Kreative Ideen
Schutzausrüstung mittels 3D-Drucker
Kreis Euskirchen - Das Thema ist in „Corona-Zeiten“ in aller Munde:
Schutzausrüstung. Weltweit besteht aktuell ein riesiger Bedarf für
Mund-Nasen-Schutz-Masken, Handschuhe, Overalls und vieles mehr.
Fehlende medizinische Schutzausrüstung beeinträchtigt insbesondere
die Funktionsfähigkeit von Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen
sowie weiteren Einrichtungen des Gesundheitswesens.
(me). Da derzeit weltweit ein Run auf verfügbare Schutzausrüstung
besteht, ist Eigeninitiative gefragt“, sagt Werner Crommen von der
Euskirchener Kreisverwaltung, der als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes
für die Beschaffung von Schutzausrüstung verantwortlich ist.
Er setzt jetzt unter anderem auch auf wiederverwendbare Vollvisiere.
„Diese Visiere können zum Beispiel bei der Probenahme von
potentiell infektiösen Personen eingesetzt werden, also beim
Abstrich. Sie bieten insgesamt einen guten Infektionsschutz bei
vergleichsweise gutem Tragekomfort.“
Die Kreisverwaltung hat deshalb jetzt ein ganz besonderes Projekt
gestartet, und zwar im kreiseigenen Thomas-Eßer-Berufskolleg in
Euskirchen. Die Schule verfügt im Werkstattbereich über zwei moderne
3D-Drucker, die den Kopfhaltebügel, das zentrale Bauteil von
Vollvisieren, vollautomatisiert herstellen. Reinhard Antkowiak,
Lehrkraft am Berufskolleg, konnte nach Aufspielen des entsprechenden
Herstellungsprogramms zwei Muster dieser Haltebügel drucken und der
Kreisverwaltung zur Verfügung stellen. Die Initiative zu diesem
Projekt ging übrigens von Thomas Schmitz aus, einem Mitarbeiter der
Rettungsleitstelle. Mit seiner Idee rannte er bei Alexander Kloster,
dem Leiter der Task Force „Schutzausrüstung“ beim Kreis, offene
Türen ein.
„Ausgangsmaterial ist ein Bio-Kunststoff auf der Basis von
Maisstärke. Durch manuelles Anbringen einer Overhead-Folie als
Gesichtsschutz und eines Gummi- oder Klettbands wird das Vollvisier
ruckzuck zu einem vollwertigen Gesichtsschutz“, erklärt Crommen.
Die auf diese Art hergestellten Visiere sollen zunächst beim mobilen
Abstrichdienst eingesetzt werden, das heißt bei den
Kreismitarbeitern, die bei Corona-Verdachtsfällen vor Ort einen
Abstrich machen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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