Achtung WILDWECHSEL
Tödliche Gefahr im Straßenverkehr
Die Meldung
„Auf der Landstraße bei Kilometer 23,5 gab es einen Verkehrsunfall mit einem Reh. Das Tier ist verletzt in den angrenzenden Wald gelaufen und muss nachgesucht werden. Die Unfallstelle wurde mit einem roten Pfeil auf der Landstraße markiert“, so die sachliche Information der Polizei an den zuständigen Jagdausübungsberechtigten.
Die Nachsuche mit dem geprüften Jagdhund führt zum verendeten (gestorbenen) Reh, einer tragenden Ricke. Der rechte Hinterlauf ist gebrochen, am rechten Vorderlauf zeigt sich eine Hautabschürfung und der stark aufgeblähte Bauch fällt auf. Trotz dieser massiven Verletzungen schleppte sich das Reh vom Unfallort noch rund 200 m in den Wald bevor es zusammenbrach.
Innere Verletzungen
Bei der späteren Untersuchung des Tierkörpers stelle ich dann weitere, von außen nicht erkennbare – letztendlich zum Tode führende – innere Verletzungen fest:
- Blutergüsse auf und unter der rechten Rippenseite
- Einblutungen in die Lunge
- Leberriss und
- 2 (nun tote) Rehkitze im Tragsack (Gebärmutter).
Die Rehkitze wären wohl in etwa 2 bis 3 Wochen zur Welt gekommen. In solchen Momenten erinnere ich Bilder von totgefahrenen Kreaturen auf Straßen. Ich will einige Tierarten benennen:
Igel, Hase, Kaninchen, Marder, Bussard, Fasan, Reh, Wildschwein, Rothirsch, Fuchs, Dachs, Frösche und Kröten …. diese Liste ist bei weitem nicht vollständig!
Bilder, die mich immer wieder berühren, traurig machen und sich nachhaltig in meinem Gedächtnis einprägen. Und mir wird erneut drastisch vor Augen geführt, dass es bei Wildunfällen nicht nur zu einer erheblichen Gefährdung für Menschen kommt und hohe Sachschäden entstehen, sondern auch viele wildlebende Tiere dem Straßenverkehr zum Opfer fallen – und das jedes Jahr auf´s Neue.
An häufigen Wildunfallstellen werden Autofahrer (m,w,d) durch das Verkehrsschild
Achtung „WILDWECHSEL“
auf die Gefahr hingewiesen. Das bedeutet
- Fuß vom Gas
- vorausschauend fahren
- Wald- / Feld- und Straßenrand beobachten
- bremsbereit sein
Die beigefügten Fotos von im Straßenverkehr getöteten Wildtieren sollen berühren, nachdenklich machen, aufrütteln – und zu einer nachhaltigen, rücksichtsvollen Fahrweise beitragen, zum Wohle von Mensch und Tier.
LeserReporter/in:Jürgen Wittler aus Euskirchen |
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