Aktionswoche gegen Taschendiebstahl
Optimale Arbeitsbedingungen im Gewühl

Präventionsexpertin Yvonne Dederichs (l.) und Pressesprecher Lothar Willems von der Kreispolizeibehörde Euskirchen klärten Passanten in der Euskirchener Fußgängerzone über die Tricks der Langfinger auf und gaben Tipps zur Vermeidung von Taschendiebstählen. | Foto: Torsten Beulen
  • Präventionsexpertin Yvonne Dederichs (l.) und Pressesprecher Lothar Willems von der Kreispolizeibehörde Euskirchen klärten Passanten in der Euskirchener Fußgängerzone über die Tricks der Langfinger auf und gaben Tipps zur Vermeidung von Taschendiebstählen.
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Kreis Euskirchen - Der Vorfall ereignete sich vor wenigen Tagen am Bonner Hauptbahnhof.
Beim Verlassen eines Zuges wurde eine 69 Jahre alte Frau aus
Euskirchen Opfer von Taschendieben. Es herrschte derart dichtes
Gedränge, dass die Frau nicht bemerkte, wie ihr Rucksack geöffnet
und die Geldbörse herausgefischt wurde.

Ein Einzelfall ist dieser Vorgang nicht. Im Gegenteil! Taschendiebe
haben im Grunde das ganze Jahr über Konjunktur. In der
Vorweihnachtszeit sind sie jedoch ganz besonders aktiv. „Denn es
sind mehr Menschen unterwegs und diese haben häufig auch mehr Geld in
der Tasche“, weiß Kriminaloberkommissarin Yvonne Dederichs von der
Abteilung Prävention der Kreispolizeibehörde Euskirchen. Im Rahmen
der landesweiten Aktionswoche „Augen auf und Tasche zu! Langfinger
sind immer unterwegs“ wirbt die Polizei Euskirchen deshalb für mehr
Aufmerksamkeit und Schutz vor Taschendieben.

Unter anderem wurden in den vergangenen Tagen in vielen Geschäften in
der Euskirchener Innenstadt Flyer ausgelegt, mit denen die Polizei auf
die gängigsten Tricks von Langfingern informiert und Tipps gibt, wie
man sich wirkungsvoll vor ihnen schützen kann.

Fleckentrick: Das Opfer wird von einem Täter
„versehentlich“ mit Ketchup, Eis oder einer Flüssigkeit
bekleckert. Beim wortreichen Reinigungsversuch verschwindet das Handy
oder die Geldbörse aus der Handtasche.

Drängel- oder Rempeltrick: Beim Ein- oder Aussteigen aus Bus
oder Bahn stolpert jemand vor dem Opfer, bückt sich oder bleibt
einfach stehen. Während das Opfer auf die Person aufläuft und/oder
abgelenkt ist, greift ein zweiter Täter zu.

Stadt- oder Fahrplantrick: Das Opfer wird nach dem Weg gefragt.
Ihm wird ein Stadtplan oder Fahrplan unter die Nase gehalten. Auch
dabei ist das Opfer abgelenkt und ein Mittäter greift in Jacke,
Tasche oder Rucksack.

Spenden- oder Geldsammlertrick: Das Opfer wird gebeten, eine
Münze zu spenden oder zu wechseln. Bei der Suche nach dem Kleingeld,
versucht der Täter sein Opfer abzulenken und stiehlt die Geldscheine.

Eines haben sämtliche Tricks gemeinsam: Die Täter nutzen das
sorglose Verhalten oder die Hilfsbereitschaft ihrer Opfer aus. Um gar
nicht erst ins Visier von Taschendieben zu geraten, empfiehlt die
Polizei grundsätzlich nicht mehr Bargeld wie nötig mitzuführen.
Bargeld und Zahlungskarten sollten am Körper getragen werden, also
beispielsweise in der Innentasche der Jacke und am besten auf mehrere
Fächer verteilt. Die Polizei rät außerdem Hand- und Umhängetaschen
mit der Verschlussseite zum Körper zu tragen und darauf zu achten,
dass diese stets geschlossen sind und nicht unbeaufsichtigt irgendwo
abgestellt werden. Nicht zuletzt sollte man bei einem
Menschengedränge oder in ähnlichen unübersichtlichen Situationen
noch stärker auf die Wertsachen achten.

Im Rahmen der Aktionswoche besuchte Präventionsexpertin Yvonne
Dederichs zusammen mit Polizeipressesprecher Lothar Willems die
Euskirchener Fußgängerzone, um vor Ort über die Tricks der
Langfinger zu informieren und Tipps zur Vermeidung von
Taschendiebstählen zu geben. Dabei sprachen sie insbesondere jene
Personen an, die offensichtlich - und das mitunter im wahrsten Sinne
des Wortes - Opfer eines Taschendiebstahls hätten werden können.

Eine junge Frau etwa trug ihre große Handtasche offen am Handgelenk -
mit dem Portemonnaie direkt obenauf. „Ich finde das gut“, lautete
deren Reaktion, als sie auf ihren Fehler angesprochen. Auf ähnliche
Weise reagierten die meisten potentiellen Opfer. Die Tipps der
Experten wurden dankend angenommen und in den meisten Fällen wurde
auch gelobt, diese künftig zu beherzigen. Es gab aber auch
Unbelehrbare, beispielsweise eine andere Frau, die sagte: „Mir
passiert sowas nicht. Ich passe immer auf.“

www.polizei-beratung.de 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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