Christian Golz
Musikalische Völkerverständigung
Christian Golz ist Bassist der erfolgreichen Bob-Marley-Tribute-Band „Marley`s Ghost“. Der 1981 geborene Profimusiker legte den Grundstein seiner Karriere in der Schul-Big-Band und fördert heute Talente an der Musikschule Euskirchen.
Region (lk). Als Christian Golz Ende der 1990er Jahre die Schulbank im Mariengymnasium Euskirchen drückte, war sein Traum eine Big-Band. Die kam ein Jahr später so richtig in Schwung, als der Lehrer Michael Luke an die Schule kam. Bis zu seinem 28. Lebensjahr blieb Golz der Big-Band treu, dann war der Terminplan des mittlerweile studierten Profimusikers zu voll. Auch wenn der Familienvater mittlerweile in Hürth wohnt, ist er musikalisch weiterhin auch in Euskirchen aktiv: An der Musikschule begleitet er Musikschüler sowohl im Einzel- wie im Gruppenunterricht sowie in hauseigenen Bands.
Als Live- und Studio-Bassist war und ist er auf Tourneen weltweit bis in die Karibik unterwegs, hat in Studios in Köln, Hamburg, Berlin, London und Kingston bei diversen Alben mitgewirkt. Ob Jazz, Rock oder Indie – der Meister der tiefen Töne fühlt sich in allen Genres zuhause.
So richtig zu leuchten beginnen seine Augen allerdings, wenn er von „Marley`s Ghost“ berichtet. Die Band birgt Geist und Botschaft von Bob Marley. „Wir kennen alle Aufnahmen von Bob Marley – ob offiziell oder Bootleg – und bringen die Songs in einer frischen Art auf die Bühne“, so Golz. Nah am Original und doch modern, mit viel Spielfreude und Energie sorgen die fünf Kernmusiker von „Marley`s Ghost“ für tanzbaren Reggae mit Tiefgang. Der Ruf nach „One Love“, der universellen Liebe unabhängig von Nationen, Hautfarbe oder Religion, scheint dabei aktueller und wichtiger denn je.
„Unser Bandzusammenhalt ist auch für das Publikum spürbar“, weiß Golz. Seit über 20 Jahren kennen sich die Bandmitglieder. Golz: „Wir sind wie eine Familie und haben einfach sehr viel miteinander erlebt:“
Etwa bei Reisen ins Reggae-Heimatland Jamaica, wo die Band mit dem zwischenzeitlich verstorbenen Sam Clayton, Musikproduzent und ehemaliger Steuermann der ersten jamaikanischen Bob-Mannschaft, in die brodelnde Musikszene der Karibikinsel eingeführt wurde. Dabei durften sie auch Damien Marley, Sohn der Reggae-Ikone, kennenlernen. „Wir waren da als Weiße natürlich die Exoten“, so der Bassist. Sie waren sehr aufgeregt, als sie etwa zum jamaikanischen Frühstücksfernsehen eingeladen und landesweit mit ihrer Musik ausgestrahlt wurden – das jamaikanische Publikum gilt als musikalisch sehr anspruchsvoll. Doch die Band wurde gefeiert, nahm ein Album in der Hauptstadt Kingston auf und brachte die „Good Vibes“ wieder mit nach Europa. Und ihre musikalische Reise ist noch nicht vorbei:
„Wir wollen die Musik jetzt wieder nach Afrika zurückbringen – wir wollen in Ghana und der Elfenbeinküste Geschichte, Nationen und Völker zusammenbringen“, berichtet Golz.
Vorher steht aber noch eine Frankreich-Tour an. Und ein besonderes Highlight wartet in der Domstadt: Am Donnerstag, 5. Dezember, soll in Köln im „Club Bahnhof Ehrenfeld“ eine große Reggae-Party von „Marley`s Ghost“ und weiterer Bands steigen. Weitere Infos auf:
www.marleysghost.de
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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