Weißstörche machten Halt
Klapperstorch in Sistig
Kreis Euskirchen/Kall-Sistig - Wenn die Mär vom Klapperstorch stimmt, dürfte die Geburtenrate in
Sistig am letzten Augustabend rapide angestiegen sein und der
demografische Wandel keinerlei Probleme mehr bereiten. Denn eine Schar
von Weißstörchen, gemeinhin auch als Klapperstorch bekannt, machte
am frühen Abend Rast auf einer Wiese zwischen Sistig und Wollenberg,
unweit des Hauses West – aber noch auf Kaller Gemeindegebiet.
(me). Mitte bis Ende August ziehen die Weißstörche in Scharen in den
Süden. Zwar legen die Tiere täglich zwischen 150 und 300 Kilometer
zurück. Aber natürlich legen sie zwischendurch auch mal ein
Päuschen ein – in dem Fall, wie sollte es anders sein, in der
schönen Eifel.
Vielleicht befand sich auf der Wiese ja auch der ein oder andere
Snack, den die Weißstörche so lieben. Dazu zählen unter anderem
Regenwürmer und Insekten sowie Mäuse und Ratten. Aber ein
Kostverächter ist der Ciconia ciconia nicht, wie der Vogel in der
Wissenschaft genannt wird. Er zählt allgemein zu den
Nahrungsopportunisten, isst also, was auf den Tisch kommt.
Zwischen Mitte und Ende August machen sich die Weißstörche auf nach
Afrika, südlich der Sahara überwintern sie. Während die meisten
Störche den Ostweg über die Türkei und den Nahen Osten stellenweise
bis nach Südafrika wählen, sind es gerade die Störche aus
Südwestdeutschland, die den „Westweg“ über Spanien wählen, um
ihr Winterdomizil zwischen Senegal und Tschad aufzuschlagen.
In den letzten Jahren haben sich aber viele dieser „Weststörche“
angewöhnt, die lange Reise nach Afrika gar nicht mehr erst
anzutreten. In Südspanien finden sie laut Nabu in den Wintermonaten
auf Mülldeponien ausreichend Nahrung, weshalb sie dann auf der
iberischen Halbinsel überwintern. Eine Corona-Reisewarnung für
Störche, im Gegensatz zu der für Menschen, besteht schließlich
nicht.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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