euskirchen, die unter Landrat Rosenke erschienen sind.
„Corona hat uns seit dem Frühjahr fest im Griff, schlechte
Nachrichten hören wir dazu tagtäglich“, so Rosenke. „In der
Krise erwachsen aber auch neue Möglichkeiten und Tatkraft.“ Als
Beispiele nennt der Landrat Berichte über die zusätzlichen Einsätze
des DRK im Kreisgebiet (Rolf Klöcker: „Eine Truppe für alle
Ausnahmefälle“) und einen Artikel über den Ausbau der
Nachbarschaftshilfe der „Geno Eifel“ in Zeiten der Pandemie
(Corinne Rasky: „Gemeinsam stark – auch in Corona-Zeiten“). Und
Ulrich Lindner-Moog und Alex zeigten, wie man ein Schülerprojekt
unter Corona-Bedingungen umsetzen kann.
Im historischen Abschnitt berichtet Heike Pütz von der Spanischen
Grippe und anderen Epidemien im Kreisgebiet der letzten 100 Jahre.
Vieles, was wir gerade erleben, war auch damals schon üblich:
Schulschließungen bei Grippewellen sowie Ausgangsbeschränkungen bei
Infektionskrankheiten. Die von den Europäern lange belächelte
asiatische Sitte, bei Erkältungsinfekten eine Schutzmaske zu tragen,
war letztlich eine Erfahrung im asiatischen Raum aus dem Jahr 1918.
Den Übergang vom Historischen zum diesjährigen Schwerpunktthema
bildet dann der Aufsatz von Harald Bongart über das Münstereifeler
Schützenwesen am Ende des Spätmittelalters. Im Kreis Euskirchen wird
gut und gerne gefeiert. „Wer konnte ahnen, als die Festkultur im
Kreis zum Schwerpunktthema des Jahrbuch 2021 bestimmt wurde, dass dies
in ein Jahr fällt, in dem die meisten Feste entfallen“, so Rosenke.
Sein Appell: „Halten wir dieses Jahr die Erinnerungen an unsere
Feierlichkeiten fest und freuen wir uns schon jetzt auf bessere Zeiten
und ein Wiedersehen auf den schönen Festen im Kreisgebiet.“
13 Autoren beschreiben unter dem Schwerpunktthema „Im Kreis
Euskirchen weiß man F(f)este zu feiern“ einzelne Festivitäten im
Kreisgebiet. Die Kirmes spielt in den drei Beiträgen von Harry
Verhufen, Fritz Koenn und Hans-Helmut Wiskirchen die Hauptrolle.
Hans-Gerd Dick zeigt dagegen einen Blick hinter die Losbuden und
Fahrgeschäfte mit einem Bericht über die Schaustellerfamilie
Schleiffer aus Zülpich. Vereinsfeste werden von Manfred Müller,
Ewald Schäfer und Andreas Züll vorgestellt, während sich Angelika
Schütte und Peter-Lorenz Könen den eher privaten Feierlichkeiten
widmen. Hasan Hasno mit Roland Kuhlen sowie Hans-Dieter Anrtz
gewähren einen Einblick in die nichtchristlichen Feste, die im
Kreisgebiet gefeiert wurden und werden.
In der Rubrik „Menschen“ finden der Missionar Peter Schumacher aus
Udenbreth und der langjährige Abteilungsleiter Gefahrenabwehr im
Kreis Euskirchen, Udo Crespin, ihre besondere Würdigung. Durch die
Beschränkungen des ersten Lockdown im Frühjahr konnten nur wenige
Menschen die Möglichkeit wahrnehmen sich im Kreishaus die Ausstellung
mit Fotos von Heinz Naumann aus dem Eifeler Alltag. Für alle, die die
Ausstellung verpasst haben, stellt F. A. Heinen das Leben von Heinz
Naumann vor. Ergänzt wird der Bericht mit den großartigen Fotos des
Fotografen. Marieluise Bungartz zeigt im Kapitel „Umwelt und
Natur“ den Nutzen der Wiesen für Umwelt und Landwirtschaft. Auf die
Eifelschleifen und Eifelspuren entführt dann Damian Meiswinkel in
seinem Bericht über die Wandervielfalt unserer Region. Und die
Bedeutung des Vertragsnaturschutzes im Kreis, seine Möglichkeiten und
Vielfalt beschreibt Rita Budde anschaulich.
Landrat Rosenke: „Unser Beststeller ist wieder ein gutes Stück
Heimat – randvoll mit tollen Geschichten aus dem Kreis
Euskirchen!“ Sein Dank galt den Autoren, dem Redaktionsteam und dem
Weiss-Verlag aus Monschau. Das 240 Seiten umfassende Buch ist ab
sofort für 7.50 Euro im Buchhandel erhältlich.
Für das Jahrbuch 2022 plant die Redaktion mit dem Schwerpunkt
„Grenzen ändern sich – Menschen bleiben“. Hintergrund ist das
50-jährige Jubiläum der kommunalen Neugliederung des Kreises
Euskirchen und die wechselvolle Geschichte unserer Region in Sachen
Zugehörigkeit zu einem bestimmten Territorium – vom Mittelalter bis
heute. Die Jahrbuch-Redaktion bittet um Zuschriften unter der
E-Mail-Adresse jahrbuch@kreis-euskirchen.de oder per Post:
Kreisverwaltung Euskirchen, Pressestelle, Jülicher Ring 32 in 53879
Euskirchen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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