Kochkalender
Eine kleine kulinarische Weltreise

Alle Beteiligten waren mit viel Herzblut bei der Erstellung des Kochkalenders dabei, der nun im Kreishaus in Euskirchen vorgestellt wurde. | Foto: Petra Grebe
  • Alle Beteiligten waren mit viel Herzblut bei der Erstellung des Kochkalenders dabei, der nun im Kreishaus in Euskirchen vorgestellt wurde.
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Kreis Euskirchen - Er ist ein weiterer Baustein zum Thema Integration im Kreis
Euskirchen: der Kochkalender. Im Herbst des vorigen Jahres entstand im
Kommunalen Bildungs- und Integrationszentrum (KoBIZ) die Idee, die
Vielfalt im Kreis Euskirchen über das Thema Essen abzubilden.
Entstanden ist ein Kalender mit zwölf leckeren Rezepten. Gekocht
haben Menschen aus sechs Nationen, die in den elf Kommunen des Kreises
leben.

„Dies ist ein besonders spannendes Projekt“, sagte Manfred Poth,
Allgemeiner Vertreter des Landrates, bei der Vorstellung des Kalenders
im Kreishaus. Der Kalender werde dazu führen, dass die Esslandschaft
im Kreis Euskirchen bunter werde, ist sich Poth sicher, und er würde
sich freuen, wenn es weitere Projekte in dieser Richtung geben werde.

An verschiedenen Orten hat es im Kreis schon Kochabende mit Migranten
gegeben, unter anderem im Thomas-Eßer-Berufskolleg. Sie hätten
gemerkt, dass bei diesen Abenden viel Freude aufgekommen sei und es
sei der Gedanke aufgekommen, das Thema Kochen weiter fortzuführen,
erzählte Roland Kuhlen vom KoBIZ. Als dann im Oktober noch Gelder zur
Verfügung standen, war die Idee schnell geboren, einen Kochkalender
zu produzieren.

Finanziert wird das Projekt mit Mitteln aus dem Förderprogramm
„KOMM-AN-NRW“ vom Landesministerium für Kinder, Familie,
Flüchtlinge und Integration. Sie hätten in den Kommunen dann
Rundrufe gestartet, um Familien zu finden, die Rezepte aus ihren
Heimatländern beisteuern könnten, erklärte Kuhlen. Doch es wurden
nicht nur Rezepte gesammelt, es wurde bei den Familien auch gekocht.
„Wir haben viele Lebensgeschichten erfahren“, berichtete Kuhlen.

Sie hätten mit dem Kalender zeigen wollen, dass die Vielfalt im Kreis
Euskirchen groß sei. Daher wurden Familien aus jeder der elf Kommunen
des Kreises ausgewählt. Rezepte aus Aserbaidschan, Syrien,
Afghanistan, Irak, Eritrea und der Eifel sind auf diese Weise
zusammengekommen. An den Kochabenden wurde in den Familien nicht nur
leckeres Essen verspeist, die Speisen wurden vor Ort auch gleich von
Mohammed Isso fotografiert.

Die richtigen Mengenangaben zu finden, stellte die KoBIZ-Mitarbeiter
ebenfalls vor ein kleines Problem. „Oft wird nach Gefühl gekocht
und wir mussten die Mengenangaben schätzen“, so Kuhlen. „Es war
schön, wie offen und gastfreundlich wir aufgenommen wurden“,
ergänzte KoBIZ-Mitarbeiterin Judith König.Ein arabisches Essen,
„Kabsetres“, stammt von Jaunach Dandal, der aus dem syrischen Homs
stammt. Seit zwei Jahren wohnt er in Euskirchen und bietet
mittlerweile Kochabende im Haus der Familie an. Es sei sein Ziel
gewesen, seine Kultur zu zeigen.

Auch Für Michael Fulde, der sich ehrenamtlich in der
Flüchtlingsarbeit in Bad Münstereifel engagiert, war die Erstellung
des Kalenders ein gelungenes Projekt. Die Integrationsarbeit sei noch
lange nicht beendet und das Kochprojekt eine wunderbare Gelegenheit,
sich kennen zu lernen. „Die Menschen kochen mit Herzblut“.

Erhältlich ist der Kalender kostenlos beim KoBIZ. Interessenten
können sich an Roland Kuhlen (Tel. 02251-15538; Mail
roland.kuhlen@kreis-euskirchen.de) oder Judith König (Tel.
02251-151324; Mail judith.koenig@kreis.euskirchen.de) wenden; dann
wird ein Kalender entweder zugeschickt oder an passender Stelle
hinterlegt.

- Petra Grebe

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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