Videowettbewerb
Filmisch mit dem Wunschberuf befasst
Kreis Euskirchen - (epa). „Fach-News“ statt „Fake-News“ konnte man jetzt
S-Forum der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) erleben: Dort ehrten Anja
Daub, Geschäftsführerin Agentur für Arbeit Brühl, und
KSK-Vorstandsmitglied Holger Glück die Gewinner des Videowettbewerbs
„Zukunft checken - So arbeite ich in 10 Jahren“.
Dabei hatten Jugendliche aus dem Kreis Euskirchen filmisch
verarbeitet, wie sie sich Ausbildung und Arbeit nach der Schule
vorstellen - mit im mehrfachen Wortsinn sehenswerten Ergebnissen.
Holger Glück war besonders angetan vom breiten Vorwissen über die
Wunschberufe, das sich die Heranwachsenden angeeignet hatten: „Wenn
wir jemanden einstellen, ist es für uns wichtig, dass derjenige
weiß, was er will.“ Nur durch rechtzeitige Information ließen sich
im späteren Berufsalltag unangenehme Überraschungen vermeiden, die
durch falsche Vorstellung über den Beruf entstehen könnten.
Wie wichtig das Thema Ausbildung sei, könne man unter anderem an der
hochkarätig besetzten Jury erkennen, so Glück. Dort urteilten vier
Juroren wertschätzend über die eingesandten Beiträge: Manfred Poth,
Allgemeiner Vertreter des Landrats und beim Kreis Euskirchen auch für
Bildung, Gesundheit, Jugend und Soziales verantwortlich, Norbert Jeub,
Chefredakteur von Radio Euskirchen, Desiree Hackenbracht,
Bereichsleiterin Ausbildung bei der Agentur für Arbeit Brühl, und
Markus Ramers, stellvertretender Landrat, Lehrer und Vorsitzender der
Bürgerstiftung der Kreissparkasse Euskirchen.
Die KSK-Bürgerstiftung hatte auch die Preisgelder von insgesamt 1500
Euro zur Verfügung gestellt - aber sich auch persönlich sehr für
das Projekt engagiert, wie Anja Daub berichtete. Besonders lobte sie
den Einsatz von Nora Uckert von der KSK-Geschäftsstelle in
Weilerswist und von Rita Witt, Direktorin des Vorstandsstabes, ohne
deren Hilfe das Projekt nicht so wunderbar funktioniert hätte.
Neben den Preisgeldern gewannen die Jugendlichen noch ein
Service-Paket der Agentur für Arbeit. Darin enthalten sind eine
Berufsberatung, Bewerbungstraining mit Videoanalyse eines geprobten
Vorstellungsgesprächs und Hilfe bei der Praktikumsplatzsuche.Den
vierten Platz, honoriert mit einer Sofortbildkamera, erreichten
Johannes und Fabio mit einem Beitrag über eine Karriere bei der
Bundeswehr, speziell über die Ausbildung zum Kampfschwimmer, dem
Berufswunsch von Fabio, während Johannes beim Militär als
Industriemechaniker unterkommen möchte. Fabio hatte bereits ein
Praktikum bei der Marine absolviert. Besonders gefiel der Jury die zum
Thema passende kurze, knappe und damit „bundeswehrmäßige“
Darstellungsweise im Film.
Platz drei und 250 Euro gab es für Alexander, dem der Schutz der
Meere am Herzen liegt. Seinen Wunschberuf Meeresbiologe nach
Biologie-Studium und anschließender Fachausbildung möchte er später
gern bei der Organisation „Sea Shepherd“, die sich besonders und
mit oft spektakulären Einsätzen für den Schutz der Meere und
insbesondere der Wale engagiert, oder bei Greenpeace ausüben. Norbert
Jeub lobte vor allem, dass der begeisterte Gerätetaucher seine
Zuschauer wortwörtlich mit in seine Welt genommen hatte: Denn
Alexander informierte in seinem Film nicht nur ausführlich über den
Ausbildungsweg, sondern illustrierte diesen auch mit
Unterwasseraufnahmen diverser Tauchgänge samt bewegter Bilder von
Wels und Edelkrebs.
Mit einer Zeitrafferaufnahme gewann Melina den zweiten Platz und 500
Euro. Zweieinhalb Stunden am Stück hatte sie gezeichnet, wie sie sich
ihre spätere Karriere bei der Bundespolizei vorstellte, samt diverser
Möglichkeiten von Kontrollbeamtin über Grenzschutz zu Wasser oder in
der Luft bis zur GSG9, den Vorgang auf Video gebannt und auf wenige
Minuten komprimiert. Über die kreative Umsetzung mit hohem
Unterhaltungsfaktor plus ausführlicher Information war die Jury
begeistert.
Den ersten Platz und damit 750 Euro Preisgeld gewann Joyleena. In
einer Videomontage war sie gleich doppelt zu sehen und interviewte
sich so selbst zu ihrer beruflichen Zukunft. Die ist noch nicht in
Stein gemeißelt, soll aber etwas Künstlerisches bieten, von dem man
gut leben kann - reich werden müsse sie damit nicht. Und so
entführte Joyleena die Zuschauer durch Blue-Screen-Verfahren in einen
Konzertsaal, in dem sie Geige spielte, denn sie kann sich eine
Laufbahn als Orchestermusikerin vorstellen, stand auf virtuellen
Bühnenbrettern mit psychedelischem, animierten Bühnenbild, während
sie Hamlet rezitierte, denn auch die Schauspielerei reizt sie, oder
sah und zeigte sich mitten in einer Filmproduktion als
Medientechnikerin.
So überzeugte sie die Jury nicht nur mit der gekonnten technischen
und inhaltlichen Umsetzung, sondern auch mit ihrer breiten
künstlerischen Begabung, wie Markus Ramers anmerkte. Der
Gymnasiallehrer betonte die wachsende Bedeutung von Videos - auch als
Lehrmedium im Unterricht. Er beglückwünschte alle Teilnehmer des
Wettbewerbs und lobte: „Es ist großartig, wie intensiv und kreativ
ihr euch mit dem Thema auseinandergesetzt habt!“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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