Familienfreundlicher Arbeitgeber
Kreisverwaltung erneut ausgezeichnet
Kreis Euskirchen - (bp). Die Kreisverwaltung Euskirchen ist als familienfreundlicher
Arbeitgeber bis zum Jahr 2020 ausgezeichnet worden. „Darüber freuen
wir uns sehr“, betont Landrat Günter Rosenke, der das Thema schon
seit Jahren forciert. Gemeinsam mit Dagmar Geschwind, der zuständigen
Projektleiterin der Kreisverwaltung, brachte er die entsprechende
Plakette jetzt im Foyer des Kreishauses an.
Claudia Steffens musste zügig handeln. Ihre Mutter, zu diesem
Zeitpunkt 81 Jahre alt, konnte nicht mehr alleine im Haus bleiben.
Für die Mitarbeiterin der Euskirchener Kreisverwaltung war das ein
großes Problem: Wie sollte sie als Vollzeitbeschäftigte ihren Job
und die Pflege ihrer Mutter unter einen Hut bekommen? Die Antwort der
Kreisverwaltung hieß Teilzeit-Telearbeit. Am Vormittag arbeitete
Claudia Steffens fortan im Kreishaus, nachmittags war sie zuhause, wo
sie sich um ihre Mutter kümmern konnte. Die noch fehlenden
Arbeitsstunden konnte sie nach eigener Zeiteinteilung im Home-Office
ableisten. „Ich weiß nicht, wie es sonst hätte funktionieren
sollen“, sagt Claudia Steffens.
In der Kreisverwaltung ist sie kein Einzelfall. Immer häufiger stehen
die Mitarbeiter vor der Herausforderung, Beruf und Kindererziehung
beziehungsweise Pflege der Eltern „irgendwie“ zu managen. „Das
ist bei uns ein großes Thema“, sagt Landrat Rosenke, der auf eine
aktuelle Studie verweist. Danach sind bei neun von zehn Arbeitnehmern
familienfreundliche Angebote genauso wichtig wie die Höhe des
Gehalts. „Wir sind hier schon sehr gut aufgestellt, zahlreiche
Mitarbeiter nutzen bei uns Tele-Arbeit.“ Deshalb sei die
Kreisverwaltung 2013 erstmals von der Bertelsmann-Stiftung als
„Familienfreundlicher Arbeitgeber“ zertifiziert worden.
„Mit der Erneuerung des Qualitätssiegels haben wir uns jetzt wieder
neue Ziele gesetzt, durch die die Aspekte der Vereinbarkeit von
Familie und Beruf weiter verbessert werden sollen“, ergänzt Dagmar
Geschwind. Dazu zählten unter anderem Angebote im
Gesundheitsmanagement, ein Eltern-Kind-Büro sowie Einführungstreffen
für neue Mitarbeiter.
Liz Mohn, stellvertretende Vorsitzende der Bertelsmann Stiftung,
beglückwünschte die Kreisverwaltung Euskirchen und unterstrich in
ihrem Grußwort: „Das Qualitätssiegel »Familienfreundlicher
Arbeitgeber« soll das Engagement der Unternehmer nach außen hin
sichtbar machen und andere Betriebe zum Mitmachen motivieren. Vor
allem in mittelständischen Unternehmen wird ein hohes Maß an
Verantwortung jeden Tag gelebt. So leisten die familienfreundlichen
Betriebe einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft.“
Landrat Rosenke ergänzt abschließend: „Familienfreundlichkeit
rechnet sich für Unternehmen.“ Sie könnten qualifizierte
Mitarbeiter an sich binden und hätten Vorteile beim Wettbewerb um die
besten Köpfe. „Die Beschäftigten wiederum sind zufriedener und
motivierter und kehren früher aus der Elternzeit zurück. Wer
qualifizierte Mütter und zunehmend auch Väter für sich gewinnen
möchte, punktet vor allem mit familienbewussten Arbeitszeiten.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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