DRK-Kreisversammlung
Keine Atempause für die Rotkreuzler

Die Führungsmannschaft des DRK-Kreisverbandes (v.l.): Vorsitzender Karl Werner Zimmermann, Ehrenvorsitzender Erwin Doppelfeld, Kreisverbandsarzt Frank Gummelt, stellvertretende Vorsitzende Edeltraud Engelen, Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker, stellvertretender Vorsitzender Wilfried Müller, JRK-Leiterin Angelina Ulrich, Schatzmeister Gerd Fink, Kreisbereitschaftsarzt Christoph Thomaßen und Beisitzer Herbert Schmitz. | Foto: RH/ProfiPress
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  • Die Führungsmannschaft des DRK-Kreisverbandes (v.l.): Vorsitzender Karl Werner Zimmermann, Ehrenvorsitzender Erwin Doppelfeld, Kreisverbandsarzt Frank Gummelt, stellvertretende Vorsitzende Edeltraud Engelen, Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker, stellvertretender Vorsitzender Wilfried Müller, JRK-Leiterin Angelina Ulrich, Schatzmeister Gerd Fink, Kreisbereitschaftsarzt Christoph Thomaßen und Beisitzer Herbert Schmitz.
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Kreis Euskirchen - (pp). Dass das Deutsche Rote Kreuz eben viel mehr als Blutspende
und Erste Hilfe sei, stellte Christiane Loeb gleich zu Beginn der
Kreisversammlung des Rotkreuz-Kreisverbandes Euskirchen fest. „Wer
hätte noch vor zehn Jahren gedacht, dass die Betreuung von
Flüchtlingen oder die Fürsorge unbegleiteter minderjähriger
Flüchtlinge zu ihren Aufgaben zählen würde“, sagte die
stellvertretende Euskirchener Bürgermeisterin, die - ebenso wie
Landrat Günter Rosenke - erschienen war, in ihrer Ansprache vor knapp
100 Rotkreuzlern. Seit diesem Jahr befindet sich der DRK-Kreisverband
in der Anerkennungsphase als Träger der Jugendhilfe im
Heimbereich.

Viele zusätzliche Aufgaben haben den Verband im zurückliegenden Jahr
in Atem gehalten. „Wir haben verdammt gute Arbeit geleistet. Dabei
wollten wir eigentlich mal zur Ruhe kommen“, erklärte
Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker. Die „überdurchschnittlich
gute Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt“, so Klöcker sei
das Erfolgsgeheimnis. „Das können andere Kreisverbände nicht von
sich behaupten.“

Weil das Rotkreuz-Zentrum in Euskirchen aus allen Nähten platzt und
mit der Fertigstellung des Erweiterungsbaus im Herbst 2018 gerechnet
wird, gewährte die Feuerwehr Euskirchen den Rotkreuzlern für die
Kreisversammlung Obdach in ihrer neuen hauptamtlichen Wache in der
Kreisstadt. Dort dankte Landrat Rosenke insbesondere den 800
Ehrenamtlern: „Deren Tätigkeiten aufzuzählen, würde den Rahmen
sprengen.“

Eine von ihnen ist Edeltraud Engelen, zweite Kreisvorsitzende,
Blutspendebeauftragte und „im Kreisgebiet unterwegs wie ein
Wirbelwind“, wie Kreisvorsitzender Karl Werner Zimmermann betonte.
Für ihren unermüdlichen Einsatz zeichnete er sie mit der
Berni-Müller-Verdiensturkunde aus, der höchsten Auszeichnung, die
der Kreisverband zu vergeben hat.

Dass dem DRK-Kreisverband an den zurückliegenden 365 Tagen keine
Pause vergönnt war, lag unter anderem am steigenden Bedarf in der
Kinderbetreuung, der vor allem, so Klöcker, in Weilerswist aufgrund
der Neubaugebiete „extrem“ sei. Dort ist das Rote Kreuz unter
anderem Betreiber der mit 138 betreuten Kindern kreisweit größten
Kindertagesstätte. Hinzu kommen mittlerweile 350 Kinder, die in den
fünf OGS-Standorten Mechernich, Zülpich, Ülpenich, Blankenheim und
Dahlem betreut werden, sowie weitere 177 Kinder, die an der
Betreuungsform „Schule von acht bis eins“ teilnehmen, wie Heike
Iven berichtete. Allein in diesem Bereich sind 66 Betreuungskräfte
beschäftigt. Insgesamt stieg die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiter
von 515 auf 813.

