Klimaanpassung an der Grenze
„Klimakrise ist Realität“
Kreis Euskirchen - Mehr Hitzetage, weniger Frost, trockenere Sommer und nassere Winter,
aber mit weniger Schnee - der Klimawandel macht sich auch in der Eifel
und den Ardennen immer stärker bemerkbar. Die Auswirkungen des sich
wandelnden Klimas stellen die Menschen im Naturraum Eifel/Ardennen vor
vielfältige Herausforderungen, von der menschlichen Gesundheit bis
zum Talsperren-Management, von Trockenschäden in den Wäldern bis zu
veränderten Vegetationszeiten.
(me). Diese Herausforderungen nehmen keine Rücksicht auf Länder-
oder Verwaltungsgrenzen, die Anpassung an die Folgen des Klimawandels
ist eine grenzüberschreitende Aufgabe.
Vor diesem Hintergrund luden die Energieagentur Rheinland-Pfalz, die
Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, die EnergieAgentur.NRW, das
Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen und die Region
Aachen Akteure aus allen Regionen im Rahmen des Eifelforums 2020 dazu
ein, sich mit Möglichkeiten der Gestaltung der Klimaanpassung im
Naturraum Eifel/Ardennen zu beschäftigen. Der Einladung folgten fast
100 Teilnehmer, die sich heute - Corona-konform - in einem
Online-Seminarraum zusammenfanden. Die Eifelregionen von
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Ostbelgien verfolgen dabei
das gemeinsame Ziel einer verstärkten Vernetzung. Die Veranstaltung
bildete dafür den Auftakt. „Hierbei setzen wir auf Dialog,
Kommunikation, Transparenz und Interaktion. Akteure und
Öffentlichkeit sollen mitgenommen und geeignete Kooperationsformen
und -themen erarbeitet werden“, so Ministerpräsident Oliver Paasch.
„Wir sehen an dem dramatischen Zustand unserer Wälder: die
Klimakrise ist Realität. Daher müssen wir ambitionierten Klimaschutz
und die Anpassung an die Klimawandelfolgen zusammendenken. Durch
gemeinsam entwickelte Konzepte und Maßnahmen stärken wir die
Eifelregion, verbessern die regionale Wertschöpfung und sichern
unsere Lebensgrundlage. Ein lokales Leuchtturmprojekt ist zum Beispiel
das Regionale Verbundnetz Westeifel. Mit diesem einmaligen
Infrastruktur-Projekt stellen wir die Wasser-, erneuerbare Energien-
sowie Breitbandversorgung zukunftssicher auf. Wir sehen große
Chancen, die Zusammenarbeit in unserer Eifelregion weiter zu
verstärken und über die Grenzen hinweg auszubauen“, sagte die
rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken.
„Klimaanpassung ist ein sehr komplexes und vielschichtiges
Aufgabenfeld. Neben den Wäldern sind auch die Landwirtschaft, die
Trinkwasserversorgung oder die regionale Wirtschaft, wie zum Beispiel
der Tourismus, betroffen. Im Rahmen unseres Projekts „Klimaschutz-
und Anpassungsnetzwerker“ leistet die Energie-Agentur.NRW einen
zentralen Beitrag, Kommunen und Regionen sowie Unternehmen über die
anstehenden Herausforderungen zu informieren und die Vernetzung von
Akteuren zum Thema Klimaanpassung zu unterstützen. Das heutige Forum
bietet die Gelegenheit, unser Wissen auch grenzüberschreitend
miteinander zu teilen, Herausforderungen zu diskutieren und gemeinsame
Lösungen zu erarbeiten“, sagte die nordrhein-Westfälische
Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. Die beiden Ministerinnen und der
Ministerpräsident sind sich einig: „Wir müssen uns an sich
verändernde Klimabedingungen anpassen. Nur gemeinsam kann es uns
gelingen, den wunderbaren Natur- und Kulturraum Eifel-Ardennen auf die
Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.