Breitbandausbau
Flächendeckend schnelles Internet im Kreis Euskirchen

Alle Beteiligten sind froh, dass endlich der Breitbandausbau flächendeckend voranschreiten kann. | Foto: Petra Grebe
  • Alle Beteiligten sind froh, dass endlich der Breitbandausbau flächendeckend voranschreiten kann.
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Kreis Euskirchen/Weilerswist - In der heutigen Zeit ist es ein großes Ärgernis, wenn das
Internet zu langsam ist. Unternehmen sind auf schnelle
Datenübertragungen angewiesen, und auch Privatpersonen nutzen
schnelle Verbindungen für Streamingdienste oder größere Downloads.
Doch nicht jeder Bewohner im Kreis Euskirchen kann auf die schnellen
Verbindungen zurückgreifen. An manchen Orten ist selbst der
Handyempfang schlecht, wie Landrat Günter Rosenke erst kürzlich bei
einem Termin in Rescheid feststellen musste.

Doch nun ist ein Ende der langsamen Datenübertragung in Sicht: In
Weilerswist erfolgte der Spatenstich, damit jeder Haushalt im Kreis
bald schnell auf der Datenautobahn unterwegs sein kann. Die Umsetzung
wird mit Fördermitteln von Bund und Land sowie Eigenanteilen der
Kommunen in Höhe von rund 30 Millionen Euro realisiert. Die Deutsche
Telekom wird im Auftrag des Kreises Euskirchen die Kabel verlegen.

„Ich freue mich, dass es nun endlich losgehen kann“, sagte Günter
Rosenke beim Spatenstich. „Die Digitalisierung bestimmt zunehmend
alle Lebensbereiche und die Verfügbarkeit von Breitband-Internet ist
heute ein entscheidender Standortfaktor. Wer bei der Schaffung der
digitalen Infrastruktur stehen bleibt, der steht der Zukunft im
Weg“.

Anna-Katharina Horst, Bürgermeisterin der Gemeinde Weilerswist,
begrüßte den Beginn der Ausbauarbeiten: „Breitband ist für jede
Kommune von immenser Wichtigkeit - als Wirtschaftsstandort und als
attraktiver Wohnort.“Bis in die Gebäude werden die Glasfaserkabel
verlegt. Damit wird eine wesentlich höhere Bandbreite - bis zu 1
Gigabyte - erreicht als mit einem kupferbasierten Ausbau.

Das gesamte Ausbaugebiet beträgt im Kreis 7224 Adressen, die bislang
noch nicht mit mindestens 30 Mbit/s versorgt sind. Der meiste Teil
davon sind private Haushalte aber auch 79 Schulen und
Bildungseinrichtungen und rund 900 Gewerbetreibende kommen in den
Genuss der schnellen Verbindung. Dabei werden Tiefbauarbeiten auf
einer Länge von mehr als 400 Kilometern durchgeführt und etwa 519
Kilometer Glasfaserkabel verlegt.

Erste Vorbereitungen wurden bereits 2016 getroffen als das
Bundesministerium die Breitbandinitiative ausrief und Fördergelder
zur Verfügung stellte. Die Telekom hatte jedoch schon vorab begonnen,
etliche Kilometer Kabel in der Region zu verlegen, sodass der
Förderantrag angepasst werden musste.

Doch nun geht es endlich los. Bis 2020 sollen alle Arbeiten
abgeschlossen sein. Ein Großteil wird im klassischen Tiefbau
durchgeführt. Zusätzlich soll das innovative Trenching-Verfahren
eingesetzt werden, bei dem mit Spezialgerät nur ein kleiner, etwa 30
Zentimeter tiefer Graben am Straßenrand gefräst wird. In diesen
werden dann Leerrohre mit Glasfaserkabel verlegt.

Für den überwiegenden Teil der Hausanschlüsse - der Weg von der
Hauptleitung in der Straße zu den Gebäuden - kommt das sogenannte
Erdverdrängungsverfahren zum Einsatz. Dabei erfolgt mittels einer
„Erdrakete“ eine Erdbohrung, durch die das Glasfaserkabel von der
Straße aus bis zum Haus gezogen wird. Dadurch wird das Grundstück
nur minimal belastet.

Für die im Förderprojekt befindlichen Anschlüsse sind die
Glasfaser-Hausanschlüsse kostenfrei, die Grundstückseigentümer
müssen nur den erforderlichen Arbeiten zustimmen. In 15
Bauabschnitten wird die Telekom den Ausbau vornehmen. Unter
www.kreis-euskirchen.de
können Einwohner des Kreises Euskirchen nachsehen, wann ihr
Wohngebiet an der Reihe ist. Vor Beginn der Arbeiten erhalten die
Eigentümer im jeweiligen Bauabschnitt alle Informationen.

- Petra Grebe

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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