Haus der kleinen Forscher
Erzieherinnen gehen auf Entdeckungsreise
Kreis Euskirchen - (lk) Im Euskirchener Rotkreuz-Zentrum fand ein Workshop der Stiftung
„Haus der kleinen Forscher“ statt. Bislang sind 99
Kindertagesstätten und Grundschulen im Kreisgebiet zertifiziert.
Nein, es war kein Abstrich-Training, das im Schulungsraum des
Rotkreuz-Zentrums veranstaltet wurde, auch wenn sich dort Frauen
Q-Tipps in den Mund führten. Vielmehr sollten die Probandinnen
erkennen, welche Geschmacksrichtung sich auf dem Wattestäbchen
befand: Etwas Bitteres? Etwas Saures? Oder vielleicht doch etwas
Süßes? Gar nicht so leicht.
Das gilt auch für Gerüche: Kaffeepulver dürfte noch einfach sein.
Aber bei so mancher Pflanze wird es schwer. Das gilt auch für das
Erkennen von Fingerabdrücken auf einem Glas. In
Sherlock-Holmes-Manier wurde mit einer Lupe der Abdruck inspiziert.
Aber die charakteristischen Muster sind kaum erkennbar. „Das liegt
an der Verwendung von Desinfektionsmitteln, das entfernt jegliches
Fett von den Fingern“, weiß Christiane Schwaab, Trainerin bei der
Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ in Berlin.Sie sitzt hier
keinem Spielkreis vor, sondern Erzieherinnen und Lehrerinnen, die an
dem Workshop „Körper“ teilnehmen und später als
Multiplikatorinnen die Experimente in ihre Kindertagesstätten und
Grundschulen mitnehmen, um sie dort mit den Kindern auszuprobieren.
Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie fand im Kreis
Euskirchen wieder ein solcher Workshop statt – normal sind rund zehn
pro Jahr. Netzwerkpartner der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“
ist der DRK-Kreisverband in Kooperation mit dem Kreis Euskirchen. In
diesem Jahr wird es noch zwei Veranstaltungen geben: Für „Bildung
für nachhaltige Entwicklung“ am 4. November sind noch Anmeldungen
möglich.Das Programm des „Hauses der kleinen Forscher“ besteht
aus einem ganzen Fächer von Themenschwerpunkten, etwa Optik, Luft und
Wasser – oder eben Körper, der Schwerpunkt des aktuellen Workshops.
An weiteren Stationen müssen die zukünftigen Multiplikatorinnen
Euromünzen blind erkennen, mit geschlossenen Augen und mit der
schwächeren Hand ihren Namen schreiben oder Kinderbilder anhand
bestimmter Merkmale den richtigen Erwachsenen zuordnen. Das ist gar
nicht so einfach – und fordert auch schon die Erzieherinnen und
Lehrerinnen.
An Kinder zwischen drei und zehn Jahren richten sich die meisten
Experimente. Anhand von Alltagssituationen sollen ihnen die einzelnen
Fachgebiete nähergebracht werden. „Es muss aus dem Alltag kommen
und die Arbeit muss mit Alltagsmaterialien stattfinden“, nennt
Schwaab zwei wesentliche Voraussetzungen. Wichtig ist auch, dass die
Kinder nichts vorgesetzt bekommen, sondern sich Lösungen selbst
erarbeiten, auf Entdeckungsreise gehen. „Forschendes Lernen“
heißt das bei der Trainerin. Auch zu Hause können die Experimente
durchgeführt werden – und dann kann so manches Kind seine Eltern
verblüffen.
99 Kindertagesstätten und Schulen im Kreis Euskirchen sind von der
Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ bislang zertifiziert worden.
Rezertifizierungen stehen alle zwei Jahre an.
Weitere Informationen finden interessierte Einrichtungen unter
www.haus-der-kleinen-forscher.de. Weitere Infos und Anmeldung unter 0
22 51 – 79 11 81.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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