Kein Verdachtsfall - keine Erkrankten
Informationen zum Schutz gegen Coronavirus
Euskirchen - „Nach aktuellem Stand haben wir im Kreis EU derzeit weder einen
Corona-Verdachtsfall noch einen Corona-Erkrankten“, teilt Wolfgang
Andres, Pressesprecher der Kreisverwaltung Euskirchen, auf Nachfrage
des BLICKPUNKTS mit .
(me). Die Erkrankung an dem neuartigen Coronavirus wird COVID-19
genannt. Sie unterscheidet sich in den allermeisten Fällen nicht
wesentlich von anderen Erkältungskrankheiten, die derzeit umgehen.
Wie andere respiratorische Erreger kann eine Infektion mit dem
neuartigen Coronavirus zu Symptomen wie Husten, Schnupfen, Halskratzen
und Fieber führen, einige Betroffene leiden auch an Durchfall. Bei
einem Teil der Patienten scheint das Virus mit einem schwereren
Verlauf einherzugehen und zu Atemproblemen und Lungenentzündung zu
führen.
Wichtig zur Unterscheidung ist, ob man sich bis maximal 14 Tage vorher
in einem Risikogebiet aufgehalten hat oder Kontakt zu einem
nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Patienten hatte.
„Das Robert-Koch-Institut (RKI) aktualisiert täglich die Liste der
Risikogebiete. Dabei muss man beachten, dass - am Beispiel Italiens -
nicht ganz Norditalien als Risikogebiet gilt, sondern ausschließlich
einzelne Städte. Auch ist es falsch, dass zum Beispiel Heinsberg oder
München zu den Risikogebieten zählen“, klärt Andres auf.
Wenn diese Personen medizinische Hilfe benötigen, sollten sie nach
telefonischer Vorabinformation und mit Hinweis auf die Reise oder den
Kontakt einen Arzt aufsuchen. Einzig der Wunsch nach einer
„Kontrolluntersuchung“ ohne tatsächliche Notwendigkeit einer
ärztlichen Diagnostik und Behandlung sollte Patienten nicht in die
Praxis führen.
Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass die Gefahr für die Gesundheit
der Bevölkerung in Deutschland „aktuell weiterhin gering“ ist.
Es bestehen keine Hinweise darauf, dass für junge Menschen oder
Menschen im mittleren Alter das Virus grundsätzlich lebensgefährlich
ist.
Die meisten Erkrankten zeigen vermutlich nur einen Infekt der oberen
Atemwege, also erkältungsähnliche Symptome. Bei den bisher gut
dokumentierten Fällen allerdings weiß man: Gefährlich ist das
Coronavirus für ältere Menschen und die mit Vorerkrankungen.
Es gibt bisher kaum schwere Verläufe bei Kindern und Jugendlichen,
Männer sind ein wenig stärker betroffen als Frauen.
Zum Schutz sollte auf eine gute Handhygiene, also häufiges und
längeres Händewaschen, geachtet sowie bei einer Erkältung in
Einmal-Taschentücher oder die Armbeuge gehustet und geniest werden.
Das Kreishaus Euskirchen und die Rathäuser sind auf mögliche
Infektionsfälle vorbereitet. Zur Isolation und Behandlung von
Erkrankten sind Vorkehrungen getroffen.
Umfangreiche Informationen zum Coronavirus finden sich auf der
Homepage des Robert-Koch-Institutes:
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/FAQ_Liste.html.
Wohin können Menschen sich wenden, die glauben, sie hätten sich mit
dem Corona-Virus infiziert?
Diese Personen sollten mithilfe der Homepage www.infektionsschutz.de
ihr tatsächliches Risiko beurteilen. Grundsätzlich sind Hausarzt
oder ärztlicher Notfalldienst der primär beste Ansprechpartner. Wenn
bestimmte Risikofaktoren zutreffen (Kontakt zur einem definitiv
Erkrankten / Aufenthalt im Risikogebiet) muss der Arzt zuvor
telefonisch kontaktiert werden. Die Atemwegsinfekte, mit denen
Patientinnen und Patienten zurzeit die Arztpraxen aufsuchen, sind fast
ausschließlich auf Influenza oder Erkältungskrankheiten
zurückzuführen.
Welche Vorbereitungen hat die Kreisverwaltung für den Fall erster
Infektionen und für den Fall zahlreicher Infektionen getroffen?
Nach dem bestätigten Corona-Fall im Kreis Heinsberg hat Landrat
Günter Rosenke kurzfristig die beteiligten Fachabteilungen der
Kreisverwaltung zu einem Abstimmungsgespräch zusammengerufen, um
gegebenenfalls schnell reagieren zu können.
Seit den ersten Berichten über diese neuartige Erkrankung informiert
das Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen die Kliniken über die
Ausbreitung dieser neuen Infektion und stellt Informationen zur
Diagnostik, Hygiene und dem generellen Umgang mit Verdachtspersonen
zur Verfügung. Darüber hinaus wurden alle Praxen im Kreis
kontaktiert und auf die aktuelle Meldepflicht sowie hilfreiche
Dokumente aufmerksam gemacht. Sowohl das Krankenhaus Euskirchen als
auch das Krankenhaus Mechernich verfügen grundsätzlich über je eine
gut ausgestattete Isolierstation und Fachärzte, die auf die
Behandlung übertragbarer Erkrankungen spezialisiert sind. Der
Rettungsdienst des Kreises Euskirchen hält ganzjährig
Spezialfahrzeuge und Desinfektoren bereit. Alle Akteure stehen über
den Bereitschaftsdienst des Gesundheitsamtes in Kontakt.
Bereits Anfang Februar hat im Kreishaus ein Abstimmungstreffen der
Krankenhäuser, des Rettungsdienstes und des Gesundheitsamtes
stattgefunden, bei dem die jeweiligen Vorbereitungen erörtert und
miteinander harmonisiert wurden.
Mittlerweile hat das NRW-Gesundheitsministerium eine zentrale Hotline
für die Bürgerinnen und Bürger unter der Nummer (0211) 855 4774
geschaltet. Experten geben hier kompetent Auskunft zu allen relevanten
Fragen rund um die neuartige Viruserkrankung.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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