Toller Zug und tolles Wetter
Tausende Jecken am Straßenrand in Kall
Kall - (pp). Entgegen dem miesen und stürmischen Wetter beim Rathaussturm
am Weiberdonnerstag meinte es der Wettergott am Karnevalssonntag so
richtig gut mit dem KV Löstige Bröder in Kall. Sonnenschein und
Temperaturen um die zehn Grad waren beste Voraussetzungen für einen
wunderschönen Karnevalszug.
Mit fast 30 Wagen, Fußgruppen und Musikkapellen war der Narrenzug am
Sonntag über einen halben Kilometer lang. Um auf dem langen
Aufstellungsweg auf der Gemünder Straße entlang der Bahnlinie
zwischen Ortseingang und Kläranlage alles im Griff zu halten,
bediente sich Zugleiter Kalle Haseleu eines Drahtesels als
Dienstfahrzeug. Und „Kalle“ hatte die Lage jederzeit im Griff.
Für die Sicherheit der Teilnehmer und Zuschauer sorgten die
Feuerwehr, die Polizei, das DRK und zahlreiche Wagenengel der Löstige
Bröder.
Dass die Kaller Prinzessin Kerstin I. trotz des schönen Wetters auf
ihrem schmucken Wagen den Tränen nahe war, lag allein daran, dass sie
von den vielen Geburtstagsgrüßen überwältigt wurde, die ihr die
Zugteilnehmer während des Zuges beim Vorbeimarsch überbrachten.
Denn die Tollität wurde am Sonntag 38 Jahre alt. Schon in der Nacht
hatte die Frauengruppe „Sahneschnittchen“ der Löstige Bröder sie
bei der Sitzung in Golbach mit einer großen Marzipantorte
überrascht.
Zwei Stunden lang bewegte sich der närrische Lindwurm von der
Gemünder Straße aus durch den Ort bis zur Bürgerhalle. Im Bereich
der Aachener Straße und der Bahnhofstraße waren die Wagenengel
besonders gefordert, weil es für den Zug fast kein Durchkommen gab.
Die Länge des Zuges hatten die Löstigen Bröder auch den
benachbarten Gesellschaften aus Scheven und Wahlen zu verdanken, die
mit ihren Prinzenpaaren mit von der Partie waren. Und auch aus
Keldenich, Golbach, Straßbüsch und Sistig hatten sich Gruppen bei
Zugleiter Kalle Haseleu angemeldet.
Der machte einen recht zufriedenen Eindruck, als sich der lange Zug
mit annähernd 600 aktiven Teilnehmern am Ortseingang von Kall in
Bewegung setzte. Haseleu konnte den Kallern einen bunt gemischten
Narrenzug präsentieren, in dem Football-Gruppen, Gartenzwerge und
Vogelscheuchen gleich mehrfach vertreten waren. Für den guten Ton
sorgten der Spielmannszug aus Wahlen und die Musikvereine aus
Keldenich und Kall. Der Bagagewagen aus Wahlen wurde von Füchsen
begleitet, der Eier- und Hühnerclub (EHC) aus Straßbüsch hatte
Paradieshühner in den Zoch entsandt, während der Kaller Ex-Prinz
Hans Lambert eine Moulin-Rouge-Gruppe anführte.
Im Zug waren auffallend viele große Wagen unterwegs. Mit einem
besonders dicken Brummi wurden die „Spaßvögel“ der
Nordeifelwerkstätten durch Kall kutschiert. Mit dabei auch die
Lebenshilfe, die eine größere Gruppe Gartenzwerge an den Start
geschickt hatte. Auch die Caritas-Pflegestation Hellenthal-Kall war
mit Zwergen im Zug vertreten.
Neben ihren Tanzgarden, einer schmucken Kutsche und einer Gruppe
Schlümpfe präsentierten die Karnevalisten aus Scheven ihren Elferrat
und das Kinderprinzenpaar Lennart I. (Schenk) und Nora I. (Hoffmann).
Hoch auf einem stolzen Prinzenwagen thronten die Wahlener
Majestäten Prinz Michael I. und Prinzessin Ramona I. (Höger).
Die Garden der vereinseigenen Kallbachmücken gingen als gemischte
Gruppe von Tieren dem neuen Wagen des Kaller Kinderprinzenpaares
voran. Für Prinz Leon I. (Blatt) und Prinzessin Lena I. (Ruthenbeck)
war es eine Jungfernfahrt. Die fleißigen Wagenbauer der Löstige
Bröder hatten in den letzten Wochen einen nagelneuen
Kinderprinzenwagen gebaut, der vor ein paar Tagen vom Kaller Pfarrer
Hajo Hellwig eingesegnet worden war, und der nun seine Feuertaufe
bestand.
Getreu dem Motto „Dat beste zum Schluss“ fuhr die Prinzessin der
Löstige Bröder, Kerstin I. (Walber-Wawer), auf ihrem rot-weißen
Prinzessinnenwagen an den Jecken vorbei, um immer wieder mit vollen
Händen Kamellen, Schokolade und Pralinen unters närrische Volk zu
bringen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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