Tipps für den Super-GAU
Infobroschüre rund um den belgischen „Bröckelreaktor“ Tihange

Blick auf das Atomkraftwerk Tihange mit seinen Kühltürmen. Der belgische „Bröckelreaktor“ in der Nähe von Lüttich ist nur etwa 65 Kilometer von Deutschland entfernt. | Foto: Hullie
  • Blick auf das Atomkraftwerk Tihange mit seinen Kühltürmen. Der belgische „Bröckelreaktor“ in der Nähe von Lüttich ist nur etwa 65 Kilometer von Deutschland entfernt.
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Kreis Euskirchen/Region (bp) - Seit Langem ist das belgische Atomkraftwerk Tihange der Städteregion
Aachen, aber auch an den angrenzenden Kreisen ein Dorn im Auge. Kein
Wunder: Immer wieder werden Pannen in dem AKW in der Nähe von
Lüttich bekannt: tausende Haarrisse im Reaktorbehälter, Sabotage,
brennende Schalttafeln – und das alles nur knapp 65 Kilometer von
Deutschland entfernt.

Sollte es bei Tihange wirklich zur Reaktorkatastrophe kommen, könnten
Aachen und die umliegenden Regionen im schlimmsten Fall sogar
unbewohnbar werden. Das geht aus einer von der Städteregion in
Auftrag gegebenen hervor.

Warum ist das Kernkraftwerk in Tihange gefährlich? Wie verhalte ich
mich im Falle eines Falles richtig? Und: Was hat es mit den
Jodtabletten auf sich? Das sind nur drei von vielen Fragen, die die
Bevölkerung derzeit beschäftigen. Antworten darauf gibt jetzt eine
vorgestellte Informationsbroschüre.

Herausgeber ist die Städteregion Aachen gemeinsam mit der Stadt
Aachen, den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg in Kooperation
mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion des Landes
Rheinland-Pfalz.

Die Broschüre, die in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit aller
Partner entstanden ist, trägt den Titel „Informationen für die
Bevölkerung in der Umgebung des Kernkraftwerks Tihange (B)“. „Die
Broschüre ist die erste ihrer Art und nur der erste Baustein unserer
Katastrophenschutzplanung“, sagt Städteregionsrat Helmut
Etschenberg.

Die Beteiligten wollen für eine fundierte Information der
Bevölkerung sorgen. Aus diesem Grund werden in der Broschüre auf 24
Seiten die zentralen Themen rund um einen möglichen Ernstfall
thematisiert. Schwerpunkte sind die Kraftwerke in Belgien, die Wirkung
von Radioaktivität und der Katastrophenschutz in Nordrhein-Westfalen.

Es wird geklärt, wie die Bevölkerung im Ernstfall gewarnt wird und
welche Verhaltensregeln und Schutzmaßnahmen beachtet werden müssen.

Auch die Einnahme von Jodtabletten und das richtige Verhalten bei
einem GAU in Tihange werden erläutert. Um eine weiterführende
Recherche zu beginnen, sind zudem wichtige Links vermerkt. Die erste
Auflage geht mit einer Stückzahl von 36.500 Exemplaren an den Start.

Nicht nur die Kommunen der Städteregion, sondern auch
Landesregierungen, Einzelpersonen und Unternehmen haben sich der Klage
gegen Tihange angeschlossen. „Die euregionale Zusammenarbeit und
eine solche gemeinsame Bewegung habe ich so noch nicht erlebt“, sagt
Etschenberg. Auf die Broschüre folgen weitere Schritte, wobei die
Vorverteilung der Jodtabletten der nächste ist.

Die Broschüre ist in allen Rathäusern im Kreis Euskirchen
erhältlich und als Download unter :
www.kreis-euskirchen.de
verfügbar.

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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