Oldienacht abgesagt
Neuauflage am 18. Juni 2021
Kall (gr). Von der weltweiten Corona-Pandemie arg getroffen wurde nun
auch die Hilfsgruppe Eifel, die in Anbetracht der Ankündigung, dass
bis Ende August keine Großveranstaltungen stattfinden dürfen, die
dritte Eifeler Oldienacht am Freitag, 19. Juni, im Park des
Jugendgästehauses in Urft ersatzlos streichen muss. Gleiches gilt
für den vierten großen Familientag, der zwei Tage später, am
Sonntag, 21. Juni, an gleicher Stelle und in Verbindung mit dem
50-jährigen Bestehen der Großgemeinde Kall stattfinden sollte.
Obwohl nun ein ganzes Jahr Vorbereitungsarbeit und damit verbundene
finanzielle Aufwendungen für die Katz waren, stehen die
Verantwortlichen bei der Hilfsgruppe hinter der verordneten Absage.
„Die Gesundheit aller Beteiligten steht ohne Wenn und Aber im
Vordergrund“, so Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel. Genauso
sieht man das beim Jugendgästehaus, dessen Leiter Jürgen Augsten
eine Absage der Oldienacht bereits vor der Entscheidung der
Bundesregierung am Mittwoch befürchtet hatte.
Es sollte eine ganz besondere Oldienacht werden, bei der die englische
Kultband „The Sweet“ mit dem Urgestein Andy Scott Topact sein
sollte. Nach monatelangen Verhandlungen mit Bands und zahlreichen
Sitzungen des Orga-Teams war wieder ein fünfstündiges Musikprogramm
zusammengestellt worden, das in der Eifel seinesgleichen sucht. Der
Kartenvorverkauf sollte in diesen Tagen beginnen.
Die Oldienacht - 20 Jahre in Mechernich und seit drei Jahren in Urft -
gilt seit 23 Jahren als die wichtigste Einnahmequelle der Hilfsgruppe.
Wie Greuel berichtet, machen die Bands wegen der Absage keine
Probleme. Man pflege seit vielen Jahren gute und freundschaftliche
Beziehungen zu den Musikern.
Willi Greuel: „Besonders negativ ist die Tatsache, dass mit der
Oldienacht die dritte Benefiz-Veranstaltung für uns ausfällt“.
Abgesagt seien nämlich auch ein Konzert des Musikvereins Hümmel und
das traditionelle Renault-Oldtimertreffen in Roggendorf. Die
allgemeine Krise mache sich bei der Hilfsgruppe derzeit auch durch
einen starken Rückgang des Spendenaufkommens bemerkbar. „Viele
Firmen und Familien haben derzeit durch verordnete
Betriebsschließungen und Kurzarbeit genug eigene Probleme“, zeigt
Greuel großes Verständnis für das nachlassende Sprudeln der
Spendenquellen.
„Wir sind dennoch in der Lage, alle Verpflichtungen für unsere
vielfältigen Projekte aus Rücklagen zu finanzieren“, versichert
Greuel mit Blick auf die weitere Unterstützung von Eifeler Familien
für Therapien kranker Kinder sowie Förderschulen in Kall, Schleiden
und Euskirchen sowie integrativen Kindergärten in Kall und
Mechernich. Jetzt hoffen die Akteure der Hilfsgruppe auf ein
glückliches Ende der Pandemie und dass wieder bessere Zeiten kommen,
in denen, so Willi Greuel, „die Hilfsgruppe weiter mit der
Unterstützung der Eifeler Bevölkerung rechnen kann“.
Beim ebenfalls abgesagten Familienfest am Sonntag nach der Oldienacht,
wolle die Hilfsgruppe kein Geld verdienen. Im Gegenteil: Mit diesem
Fest wolle man sich einmal im Jahr bei der Eifeler Bevölkerung für
die große Unterstützung bedanken. „Das ist uns sein sehr großes
Anliegen“, so der Hilfsgruppenvorsitzende.
Ganz ausfallen die dritte Eifeler Oldienacht und das vierte
Familienfest dennoch nicht. Die Veranstaltungen werden nun verschoben
ins nächste Jahr auf den 18. und den 20. Juni. „Wir wollen dann
nach Rücksprache mit den Bands das Programm der nun abgesagten
Oldienacht eins zu eins übernehmen“, macht Greuel den Fans von
„The Sweet“ Hoffnung, die Musiker um Andy Scott, der mit seinen 71
Jahren an Abschied denkt, im nächsten Jahr in Urft noch einmal
erleben zu können.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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