Heizkessel
Mit dem Austausch nicht zu lange warten
Kreis Euskirchen - (bp). Unter Zeitdruck eine neue Heizung suchen, weil die alte den
Geist aufgegeben hat? Das ist keine gute Idee, warnt die
Verbraucherzentrale NRW. „Die meisten Heizkessel werden erst
ausgetauscht, wenn sie defekt sind. Wer in einer kalten Wohnung unter
Zugzwang steht, kann aber nicht in Ruhe die Alternativen zu Öl und
Gas prüfen und echte Verbesserungen planen“, sagt Energieberater
Werner Reiner.
Eine große Investition, die Weichen für 20 Jahre stelle, beruhe dann
auf zu wenigen Informationen. Außerdem werde der Heizungstausch
teurer, wenn ein Handwerksbetrieb dafür kurzfristig ausrücken
müsse.
In ihrer aktuellen Aktion „Besser heizen“ stellt die
Verbraucherzentrale NRW deshalb die Frage: „Was läuft im Keller?“
Spielerisch lädt sie so zur rechtzeitigen Beschäftigung mit dem
Zustand der jetzigen Heizung und möglichen Nachfolgern ein. „Neue
Heizungen können leiser sein als alte, sie können komfortabler zu
bedienen sein und günstiger im Betrieb. In jedem Fall aber sparen sie
Energie und sind klimafreundlicher“, erklärt Monika Schiffer,
Leiterin der Beratungsstelle in Euskirchen. Wer einen mindestens 15
Jahre alten Heizkessel sein Eigen nenne, solle sich deshalb
informieren, bevor der Ernstfall eintritt.
„Hierzulande sind schätzungsweise rund 60 Prozent der Heizkessel in
Einfamilienhäusern technisch veraltet und damit reif für einen
Austausch“, betont Werner Reiner. Schon der einfache Umstieg auf
Brennwerttechnik - heute Standard bei Öl und Gas - bringt nach
Angaben des Experten bis zu 15 Prozent Energieersparnis. Hinzu komme,
dass oft erst beim Heizungstausch die Rohre gedämmt und die
Einstellungen des Systems optimiert würden: „Das kann zusammen
weitere 15 Prozent bringen.“
Eine noch stärkere Verbesserung der Klimabilanz verspricht der
Umstieg auf Holzpellets, eine Wärmepumpe oder die Einbindung von
Solarthermie. „All diese Systeme sind gut erprobt und etabliert; ein
Umstieg ist also kein Abenteuer“, versichert Reiner.
Für viele Vorhaben fließen zudem Fördermittel. „Entscheidend für
eine zukunftsfähige Heizung ist, dass das System und seine Leistung
wirklich zu den Bedürfnissen der Bewohner passen“, sagt Reiner.
Pauschale Empfehlungen nennt er deshalb unseriös. „Auch den
richtigen Zeitpunkt für einen Austausch finden Eigentümer am besten
selbst - wenn sie wissen, wohin dieser Schritt führen soll, welche
Folgen er hat und was er kostet.“ Ein durchdachter Plan, der
vielleicht noch eine Weile in der Schublade ruht, sei allemal besser
als eine Hauruck-Aktion nach einem plötzlichen Heizungsausfall.
Kostenlose Beratung rund um finanzielle Förderprogramme für den
Heizungsaustausch und andere Vorhaben gibt es bei der
Verbraucherzentrale in der Wilhelmstraße 37. Nähere Informationen
sowie die Möglichkeit zur Anmeldung für persönliche Beratungen vor
Ort und in der Beratungsstelle gibt es unter Tel. 02251-5064501 und
www.verbraucherzentrale.nrw/besser-heizen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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