"Omikron hat die Spielregeln geändert"
Infektionsketten lassen sich nicht mehr ermitteln

Die aktuelle Infektionslage im Kreis Euskirchen ist wie im gesamten Bundesgebiet hochdynamisch. Bundesweit meldet das RKI täglich Infektionszahlen, die diese Woche erstmals über 100.000 Fälle umfassen.

Kreis Euskirchen (red). „Omikron hat die Spielregeln verändert“, sagt denn auch Landrat Markus Ramers. „Die hohe Anzahl der täglichen Corona-Neuinfektionen im Kreis Euskirchen zwingt uns daher zu Änderungen und Anpassungen im Gesundheitsamt.“

Nach einem einstimmigen Beschluss des Krisenstabes wird das Kontaktpersonenmanagement umgestellt. „Der Großteil der Infektionsfälle und der Haushaltsangehörigen werden zukünftig nicht weiter ermittelt werden“, so Christian Ramolla, der Leiter des Gesundheitsamtes. Kontaktpersonen werden zudem durch Gesundheitsämter nicht weiter systematisch verfolgt, vielmehr besteht die Notwendigkeit, dass Infizierte aktiv ihre Kontaktpersonen ansprechen. Das Gesundheitsamt wird also somit nur noch in Ausnahmefällen bei den Corona-Infizierten oder deren Kontaktpersonen anrufen.

Angesichts der hohen Anzahl der täglichen Neuinfektionen und der langen Laborlaufzeiten bis zum Testergebnis bei gleichzeitig verkürzten Quarantänezeiten mache die bisherige Vorgehensweise keinen Sinn mehr. Die Infektionsketten ließen sich aktuell nicht mehr ermitteln und damit auch nicht unterbrechen. Daher müsse sich das Gesundheitsamt auf besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen konzentrieren, etwa in Alten- und Pflegeheimen oder bei möglichen „Superspreader-Ereignissen“. Schulen und Kindertagesstätten fallen damit ebenfalls aus dem Ermittlungsraster, unter anderem weil es in beiden Einrichtungen regelmäßige Tests gibt, die im Infektionsfall automatisch zu einer Quarantäne führen.

„In der jetzigen Situation ist ein höherer Grad der Eigenverantwortlichkeit gefordert“, so Ramolla, der auf die aktualisierte Corona-Homepage der Kreisverwaltung verweist. Unter https://corona.kreis-euskirchen.de finden die Bürgerinnen und Bürger eine Vielzahl von Fragen und Antworten rund um Corona-Infektionen, Quarantäneregelungen und Testmöglichkeiten. Darüber hinaus können individuelle Fragen auch über die Bürger-Hotline 02251 / 15-800 geklärt werden.

„Omikron hat wie erwartet auch im Kreis Euskirchen die Oberhand gewonnen“, so Landrat Ramers. „Wir müssen weiter sorgsam sein und alles dafür tun, dass der Anstieg der Corona-Infektionszahlen nicht zu schnell zu heftig ausfällt.“ Gemeinsam mit Christian Ramolla appelliert er an alle, sich impfen oder boostern zu lassen, denn das sei der beste Schutz gegen eine schwere Erkrankung. Eine Übersicht über alle öffentlichen Impfangebote findet sich ebenfalls auf der Corona-Seite der Kreisverwaltung.

Redakteur/in:

Holger Slomian aus Pulheim

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