Tag der Archäologie
„Kulturhistorisch bedeutende Region“

In Nettersheim-Zingsheim stehen die Grundmauern des Matronenheiligtums. | Foto: Marcel Zajani/LVR
  • In Nettersheim-Zingsheim stehen die Grundmauern des Matronenheiligtums.
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Euskirchen-Kreuzweingarten - Zum 13. Mal veranstalten der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und
die beteiligten Städte und Gemeinden im Kreis Euskirchen mit
Unterstützung durch die Nordeifel Tourismus GmbH die Archäologietour
Nordeifel. Am Sonntag, 6. Oktober, informieren Fachleute aus
Archäologie, Paläontologie und Geschichte von 10–18 Uhr an sechs
Orten im Kreis Euskirchen – und das ohne Anmeldung und kostenlos.
Ein Mitmachprogramm für Kinder und Angebote für das leibliche Wohl
von örtlichen Vereine und Gastronomen runden das Programm ab.

„Die jährlich von rund 2.500 Gästen wahrgenommene Archäologietour
Nordeifel ist eine Erfolgsgeschichte, die gerade auch der guten
Zusammenarbeit mit den Eifelgemeinden, den Ortsvereinen und der
Nordeifel Tourismus GmbH zu verdanken ist“, sagt der Leiter des
LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege, Dr. Erich Claßen. „Die Tour
bewirbt eine kulturhistorisch bedeutende Region, die als ArchaeoRegion
Nordeifel erschlossen ist“.

Dies bestätigt auch Iris Poth, Geschäftsführerin der Nordeifel
Tourismus GmbH: „Die Archäologietour Nordeifel ist ein
Gemeinschaftsprojekt vieler Beteiligter. Sie zeigt einmal mehr, dass
sich Wissenschaft und Tourismus gut ergänzen.“

Für die Archäologietour Nordeifel 2019 wurden folgende Stationen
ausgewählt:

Mechernich-Katzvey: Vor 250 Mio. Jahren, als Europa eine
subtropische Wüste war, entstanden im Trias die heute noch bis zu 15
m hohen Buntsandsteinfelsen der Katzensteine bei Katzvey. Geologen und
Paläontologinnen erklären die Umwelt dieser Zeit und präsentieren
Fossilien; Archäologinnen erläutern Spuren, die der Steinabbau in
der römischen Epoche hier hinterlassen hat.

Euskirchen-Kreuzweingarten: Nach fast 100 Jahren findet
erstmals wieder eine Ausgrabung auf der vorrömischen
Höhenbefestigung bei Kreuzweingarten statt. Mit modernen Methoden
gehen Archäologinnen und Archäologen der Frage nach dem Alter der
Befestigung nach. Die aktuellen Forschungsergebnisse und Funde werden
an der Ausgrabung präsentiert.

Nettersheim-Zingsheim: Im Tempel bei Zingsheim verehrte man in
römischer Zeit Muttergöttinen, sog. Matronen. Wie groß das
Heiligtum war, soll nun mit geophysikalischen Untersuchungen geklärt
werden. Archäologinnen informieren über den hier ausgeübten
Matronenkult, die Geschichte des Heiligtums und die neuesten
Untersuchungsergebnisse.

Bad Münstereifel: Die Überführung der Reliquien von St.
Chrysanthus und Daria in die nach ihnen benannte Stiftskirche jährt
sich in diesem Jahr zum 1175. Mal. – Grund genug, die
archäologischen und historischen Quellen zu diesem bedeutenden
mittelalterlichen Kirchenbau in den Blick zu nehmen und darüber zu
berichten.

Dahlem-Kronenburg: Eine Höhenburg mit Wasser zu versorgen war
im Mittelalter und der frühen Neuzeit eine technische
Herausforderung. Auf der Kronenburg entdeckte man 2008 einen
unterirdischen Wasserspeicher, eine sog. Zisterne, die derzeit
sichtbar ist. Die Ausgrabungen und Funde erbrachten neue Erkenntnisse,
die vorgestellt werden.

Zülpich: Vielen ist es nicht bekannt: Direkt westlich der
Stadt erstreckte sich bis in die 1970er-Jahre ein Braunkohlentagebau.
Anhand alter Karten und Fotos werden die Arbeiten im Tagebau der
Nachkriegszeit und der damit einhergehende archäologische Verlust
deutlich gemacht. Hier präsentierte Fossilien geben Einblick in die
Umwelt vor 9 Mio. Jahren.

Wer nicht selbständig anreisen will, kann Busexkursionen zu den sechs
Tourstationen wahrnehmen, die für € 19,50 je Platz bei der
Nordeifel Tourismus GmbH buchbar sind. In den Bussen informieren
Archäologinnen, Archäologen und Ortskundige über die Region und
stimmen auf das jeweils nächste Ziel ein. Für gehörlose Gäste wird
ein Bus von einer Dolmetscherin für die Deutsche Gebärdensprache
begleitet. Zudem bietet der ADFC Bonn/Rhein-Sieg eine geführte
Radtour für vier Euro an, Anmeldung erforderlich.

Die Archäologietour Nordeifel erhält eine finanzielle Unterstützung
durch das Denkmalförderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen.

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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