Arbeitsmarkt im April
Hoffnung auf Aufschwung nach der Corona-Krise
Kreis Euskirchen (gr). Im April sanken die Arbeitslosenzahlen
saisonbedingt nur leicht. Insgesamt waren 6.460 Menschen arbeitslos,
das waren 39 oder 0,6 Prozent weniger als im Vormonat. Der Bestand der
Arbeitslosen lag mit einem Plus von 477 oder 8 Prozent über dem
Niveau des Vorjahresmonats. Die aktuelle Arbeitslosenquote blieb
unverändert bei 6,1 Prozent.
„Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist mit dem Start in die Saison
– beispielsweise im Baugewerbe, aber in vorherigen Jahren auch in
der Gastronomie und Tourismusbranche - üblich. Aktuell profitieren
die letztgenannten Branchen – angesichts der vorherrschenden
Corona-Beschränkungen - noch nicht von der Frühjahresbelebung. Daher
fällt der Rückgang auch schwächer aus als beispielsweise im April
2019, wo die Arbeitslosenzahlen noch um fast 2,5 Prozent sanken. Die
steigenden Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit
zeigen dennoch, dass eine leichte Frühjahresbelebung im Gange ist.
Ich bin optimistisch, dass sich die Zahl der arbeitslosen Menschen bis
zum Sommer noch weiter reduziert. Einen großen Rückgang können wir
in diesem Frühjahr nicht erwarten. In Anbetracht der Lage, können
wir uns darüber freuen, dass sich der Arbeitsmarkt im Kreis
Euskirchen in dieser Krise derart robust zeigt. Für die Zeit nach der
Krise rechne ich fest mit einem gehörigen Aufschwung. Die Nachfrage
aus anderen Ländern wird weiter zunehmen und unsere Industrie wird
davon profitieren“, so Rainer Imkamp, Vorsitzender der
Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl.
Nordrhein-Westfalen hat am Dienstag, 27. April 2021, in einem
virtuellen Festakt mit den Anrainer-Kommunen, den Kammern und
Gewerkschaften einen Reviervertrag geschlossen, der den Ausstieg aus
der Braunkohle regelt und indem sich die Unterzeichner verpflichten,
den Strukturwandel gemeinsam zu gestalten. Ablaufen wird dieser
Strukturwandel nicht ohne Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt. Dass
die drei Arbeitsagenturen im Rheinischen Revier darauf vorbereitet
sind, verdeutlichte Imkamp als Leiter der Revieragentur Brühl bei
einer Podiumsdiskussion über „Zukunftsperspektiven für
Beschäftigung“ während dieses Festaktes. Er warb dafür, die
Beratungsangebote der Arbeitsagenturen im Rheinischen Revier
frühzeitig in Anspruch zu nehmen: „Die Arbeitsagenturen
Aachen-Düren, Brühl und Mönchengladbach haben die gemeinsame Ziele,
die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu unterstützen bzw. sich für den
Erhalt von Arbeitsplätzen einzusetzen und Beschäftigte so
frühzeitig zu beraten und in neue Jobs zu vermitteln, dass sie die
vielfältigen Chancen, die der Strukturwandel im Rheinischen Revier
mit sich bringt nutzen können und keine Brüche in ihren
Lebensläufen zu befürchten haben. Das Qualifizierungschancengesetz
bietet uns hierbei einen großen Handlungsspielraum. Um die anstehende
Jahrhundertaufgabe und Jahrhundertchance positiv mitzugestalten, haben
wir fürs Revier nicht zuletzt mit den neuen Teams der Berufsberatung
im Erwerbsleben die dafür benötigten Strukturen ergänzt. Damit
bieten wir die Dienstleistung der Berufsberatung nicht nur für
Berufseinsteiger, sondern nun auch speziell für Berufsumsteiger,
beziehungsweise Menschen an, die sich weiterentwickeln wollen,
erreichbar über die jeweilige Arbeitsagentur vor Ort.“
Für den März 2021 legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu
den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im März 23
Unternehmen aus dem Kreis Euskirchen Kurzarbeit an. Im März 2020
waren es 238 für 3.530 darin aufgeführte Personen. In den Anzeigen
wurden der Arbeitsagentur für März 2021 insgesamt 139 Personen
genannt.
Für den April 2021 erfasste die Statistik vorläufige Zahlen für den
Zeitraum 1. April bis 25. April 2021. Demzufolge zeigten im April 23
Unternehmen Kurzarbeit an. In den Anzeigen wurden für April
voraussichtlich 139 Personen genannt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.