Rotmilan zur Untersuchung übergeben
Tot unter dem Windrad

Im Windpark Hellenthal-Rescheid wurde unterhalb eines Windrades ein toter Rotmilan gefunden. | Foto: Claudia Rapp-Lange
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Kreis Euskirchen - Ein weiterer Rotmilan ist im Windpark Hellenthal-Rescheid ums Leben
gekommen. Der Altvogel wurde von Naturschützern des NABU Euskirchen
direkt unter dem Windrad gefunden. Nach Rücksprache mit der
zuständigen Unteren Naturschutzbehörde konnte der tote Rotmilan
gesichert und zur Untersuchung an die Behörde übergeben werden.

(me). „Vorab ist die „Auffinde-Situation“ gründlich mittels
Fotografien, die über GPS und Zeitstempel verfügen, dokumentiert
worden. Diese Daten wurden bereits umgehend an die Staatliche
Vogelschutzwarte Brandenburg weiter geleitet, wo sie in die
bundesweite Schlagopfer-Kartei eingepflegt werden“, teilt der NABU
mit.

Die Rescheider Hochebene ist ein Vogelparadies. Wiesenpieper,
Feldlerchen, Raubwürger, Mäusebussarde, Falken und auch die
Rotmilane sind regelmäßig zu beobachten. „Das im naheliegenden
Wald brütende Rotmilanpaar hatte dieses Jahr einen Jungvogel
erfolgreich aufgezogen. Vielleicht ist es ein Altvogel von diesem
Brutpaar gewesen, den das Windrad erschlagen hat“, so Claudia
Rapp-Lange, Sprecherin der Naturschutzinitiative (NI) und Marion
Zöller vom NABU Euskirchen. „Auszuschließen ist es jedenfalls
nicht, bei meinen diesjährigen Feldvogel-Erfassungen in dem Gebiet,
konnte ich das Rotmilan-Paar nebenbei gut beobachten. Die ersten
Flugübungen des Jungvogels hatte ich dabei noch mit der Kamera
aufgenommen.“

Das CVUA-RRW (Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt
Rhein-Ruhr-Wupper) hat bestätigt, dass die Todesursache des
gefundenen Rotmilans auf eine von außen her rührende traumatische
Einwirkung zurückzuführen sei. Hinweise auf eine andersartige
Todesursache, wie eine Vergiftung bestehen laut Befund nicht. Der
Fundort des Rotmilans unter dem Windrad und das Fehlen einer Straße
lassen somit nur den Schluss zu, dass es sich bei einer solchen
Verletzung nur um einen Rotorenschlag handeln kann.

„Abschaltzeiten zum Schutz dieser Vögel werden in den
Genehmigungsbescheiden der Anlagen vergeblich gesucht. Weder zu
Mahdereignissen noch bei windparknahen Brutvorkommen der
windkraftsensiblen Vogelarten werden die Räder abgeschaltet.
Todesfälle wie die des Rotmilans sind leider alltäglich. Die meisten
Schlagopfer werden jedoch nicht gefunden, sondern von Prädatoren, wie
Füchsen oder anderen Greifvögeln als Nahrung aufgenommen“, so
Claudia Rapp-Lange von der Naturschutzinitiative.

Die Naturschutzinitiative und der NABU Euskirchen bitten zur
Dokumentation der Schlagopfer, tote Vögel und Fledermäuse, die unter
Windindustrieanlagen gefunden werden an die Naturschutzverbände zu
melden unter:
www.naturschutz-initiative.de/images/PDF2018/MeldebogenAnflugopfer.pdf
oder https://www.nabu-euskirchen.
de/2020/12/02/der-nabu-euskirchen-bittet-erneut-um-mithilfe

Die toten Tiere dürfen in keinem Fall mitgenommen werden, da dies
nach dem Naturschutzrecht verboten ist.

Im Windpark Hellenthal-Rescheid wurde unterhalb eines Windrades ein toter Rotmilan gefunden. | Foto: Claudia Rapp-Lange
Redakteur/in:

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