Herausforderung und Lebenserfahrung

Tret-Tour ohne Schnickschnack

In Corona - Zeiten ein Zeichen der Freundschaft setzen für die Partnerschaft zwischen Dienheim und Sours, das hat sich der gebürtige Dienheimer und seit sechs Jahren in Euskirchen-Kuchenheim wohnende Franz-Joseph Duttenhöfer gegen Ende des Sommers 2021 in den Kopf gesetzt und spontan auch die Tat folgen lassen.

Euskirchen-Kuchenheim (me). Die Partnerschaft zwischen der Weinbaugemeinde Dienheim, die auf halbem Wege zwischen Mainz und Worms direkt am Rhein liegt und Sours, einer französische Gemeinde im Département Eure-et-Loir besteht seit 1977. Franz-Joseph Duttenhöfer war von Anfang an mit dabei, diese Freundschaft zu festigen.

Seit der offiziellen Verschwisterung der beiden Gemeinden 1977, fanden jährlich im Wechsel gegenseitige Begegnungen statt. Bedingt durch Corona mussten die Besuche der letzten beiden Jahre jedoch ausfallen.

Dies hat der 71- Jährige zum Anlass genommen in Corona- Zeiten ein Zeichen der Freundschaft zu setzen.

Der ehemalige Winzermeister und Weinbautechniker wollte zu einer besonderen „Tret – Tour“ aufbrechen, mit einem alten Herren-Fahrrad Baujahr zwischen 1948 und 1950, ohne Gangschaltung und sonstigem Schnickschnack.

Mit 25 Kilogramm Reisegepäck auf dem Gepäckträger und im Rucksack verteilt, ist Duttenhöfer schon Ende August von seinem jetzigen Wohnort Kuchenheim aus durch die Eifel Richtung Belgien nach Frankreich gestartet.

„Eine besondere Tortur waren die vielen Berge mit ihren Steigungen, ganz besonders in den Ardennen, welche oftmals nur mit kräftezehrendem Schieben zu bewältigen waren“, erinnert sich Duttenhöfer.

Sein Weg führte über Sedan, Vouziers, Chalons-en-Champagne, Provins, Fontainebleau, und über Etampes zum Zielort Sours, wo er am 1. September, dem 9. Reisetag, um 16.13 Uhr die Ortsgrenze überfuhr.

Das Restaurant „Café des Sports“ war dann auch die erste Anlaufstelle seines Überraschungsbesuches in Sours, um sich nach der Ankunft zu stärken.

Vor dem Restaurant ist Franz – Joseph Duttenhöfer per Zufall auf die „Ankerperson“ der Partnerschaft, Francois Egasse getroffen, der ihn ganz spontan als Gast, bis zur Weiterfahrt nach Dienheim, in sein Haus eingeladen hat.

Während des viertägigen Aufenthaltes in Sours war auch ein Besuch beim 1. Vorsitzenden des Partnerschaftkomitees, Pascal Letartre und dessen Gattin Bernadet, angesagt. Mit weiteren Freunden fand bei Bier und Champagner ein reger Gedankenaustausch statt.

Am 6. September startete die Weiterreise nach Dienheim.

Wiederum über Fontainebleau, Provins und dann weiter durch Vitry-le-Francois, Verdun und Metz. Am 14. September kam nach Sarreguemines die französisch-deutsche Grenze immer näher. Am 16. September war dann auch das Ziel Dienheim erreicht. Insgesamt legte Franz-Josef Duttenhöfer, eine Strecke von gut 1.400 Kilometern zurück.

Fazit: „Trotz einiger widriger Umstände bei der Tour, wie zum Beispiel die zeitweise vielen steilen Anstiege, bei denen geschoben werden musste, als auch die vielen ungemütlichen Regentage mit durchnässter Kleidung und feuchtem Zelt, war es für mich eine Herausforderung und Lebenserfahrung besonderer Art, an die ich mich immer wieder gerne erinnere.“