Nordeifelwerkstätten
Übernahme von Bundeswehrkantinen
Kreis Euskirchen - (rmm) Einen großen Tag in Sachen Inklusion erlebten Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Nordeifelwerkstätten (NEW): Nach wochenlanger
Planung und Vorbereitung rührte erstmals ein Team der NEW in Töpfen
und Pfannen der Kantine in der
Generalmajor-Freiherr-von-Gersdorff-Kaserne in Euskirchen. Am
viertgrößten Bundeswehrstandort in NRW mit mehr als 1800 Soldaten
werden Menschen mit Behinderung in Zukunft dafür sorgen, dass die
Bediensteten vor Ort ohne lange Wege mit vollem Magen ihren Dienst
leisten und eine echte „Nahversorgung“ genießen können.
Der ranghöchste Soldat in Euskirchen, Brigadegeneral Peter Webert,
ließ es sich nicht nehmen, die neue Kantine an diesem Tag persönlich
zu besuchen. Webert berichtete, dass die Kantine 15 Monate lang außer
Betrieb gewesen sei, nachdem ein privater Caterer den Dienst quittiert
habe: „Unser Verpflegungsamt hat den Kantinenbetrieb für unseren
Standort neu ausgeschrieben, und die NEW haben ihren Hut in den Ring
geworfen.“
Offensichtlich erfolgreich, denn die NEW werden künftig nicht nur die
Kantine in der Gersdorff-Kaserne betreiben, sondern nach der
Renovierung ab Februar auch die Kantine in der Mercator-Kaserne am
anderen Ende von Euskirchen.
„Wir haben der Bundeswehr unser Konzept vorgestellt, das sich
bereits bei der Kreissparkasse Euskirchen, dem
Thomas-Esser-Berufskolleg und natürlich in unseren eigenen Kantinen
an vier Standorten bewährt hat“, berichtete NEW-Geschäftsführer
Georg Richerzhagen. Neben der Mittagsversorgung biete man auch einen
Frühstücksservice sowie einen Konferenz- und Veranstaltungsservice
an. „Zwei Menüs kommen aus unserer Zentralküche in Ülpenich, ein
drittes wird hier vor Ort erstellt“, so Richerzhagen weiter. Sowohl
für die NEW als auch für die Bundeswehr sei dies ein sehr besonderes
Projekt.
Das Personal wird in eigenen Förderprogrammen von den NEW ausgebildet
und trainiert und am Kuchenheim gibt es neben einer Kantine eine
spezielle Lehrküche.
„Insgesamt arbeiten bei uns etwa 50 Beschäftigte mit Handicap im
Küchenbereich“, so Richerzhagen, „Dazu kommt noch einmal ein
achtzehnköpfiges Fachpersonal.“
Für viele Beschäftigte biete die Arbeit in der Kantine sogar ein
Sprungbrett zum freien Arbeitsmarkt.
„Viele Unternehmen scheuen sich noch immer, Menschen mit Behinderung
einzustellen, umso glücklicher sind wir, dass die Bundeswehr hier
vorbildlich zeigt, dass Inklusion nicht nur möglich ist, sondern auch
für beide Seiten gewinnbringend sein kann“, so Richerzhagen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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