Kreisjahrbuch
Stephinsky, Bahn-Jubiläum und „Quellmänn“

In der Bad Münstereifeler Buchhandlung „Die Leserei“ stellte Landrat Günter Rosenke im Beisein von Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian, Verlagsleiter Alexander Lenders und mehrerer Autoren das Jahrbuch 2017 vor. | Foto: W. Andres / Kreisverwaltung Euskirchen
  • In der Bad Münstereifeler Buchhandlung „Die Leserei“ stellte Landrat Günter Rosenke im Beisein von Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian, Verlagsleiter Alexander Lenders und mehrerer Autoren das Jahrbuch 2017 vor.
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Kreis Euskirchen/Bad Münstereifel - (bp). Es ist ein liebgewonnenes Stück Heimat, eine literarische
Reise zu interessanten Menschen und spannenden Orten: Das Jahrbuch des
Kreises Euskirchen hat seit Jahrzehnten eine große Fangemeinde.
Druckfrisch ist jetzt die aktuelle Ausgabe erschienen. Und man muss
kein großer Prophet sein, wenn man voraussagt: Auch das Jahrbuch 2017
wird wieder ein Bestseller.

Seit vielen Jahren und immer im November hat Landrat Günter Rosenke
einen Termin, den er traditionell in einer Buchhandlung oder
Bibliothek wahrnimmt: Er stellt die neue Ausgabe des Jahrbuchs vor. In
diesem Jahr trafen sich der Landrat und Alexander Lenders,
Verlagsleiter des Monschauer Weiss-Verlags, sowie etliche Autoren in
der Buchhandlung „Die Leserei“ in Bad Münstereifel.

„Das Jahrbuch ist im Kreis Euskirchen immer der Bestseller unter den
Büchern eines Jahres. Ich bin sicher, dies wird auch diesmal der Fall
sein. Die Nachfrage ist so groß, dass die Bücher schon nach kurzer
Zeit regelmäßig ausverkauft sind“, freut sich Rosenke über den
großen Erfolg der Kreisjahrbücher. Alexander Lenders stimmt dem
uneingeschränkt zu: „Das Jahrbuch ist eine wichtige, interessante
und auch spannende Informationsquelle für die Menschen im Kreis. Aus
dem Buch erfahren sie vieles, was vor ihrer Haustüre geschieht.“

Das Buch umfasst 240 Seiten und ist wie in den Vorjahren in die
Kapitel Historisches, Natur und Umwelt, Aktuelles Zeitgeschehen, Kunst
und Kultur, Menschen, Erzählungen und Wissenswertes in Kürze sowie
die Chroniken eingeteilt. Das Titelbild zeigt in diesem Jahr die Burg
Blankenheim.

Schwerpunkt ist in diesem Jahr erneut die Rubrik „Historisches“.
Insgesamt zwölf Autoren nehmen die Leser mit auf Zeitreisen in die
Vergangenheit - wobei die Themenbreite ausgesprochen vielfältig ist.
So beschäftigte sich zum Beispiel Harald Bongart mit Franz Maria
Ferdinand Stephinsky (1823-1917), dessen Name heute noch in Bad
Münstereifel bekannt ist. Das liegt auch an einem pfiffigen
Werbeslogan: „Hast im Magen Du Gewitter, hilft Dir
Stephinsky-Magenbitter“. Für diesen Werbereim war er übrigens ein
idealer Werbeträger - immerhin wurde er 94 Jahre alt! Mehr über den
geschäftstüchtigen Apotheker, Denkmalpfleger und Kommunalpolitiker
hat Harald Bongart recherchiert.

Ein ganz anderes Thema hat sich Rene Lehnen vorgenommen: die
Geschichte der Bahnstrecke Euskirchen - Hürth - Kalscheuren (-
Köln). Am 1. Oktober 2015 feierte die Bahnstrecke ihren 140.
Geburtstag - und keiner hat’s bemerkt. „Doch ihr Fehlen würde
jeder merken“, so Rene Lehnen mit Blick auf die vielen tausend
Pendler und Schüler, die täglich auf der Strecke unterwegs sind.
Für ihn ein guter Anlass, das Rad der Zeit nochmal zurückzudrehen
ins 19. und 20. Jahrhundert, als noch die Dampflokomotiven auf der
Strecke schnauften.

Dr. Gabriele Rünger, Leiterin des Euskirchener Stadtarchivs, hat das
Kunststück geschafft, Jugendliche für die alten Zeiten zu
begeistern. Gemeinsam mit Schülern der Matthias-Hagen Schule in
Euskirchen-Kuchenheim hat sie die wechselvolle Zeit der Schule
erforscht, wobei insbesondere die NS-Zeit mit dem grausamen Kapitel
„Euthanasie“ für die Schüler eine große Herausforderung
darstellte.

Neben den historischen Artikeln dürfen sich die Jahrbuch-Leser aber
wie üblich auch auf andere Themen freuen - etwa zum Nationalpark
Eifel (Theresa Wimmer), Vogelsang IP (Petra Kleen), jugendliche
Flüchtlinge (Erdmann Bierdel) und Kunst (Sonja Evertz). In einem
lesenswerten Portrait würdigt Sascha Bach das Leben und Wirken von
Victor Neels, der als „Motor der Völkerverständigung“ für eine
nachhaltige Annäherung zwischen Deutschen und Belgiern gesorgt hat.

Völkerfreundschaft war dagegen nicht unbedingt die oberste Maxime
Friedrichs des Großen, allerdings sorgte er mit seinem
„Kartoffelbefehl“ dafür, dass die „Knolle“ zum
Nationalgericht der Deutschen wurde. Fritz Koenn hat sich dieses
Themas in einem amüsanten Mundart-Artikel mit dem schönen Titel
„Dä Alde Fritz unn de Quellmänn“ vorgenommen…

Wem angesichts dieser Themenauswahl jetzt das Wasser im Munde
zusammenläuft, der muss keinen Hunger leiden: Das informative und
unterhaltsame Buch ist ab sofort in allen Buchhandlungen im Kreis
Euskirchen zum Preis von 5,80 Euro erhältlich.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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