Tourismusbranche
„Schieflage beenden“

Im Kreis Euskirchen sind besonders die Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie betroffen. | Foto: Pixabay
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Kreis Euskirchen - Landrat Günter Rosenke fordert bessere finanzielle Unterstützung
für Hotellerie und Gastronomie. NRW sollte – wie andere
Bundesländer auch – auf Zuschüsse ohne Rückzahlungsverpflichtung
setzen.

(me). Für die Tourismusbranche war und ist die Corona-Pandemie ein
schwerer wirtschaftlicher Rückschlag, der für einzelne Betriebe
sogar ein existenzbedrohendes Ausmaß angenommen hat. Im Kreis
Euskirchen sind besonders die Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe
betroffen, die „das Rückgrat der heimischen Tourismuswirtschaft
bilden“, so Landrat Günter Rosenke.

Er hat sich jetzt an NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart gewandt,
um dieser Branche zu helfen.

Rosenke: „Alleine für die Eifel kann für die Zeit von März bis
Mai 2020 ein Umsatzverlust in Höhe von 25 Prozent – bezogen auf das
gesamte Wirtschaftsjahr – als gesichert angesehen werden.“

Daher sehe man die Gefahr, „dass in absehbarer Zukunft zahlreiche
Schlüsselbetriebe nicht mehr wettbewerbsfähig sein werden, teilweise
wegbrechen und damit Versorgungslücken entstehen.“ Gleichzeitig, so
Rosenke, sei zu beobachten, „dass andere Bundesländer wie Bayern,
Baden-Württemberg und das benachbarte Rheinland-Pfalz ihre Betriebe
mit reinen Investitionskostenzuschüssen ohne
Rückzahlungsverpflichtung ermutigen und motivieren.“

Dieser „Schieflage“ gelte es entgegenzuwirken. Um die betroffene
Betriebe ganzheitlich fit für die Zukunft zu machen und Anreize für
Investitionen zu stiften, sollte das Land Zuschüsse ohne Rückzahlung
gewähren.

Minister Pinkwart schätzt die Lage der gastgewerblichen Betriebe
ebenfalls als besorgniserregend ein. In seinem Antwortschreiben auf
die Initiative aus dem Kreis Euskirchen verweist er auf bereits
laufende Bundes- und Landesprogramme sowie die Tourismuskampagne
„Rausreiselust – Mach mal NRW“. Zudem wolle man im Herbst –
sofern Fördermittel zur Verfügung stehen – ein Programm starten,
das auf die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen aus
dem Tourismus und seiner Nachbarbranchen abziele. Mit diesem Programm
könnten voraussichtlich auch digitale Infrastruktur und Anwendungen
in der Gastronomie und Hotellerie gefördert werden.

„Das ist sicherlich ein guter Ansatz“, so Landrat Rosenke in einer
ersten Stellungnahme. „Aber die Schieflage im Vergleich zu anderen
Bundesländern, in denen Zuschüsse ohne Rückzahlungsverpflichtung
gewährt werden, wird dadurch leider nicht beseitigt. Ich werde dieses
Thema auch auf der Ebene von ‚Tourismus NRW‘ weiterverfolgen und
nicht lockerlassen.“

Die Betriebe schafften nicht nur Arbeitsplätze, sondern sorgten auch
für die Ausbildung der Fachkräfte von morgen. „Sie sind die
Garanten dafür, dass unsere immer anspruchsvolleren Zielgruppen
bestmöglich bedient werden.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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