Internationale Tourismus-Börse
Eine Demonstration für die Eifel
Berlin/Eifel - (pp). Die Zukunftsinitiative Eifel hat einen neuen Präsidenten.
Während des Eifel-Ostbelgien-Abends in der Vertretung des Landes
Rheinland-Pfalz fand im Rahmen der Internationalen Tourismus-Börse
(ITB) in Berlin die feierliche Staffelübergabe statt. Die kommenden
drei Jahre ist der Euskirchener Landrat Günter Rosenke erster
Repräsentant der Eifel.
Rosenke erhielt den goldenen Staffelstab von seinem Kollegen
Heinz-Peter Thiel aus dem Vulkaneifelkreis, der die vergangenen drei
Jahre Präsident war. Stellvertreter Rosenkes sind Oliver Paasch,
Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens,
Alexander Saftig, Landrat des Kreises Mayen-Koblenz, sowie Michael F.
Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen.
Die Präsidentschaft bei der Zukunftsinitiative Eifel wechselt
turnusmäßig alle drei Jahre. Für Rosenke ist es so etwas wie die
zweite Präsidentschaft. Von 2009 bis 2011 war er als Vorsitzender des
Kuratoriums schon einmal für die Zukunftsinitiative verantwortlich,
ohne dass er als Präsident bezeichnet wurde.
„Die Zukunftsinitiative ist in die Pubertät gekommen“, meinte
Thiel in seiner Abschiedsansprache. Die trinationale Gemeinschaft aus
Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Ostbelgien habe noch einmal
gebündelt werden müssen. Es sei in den tausend Tagen seiner
Präsidentschaft eine neue Geschäftsordnung erstellt worden und der
neue Slogan „Wir leben Eifel“.
Rosenke versprach, die ihm übertragene Aufgabe lebendig und mit viel
Engagement umzusetzen: „Wir werden das gut betreuen.“ Allerdings
konstatierte er: „Wir haben das schon gemeinsam gemacht und werden
das auch weiter so gestalten.“ Damit betonte Rosenke die gute
Zusammenarbeit der Landkreise, Kommunen und Kammern, die die
Zukunftsinitiative Eifel 2004 mit der Bitburger Erklärung ins Leben
riefen.
Der Dürener Landrat Wolfgang Spelthahn, Präsident der
Zukunftsinitiative von 2011 bis 2014, erinnerte daran, wie die Idee
zunächst von einigen belächelt wurde. „Es gab Skepsis, die noch
wuchs, als bekannt wurde, dass die Mitgliedschaft auch Geld kostet“,
sagte Spelthahn. Im Nachhinein habe sich das für alle Teilnehmer als
„tolle Investition“ herausgestellt. Aus der „Luxusausgabe“,
als die sie anfangs bezeichnet wurde, sei eine existenzielle
Wirtschaftsförderung geworden. „Die Zukunftsinitiative ist eine
ungeheure Erfolgsgeschichte. Wir brauchen uns nicht zu verstecken vor
den Fernreisezielen, die die Schlagzeilen der ITB bestimmen.“
Weitere Redner beim Eifel-Ostbelgien-Abend erinnerten daran, wie in
den vergangenen Jahren bewusst Grenzen überschritten wurden. Heike
Raab, Staatssekretärin für Europa, Medien und Digitales in
Rheinland-Pfalz, nannte die Eifel eines der „schönsten Naturgebiete
Europas“.
Daniela Schmitt, Staatssekretärin aus dem Ministerium für
Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz,
stellte den rund 300 Gästen aus der Eifel und Ostbelgien kurz die
Tourismusstrategie 2025 vor. Denn „der Tourismus steht vor großen
Aufgaben, die Ansprüche werden größer, wir stehen im Vergleich mit
ganz Europa und müssen und dynamisch und strategisch neu
aufstellen“. In der Eifel und zusammen mit Ostbelgien sei es
erfolgreich gelungen, Grenzen zu überwinden. „Alle Beteiligten eint
die Idee, die Eifel über die Zukunftsinitiative Eifel zu
positionieren.“Der nordrhein-westfälische Minister für Wirtschaft,
Innovation, Digitalisierung und Energie, Professor Dr. Andreas
Pinkwart, nannte den Eifel-Ostbelgien-Abend eine „Demonstration für
die Eifel“. Zwar sei NRW eine ganz hervorragende Wissenschafts- und
Innovationsregion. Dennoch müsse das Image noch gesteigert werden.
„Wir müssen die Digitalisierung nutzen, um Betriebe sichtbarer zu
machen, müssen Gäste gezielter ansprechen und zwar in den Gemeinden,
den Teilregionen und in ganz NRW.“ Dazu zähle auch eine bessere
Positionierung in den sozialen Netzwerken. Pinkwart findet: „Genau
jetzt ist die Zeit zu investieren, und zwar nicht nur in Strom,
sondern auch in Glasfaser und Mobilfunk.“
Oliver Paasch, Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Belgiens, sprach ebenfalls das Überschreiten von Grenzen als eines
der Hauptthemen dieser ITB an. „Ostbelgien hat viele Grenzen, sogar
eine zu den Niederlanden, auch wenn die nur zehn oder 20 Zentimeter
beträgt.“ Paasch kam auf die turbulente Vergangenheit zu sprechen,
in der Ostbelgien zum Spielball wurde. Als Beispiel nannte er seinen
Großvater, der in seinem Leben drei verschiedene
Staatsbürgerschaften hatte.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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