Auftrag an Nordeifelwerkstätten
Mund-Nasen-Maske schützt Mitmenschen

Werner Crommen präsentiert einen Prototyp des Mund-Nasen-Schutzes, den die Nordeifelwerkstätten produziert haben. | Foto: W. Andres / Kreisverwaltung
  • Werner Crommen präsentiert einen Prototyp des Mund-Nasen-Schutzes, den die Nordeifelwerkstätten produziert haben.
  • Foto: W. Andres / Kreisverwaltung
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Euskirchen - „Wir erteilen den Auftrag“, sagte Landrat Günter Rosenke nach
kurzer Diskussion im Krisenstab. „Die Initiative der
Nordeifelwerkstätten zur Herstellung von Mund-Nasen-Schutzmasken ist
absolut zu begrüßen!“

(me). Schutzausrüstung ist begehrt in Corona-Zeiten, und wenn der
Markt nur spärlich oder mit Zeitverzögerung liefern kann, muss man
kreativ werden. Daher hat das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung die
Nordeifelwerkstätten (NEW) mit der Herstellung von textilen
Mund-Nasen-Schutz-Masken beauftragt. In einem ersten Schritt nimmt der
Kreis die komplette Produktion von fünf Werktagen ab. Über die
konkrete Verwendung und Verteilung wird noch entschieden. Die NEW
haben Anfang dieser Woche Prototypen der Maske hergestellt und diese
Schritt für Schritt in enger Kooperation mit dem Gesundheitsamt
optimiert.

„Die Masken stellen eine textile Barriere dar, und sie bestehen aus
kochbarer Bio-Baumwolle“, erklärt Werner Crommen,
Gesundheitsingenieur beim Kreis. Das Material stamme aus
ausgesonderten Einkaufstaschen des dm-Konzerns. Crommen freut sich,
dass hier „ein echtes Upcycling“ erfolge. Weiterhin könnten die
Beschäftigten der NEW einer sinnvollen und wichtigen Tätigkeit
nachgehen.

Auch Christian Ramolla, der Leiter des Gesundheitsamtes, begrüßt das
Projekt der NEW und weiterer Privatinitiativen. „Grundsätzlich ist
festzuhalten, dass selber hergestellter – sprich genähter -
Mund-Nasen-Schutz eine sinnvolle Sache ist.“ Dies bestätige unter
anderem auch der Virologe Professor Christian Drosten, der
insbesondere die Bundesregierung in der Corona-Krise berät.
Allerdings seien die effektiveren und wichtigeren Schutzmaßnahmen
nach wie vor das Einhalten von Husten – und Niesregeln (in die
Armbeuge, in unbenutzte Einmaltaschentücher), eine gute Händehygiene
und insbesondere das Abstandhalten von 1,5 bis 2 Metern zu anderen
Personen.

Ramolla weiter: „Wichtig ist, dass ein Mund-Nasen-Schutz
grundsätzlich nicht den Träger vor einer möglichen Infektion
schützt, sondern die Mitmenschen. Dabei werden im Falle von Niesen
oder Husten entstehenden Tröpfen durch den Mund-Nasen-Schutz
zurückgehalten. Diese Barrierefunktion leistet auch ein selbst
hergestellter textiler Mundschutz.“

Ein positiver Effekt für den Träger ist, dass das Anfassen von Mund
und Nase in der Regel intuitiv verhindert wird. Damit ist ein gewisser
Schutz vor sogenannten Schmierinfektionen vorhanden.

„Für die optimale Wirkung eines wiederverwendbaren
Mund-Nasen-Schutzes ist darauf zu achten, dass er enganliegend
getragen wird und bei Durchfeuchtung gewechselt wird“, ergänzt
Werner Crommen. Als geeignetes Material für selbst hergestellten
Mund-Nasen-Schutz empfiehlt er kochfestes Material, z. B. Baumwolle.
Der benutzte textile Mund-Nasen-Schutz sei dann bei mindestens 90 Grad
zu waschen und anschließend zu trocknen.

Link der Stadt Essen mit einer Anleitung, wie man textilen
Mund-Nasen-Schutz in Eigenregie herstellen kann:

https://media.essen.de/media/wwwessende/aemter/0115_1/pressereferat/Mund-Nasen-Schutz__Naehanleitung_2020_Feuerwehr_Essen.pdf

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.