Tischlerwettbewerb Gute Form
Sieg für Esstisch mit Flusslandschaft

Das Foto zeigt BC-Leiterin Melanie Büser (v.r.), Peter Meyer (Belobigung), Jonas Dümmer (Belobigung), Luca Arns (1. Preis), Richard Schaefer, Vize-Innungsobermeister, Theo Vogelsberg, Arno Müller und KSK-Vorstandsmitglied Hartmut Cremer vor dem preisgekrönten Esstisch von Luca Arns. | Foto: MT/Eifeler Presse Agentur
  • Das Foto zeigt BC-Leiterin Melanie Büser (v.r.), Peter Meyer (Belobigung), Jonas Dümmer (Belobigung), Luca Arns (1. Preis), Richard Schaefer, Vize-Innungsobermeister, Theo Vogelsberg, Arno Müller und KSK-Vorstandsmitglied Hartmut Cremer vor dem preisgekrönten Esstisch von Luca Arns.
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Kreis Euskirchen - (epa). Bei der „Guten Form“, einem eigenständigen Wettbewerb
im Rahmen der Gesellenprüfung für das Tischlerhandwerk, hat es schon
viele aufsehenerregende Möbelstücke gegeben, aber ein Esstisch, der
aussieht wie eine Flusslandschaft, war bislang nicht darunter.

Luca Arns vom Ausbildungsbetrieb Vogelsberg Innenausbau überzeugte
mit diesem Möbelstück aus Olive und blauem Epoxidharz die
diesjährige Jury und sicherte sich damit den ersten Preis. Die
Fachleute begründeten ihre Entscheidung damit, dass das
Gesellenstück voll im Trend liege, die Holzauswahl sehr mutig sei,
der Materialmix und die Oberflächenbehandlung gelungen genannt werden
könnten und dennoch trotz aller Extravaganz die klare Funktion und
Nutzung des Möbelstücks als Esstisch erkennbar bleibe.

Bei der Preisverleihung im Beratungscenter „Kirchplatz“ der
Kreissparkasse Euskirchen (KSK) sprach KSK-Vorstandsmitglied Hartmut
Cremer von einer guten Tradition, die alljährlich prämierten
Gesellenstücke des Tischlerhandwerks in den Räumen der Sparkasse
auszustellen. „Damit werden die Arbeiten einer breiten
Öffentlichkeit zugänglich gemacht, so dass jeder sehen kann, zu
welchen Leistungen unsere Tischler in der Lage sind“, so Cremer.

Richard Schaefer, der stellvertretende Innungs-Obermeister, berichtete
in seinem Grußwort, dass das Tischlerhandwerk noch immer einer der
beliebtesten Ausbildungsberufe sei. Dann aber hatte wie jedes Jahr
Arno Müller, selbstständiger Tischlermeister und Vorstandsmitglied
der Tischlerinnung Euskirchen, das Wort.

Müller betreut seit Jahren den Wettbewerb „Die Gute Form“ und
bedankte sich besonders bei der KSK, die erneut „eine perfekte
Location für die Preisverleihung bietet“. Darüber hinaus hatten
wieder einige Tischlerbetriebe Preise für die Gewinner gestiftet.

Auch wenn das Tischlerhandwerk beliebt sei, so betonte Müller doch,
dass der generelle Rückgang der Ausbildungszahlen im Kreis Euskirchen
weiter anhalte. Kleine bis mittlere Tischlereibetreibe hätten auf
Dauer nur eine Chance, wenn sie sich ein „gesundes Grundgerüst an
gut ausgebildeten Nachwuchskräften heranziehen, um weiterhin ein
hohes Maß an Qualität und Leistungsbereitschaft garantieren zu
können und um wettbewerbsfähig zu bleiben.“

„Bei der »Guten Form« geht es nicht wie in der Gesellenprüfung
ausschließlich um technische Kriterien“, berichtete Müller,
„sondern es zählen vor allem die Idee, die Form, die Funktion und
die Konstruktion.“ Auf dieser Grundlage würden alljährlich die
Gesellenstücke in Augenschein genommen und bewertet.

Der zweite Preis ging in diesem Jahr an Sabrina Wenzel vom
Freilichtmuseum Kommern. Ihr Gesellenstück bestand aus einem
Sideboard aus Rüster mit graulackierten MDF-Platten. Hier lobte die
Jury die handwerkliche Perfektion, die stimmigen Proportionen, die
gute Farbkombination und vergab besondere Punkte dafür, dass die
Griffe des Boards aus eigener Handwerkskunst gefertigt worden waren.
Insgesamt also eine gelungene Verbindung aus altem Handwerk und
modernem Möbel.

Weiterhin gab es noch zwei Belobigungen: Die erste ging an Peter Meyer
vom Ausbildungsbetrieb Jenniches Treppen in Blankenheim. Sein
Gesellenstück bestand aus einem Esstisch in Eiche. Die Jury hob
anerkennend hervor, dass hier klassische Eiche in eine moderne
Tischform umgesetzt worden war, lobte die gute, im wahrsten Sinne des
Wortes „astreine“ Holzauswahl sowie die schlichte Eleganz.

Die zweite Belobigung ging an Jonas Dümmer vom Ausbildungsbetrieb
Ehlen aus Lommersdorf. Bei seinem Gesellenstück handelte es sich um
ein Lowboard in Mansonia und Weißlack. Hier gefiel der Jury besonders
der Retro-Style mit ausgefallener Form, die Farbkombination und
Furnierauswahl sowie die saubere Optik.

Die Preisträger auf Innungsebene haben die Chance, ihr Werkstück
beim Landeswettbewerb zu präsentieren und sich dort für den
Bundeswettbewerb zu qualifizieren.

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