Obwohl bei der Unterbringung der Flüchtlinge zwischenzeitlich Ruhe
eingekehrt ist und die beiden zentralen Unterbringungseinrichtungen
(ZUE) in Euskirchen und Vogelsang aktuell bei weitem nicht ausgelastet
sind, werden die Kapazitäten im Auftrags des Landes weiter erhöht:
in Euskirchen auf 1300 und in Vogelsang auf 700 Plätze. „Wenn man
an 2015 denkt, dann weiß man, wie schnell so etwas gehen kann“,
erklärte Schatzmeister Gerd Fink die Vorsichtsmaßnahme der
Landesregierung.

Dem DRK-Kreisverband und seinen Mitarbeitern würden die unbefristeten
Verträge für die Betreibung der Unterkünfte indes erheblichen Druck
bereiten. Umso wichtiger sei es, so der Schatzmeister, Rücklagen für
die „Zeit nach den ZUE“ zu bilden. Im Frühjahr dieses Jahres gab
es den Zuschlag für weitere drei Jahre und damit
Arbeitsplatzsicherheit bis zum Frühjahr 2020. Wie es danach
weitergehe, wisse niemand. Fink, der der Versammlung „fünfzehn
spannende Minuten“ für seinen Finanzbericht angekündigt hatte,
präsentierte ein erfreuliches Zahlenwerk mit einer positiven
Liquiditätsentwicklung.

Ebenfalls spannend wurde es, als Kreisbereitschaftsleiter Stephan
Schmitz seinen Bericht ablieferte. Knapp 8000 Helferstunden leisteten
die Ehrenamtler in den elf Ortsvereinen. 320 Einsätze bei
Großveranstaltungen im Kreis Euskirchen hatte die
Koordinierungsstelle abzustimmen. Auf 49 Notfalleinsätze brachte es
der Rettungsdienst allein im Karneval. Auch überregional wurden die
Euskirchener Rotkreuzler gerufen, so etwa die Bergwacht beim
Seilbahnunglück in Köln oder die Rettungshundestaffel bei
zahlreichen Vermisstensuchen außerhalb des Kreisgebietes. Jüngst war
es die Evakuierung des Pflegeheimes in Mechernich-Kalenberg, nachdem
es dort zweimal gebrannt hatte.

Unter der Leitung von Christiane Loeb wählte die Versammlung den
Kreisvorstand. Ohne Gegenstimmen wurde folgende Mannschaft
aufgestellt: Vorsitzender Karl Werner Zimmermann, erste
stellvertretende Vorsitzende Edeltraud Engelen, zweiter
stellvertretender Vorsitzender Wilfried Müller, Schatzmeister Gerd
Fink, Justiziar Werner Eicks und Kreisverbandsarzt Frank Gummelt.
Außerdem gehören dem Kreisvorstand Christoph Thomaßen als neuer
Vertreter der Kreisbereitschaftsleitung sowie Herbert Schmitz als
weiterer Vertreter der Kreisbereitschaftsleitung und Angelina Ulrich
als Vertreterin der Jugend an. Letztere hat die bisherige
Jugendrotkreuzleiterin Laura Zimmermann abgelöst. Unterstützt wird
sie von Nathalie Schwade (OV Euskirchen) und Til Voß (OV Mechernich)
im JRK-Kreisvorstand.

Außerdem gab es folgende Ernennungen: Achim Steffens (kommissarischer
Bereitschaftsleiter Hellenthal), Angela Willems (Bereitschaftsleiterin
Blankenheim), Jürgen Houbé (Bereitschaftsleiter Kall), Christian
Larres (Gruppenführer Sanitätsdienst Kall) und Christoph Thomaßen
(Kreisbereitschaftsarzt).

Für 25 Dienstjahre geehrt wurden: Regina Abelein, Silke Mertens,
Simone Jakobi (alle Dahlem), Florian Becker (Weilerswist), Johanna
Goloiuch, Jutta Opitz (beide Schleiden), Susanne Koppenstedt
(Blankenheim), Thorsten Mette (Zülpich) und Sascha Suikerland
(Mechernich). Ausgezeichnet für 50 Dienstjahre wurden Anneliese Raja
(Blankenheim) und Christine Simon (Euskirchen).

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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