Gemeinsame Erklärung
Kritik am geplanten Atommüllendlager
Region - Oberbürgermeister, Bürgermeister und Landräte aus Deutschland,
Belgien, den Niederlanden und Luxemburg haben sich kritisch mit einem
möglichen Atommüllendlager auf belgischer Seite auseinandergesetzt.
Die zentrale Botschaft: „Die Region spricht in aller Entschiedenheit
gegen die Einrichtung eines Atommüllendlagers in der
deutsch-belgisch-luxemburgischen Grenzregion aus.“
(me). Aus dem Kreis Euskirchen haben Landrat Günter Rosenke sowie die
Bürgermeister Ingo Pfennings (Schleiden), Hans-Josef Esser (Kall),
Sabine Preiser-Marian (Bad Münstereifel), Rudolf Westerburg
(Hellenthal), Hans-Peter Schick (Mechernich) und Rolf Hartmann
(Blankenheim) unterschrieben. In einer gemeinsamen Erklärung an die
Nationale Einrichtung für radioaktive Abfälle und angereicherte
Spaltmaterialien (NERAS) in Brüssel sprechen sie die Unterzeichner in
aller Entschiedenheit gegen die Einrichtung eines Atommüllendlagers
in der deutsch-belgisch-luxemburgischen Grenzregion aus. „Die
Menschen in unserem Lebensraum leben bereits seit Jahren in der Angst
vor einem Zwischenfall im Atomkraftwerk Tihange. Wohl kaum ein Thema
hat die Menschen in der Grenzregion der Länder Belgien, Niederlande,
Luxemburg und Deutschland so beschäftigt und besorgt wie die unklare
Situation rund um den maroden Reaktor Tihange 2.“ Das man nun
unmittelbar über die Planungen für ein Atommüllager in Belgien in
unmittelbarer Grenznähe zu Luxemburg und Deutschland aus der Presse
erfahren musste, erscheine vielen Menschen als „Schlag ins
Gesicht“, heißt es in der Erklärung weiter.
Zwei der möglichen Standorte, das Stavelot Massiv und das Synclinal
de Neufchâteau, in unmittelbarer Nähe zum Deutsch-Belgischen
Naturpark Hohes Venn-Eifel eigneten sich nicht als Standorte für die
Atommüllendlagerung, da dort Naturschutz und naturnaher Tourismus
einen hohen Stellenwert hätten.
Die Unterzeichner der Erklärung fordern ein öffentliches
Beteiligungsverfahren, das der derzeitigen Situation Rechnung trage
und Einwände in angemessener Form ermögliche.
Die NERAS hatte das 60-tägigie öffentliche Beteiligungsverfahren
bereits am 13. Juni enden lassen.
Die Unterzeichner fordern das Beiteiligungsverfahren zu verlängern
und entsprechende Planungsunterlagen, insbesondere geologische
Bodengutachten zur Verfügung zu stellen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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