Einbrüche im Kreis Euskirchen
Erfreuliche Entwicklung

Bislang 237 Mal waren Häuser und Wohnungen im Kreis Euskirchen in diesem Jahr das Ziel von Einbrechern. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung rät die Polizei zu Beginn der dunklen Jahreszeit zu erhöhter Wachsamkeit. | Foto: Andrey Popov - stock.adobe.com
  • Bislang 237 Mal waren Häuser und Wohnungen im Kreis Euskirchen in diesem Jahr das Ziel von Einbrechern. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung rät die Polizei zu Beginn der dunklen Jahreszeit zu erhöhter Wachsamkeit.
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Kreis Euskirchen - Kriminaloberrat Karl Lenzke redete nicht lange um den heißen Brei
herum: „Wir haben einen erfreulichen Trend. Wir haben im Kreis
Euskirchen - genau wie im gesamten Land - rückläufige Zahlen im
Bereich der Wohnungseinbrüche.“ Landesweit habe es in den ersten
zehn Monaten des Jahres 17,5 Prozent weniger Einbrüche und
Einbruchsversuche gegeben, im Kreis seien es sogar 19,5 Prozent. 237
Einbrüche wurden laut Polizeistatistik in diesem Jahr im Kreisgebiet
bereits begangen. Im gleichen Zeitraum 2016 waren es 294.
Spitzenreiter mit 95 Einbrüchen ist das Stadtgebiet Euskirchen. Aber
auch dort sind die Zahlen rückläufig: um 17 Prozent.

Nur in wenigen Ausnahmen sind laut Lenzke die Zahlen gestiegen.
Beispielsweise habe es in Weilerswist zwei Einbrüche oder
Einbruchsversuche mehr gegeben, in Hellenthal stieg die Zahl von zwei
auf zehn. „Was auf den ersten Blick dramatisch klingt, sind beim
genaueren Hinsehen acht Einbrüche in 40 Wochen“, sagte Lenzke. Das
seien immer noch acht zu viel, aber es sei eben auch keine
außergewöhnlich hohe Zahl, da auch im Südkreis die Gesamtzahl der
Delikte um 20 Prozent zurückgegangen sei.

Spitzenreiter in der kreisweiten Statistik in den ersten drei
Quartalen des Jahres ist Zülpich. Wie Lenzke sagte, sind dort die
Einbrüche um 47 Prozent zurückgegangen. Meist seien es örtliche
Täter, die die Polizei ermittele, so der Kriminaloberrat: „Die
mobilen Tätergruppen sind nur sehr schwer dingfest zu machen. Wir
haben im Kreis Euskirchen keine konkreten Hinweise auf solche Gruppen.
Wir wissen aber, dass sie sich um den Kreis herum tummeln.“

Allerdings seien auch die Einbruchszahlen in den angrenzenden
Bundesländern und Staaten rückläufig. Lenzke: „Wir haben im
gesamten Kreisgebiet keinen Brennpunkt - auch in Euskirchen nicht, wo
laut Statistik der Großteil der Einbrüche passiert.“ Dennoch habe
man in den vergangenen Jahren die Kontrollen sukzessive erhöht.

In diesem Jahr habe es bereits eine Vielzahl von Überprüfungen
gegeben. Dazu zählen auch die groß angelegten Kontrollen des
Verkehrsdienstes gegen Verkehrssünder. Zuletzt nahmen Beamte am 25.
September Verkehrsteilnehmer im Bereich des Berufskollegs in Kall
unter die Lupe. Lenzke: „Wenn wir der Überzeugung sind, etwas tun
zu müssen, dann machen wir das auch.“

Für Diskussionen sorgte kürzlich die Mitteilung, dass von der Wache
in Schleiden Polizisten abgezogen wurden, um die Kollegen in
Euskirchen zu entlasten. Seit dem 1. September tun in Schleiden sechs
Polizisten weniger Dienst. Euskirchens Polizeisprecher Norbert Hardt
sagte: „Wir sind natürlich in Schleiden und der Eifel weiterhin
präsent. Das ist unsere Aufgabe, und die Bürger müssen sich keine
Sorgen machen.“

Klartext redete Lenzke auch, als es um „Riegel vor“ ging, das
Präventivprogramm der Polizei: „Die Bürger müssen ihr Eigentum
selbst schützen, und wir wollen sie außerdem auffordern, wachsam zu
sein“, sagte er. Die Bürger sollten alle vorhandenen technischen
Sicherungen nutzen, sobald sie ihr Haus verlassen, die Türen
abschließen, gekippte Fenster schließen sowie Schlüssel von
abschließbaren Fenstergriffen abziehen.

„Lassen Sie in der Dämmerung ihre Rollläden herunter, damit der
Einbrecher die Abwesenheit nicht erkennt. Lichtquellen mit
Zeitschaltuhr können die Anwesenheit von Bewohnern vortäuschen,
wachsame Nachbarn schrecken Einbrecher ab“, so der Experte.

Wichtig sei auch, dass man auf fremde Personen auf
Nachbargrundstücken achte und die Polizei zeitnah über verdächtige
Beobachtungen informiere. „Jeder Hinweis ist wichtig und erwünscht.
Die psychischen Folgen eines Einbruchs sind meist gravierender als der
materielle Wert, der gestohlen wird“, sagte der Polizeibeamte.
Dafür sei die kostenlose Notrufnummer 110 da.

Wer ein Haus bauen will, kann sich bei der Polizei über eine
einbruchsichere Ausrüstung von Fenstern und Türen beraten lassen.
Mit Faltblättern und Flyern informieren die Einbruchschützer der
Kreispolizeibehörde bauwillige Bürger. Tipps zum Einbruchschutz gibt
es übrigens auch im Internet auf einschlägigen Polizei-Homepages.
Dort werden dann auch Informationen über geprüfte Unternehmen
aufgelistet, die einbruchsichere Fenster und Türen oder Alarmanlagen
anbieten.

www.polizei-euskirchen.de

www.riegelvor.nrw.de

- Tom Steinicke

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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