viertelvoracht
Unternehmerfrühstück feierte Jubiläum

Freuten sich über ein gelungenes Unternehmerfrühstück im Familienbetrieb Hamacher Elektrotechnik (v.l.): KSK-Vorstandsmitglied Holger Glück, Kreiswirtschaftsförderin Iris Poth, Andreas Hamacher, Alexandra Bennau (KSK), Barbara Valder (Kreiswirtschaftsförderung), Monika Hamacher und Willi Hamacher.  | Foto: MT/Eifeler Presse Agentur 
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  • Freuten sich über ein gelungenes Unternehmerfrühstück im Familienbetrieb Hamacher Elektrotechnik (v.l.): KSK-Vorstandsmitglied Holger Glück, Kreiswirtschaftsförderin Iris Poth, Andreas Hamacher, Alexandra Bennau (KSK), Barbara Valder (Kreiswirtschaftsförderung), Monika Hamacher und Willi Hamacher. 
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Kreis Euskirchen/Mechernich-Obergartzem - (epa). Von außen betrachtet ist die Firma Hamacher Elektrotechnik
im Gewerbegebiet Obergartzem ein europaweit operierendes
Wirtschaftsunternehmen, das sich unter anderem im elektrotechnischen
Anlagenbau einen Namen gemacht hat. Von innen besehen aber handelt es
sich nach wie vor um einen klassischen Eifeler Familienbetrieb, bei
dem die Mitarbeiter ein Stück weit mit zur Familie gehören, und wo
der Chef, Willi Hamacher, mit 71 Jahren immer noch aktiv am
Arbeitsgeschehen teilnimmt. Wenn auch mittlerweile in zweiter Reihe,
denn der Generationenwechsel wurde bei Hamachers bereits erfolgreich
vollzogen.

Mit viel Understatement stellte der neue Firmenchef Andreas Hamacher
jetzt beim Unternehmerfrühstück „viertelvoracht“, einer
Partnerinitiative der Kreiswirtschaftsförderung und der
Kreissparkasse Euskirchen (KSK), das Unternehmen vor, das 1979 von
seinem Vater Willi als Großhandel für die Elektroindustrie
gegründet worden war und sich dank einer innovativen
Geschäftsführung und ambitionierter Mitarbeiter rasch zahlreiche
weitere Unternehmensfelder erschloss. „Seitdem sind wir gewachsen,
gewachsen, gewachsen“, erinnerte sich Andreas Hamacher. Alle zehn
Jahre habe man das Unternehmen baulich erweitert.

Mit seinen 120 Mitarbeitern gehört die Hamacher Elektrotechnik GmbH
heute unter anderem zu den Spezialisten bei der Installation und
Inbetriebnahme von Fördertechnik, womit zum Beispiel
Gepäck-Sortieranlagen für Flughäfen gemeint sind oder auch Lager-
und Kommissioniersysteme für große Verteilzentren wie Zalando, DHL
oder UPS.

Zehn Jahre lang, so berichtete Andreas Hamacher, sei er in seine
Aufgaben als neuer Chef hineingewachsen: „Wer sagt, dass man eine
solche Übergabe in einem halben Jahr erledigen kann, dem glaube ich
nicht.“ Man benötige allein schon viel Zeit, um die Mitarbeiter
richtig kennenzulernen. Sehr viel Wert lege er darauf, ein
Familienunternehmen zu leiten und daher im Betrieb auch untereinander
ein familiäres Verhältnis zu pflegen. „Die Menschen, die hier
arbeiten, sollen ein offenes Ohr für ihre Probleme finden. Das ist
für mich das Wichtigste.“

Die Firma Hamacher habe sich den Anforderungen aus der Industrie stets
angepasst. So auch, als diese signalisiert habe, nicht nur mit
Einzelteilen beliefert werden zu wollen, sondern mit bereits
zusammengebauten Funktionseinheiten. „Wir haben heute ungefähr 95
Prozent Industriekunden, die Schaltschränke samt Steuerung und
Programmierung benötigten, um in ihrem Produktionsablauf ein
bestimmtes Problem lösen zu können“, berichtete Hamacher. So seien
schließlich zum Elektrogroßhandel der elektrotechnische Anlagenbau,
der Energieanlagenbau, elektrotechnische Dienstleistungen sowie
Industriemontagen und Inbetriebnahmen hinzugekommen.

Für die Überlebensfähigkeit des Unternehmens setzt Hamacher, so
berichtete er in einem Impulsvortrag, nicht zu sehr auf „Industrie
4.0“. „Für mich ist der Fachkräftemangel ein viel größeres
Problem. Wir haben 120 Mitarbeiter, aber es sind immer noch zu
wenig.“ 20 bis 25 Prozent der Belegschaft besäßen einen
Migrationshintergrund. Ohne diese Menschen wäre ein sinnvolles
Arbeiten kaum noch möglich.

„Ich verstehe daher nicht, warum man immer von Flüchtlingskrise
spricht“, so Hamacher. Vor allem für den europäischen Binnenmarkt
sei es entscheidend, Menschen zu beschäftigen, die
Fremdsprachenkenntnisse besäßen und den kulturellen Hintergrund
anderer Länder kennen würden. „Wenn man diese Menschen mit ins
Boot holt, dann erlebt man, dass sie eine sehr hohe Arbeitsmotivation
besitzen“, so Hamacher.

Landrat Günter Rosenke lobte bei seiner Begrüßungsansprache vor
allem das Engagement der Firma Hamacher, die sich innovativ dem
Fortschritt angepasst habe. „Man hat alles in die Wege geleitet, um
das einst kleine Unternehmen zu dem zu machen, was wir heute hier
sehen.“

Holger Glück, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Euskirchen, zeigte
sich besonders angetan von der gelungenen Unternehmensnachfolge bei
der Firma Hamacher. „Die Unternehmensführung ist nahtlos von dem
Senior auf den Junior übergegangen, und das Unternehmen entwickelt
sich weiter prächtig.“

Die Teilnehmer von „viertelvoracht“ trafen sich in der neu
errichteten Verkaufs- und Lagerhalle, die knapp 2900 Quadratmeter
umfasst und in der auf einer Ebene gearbeitet wird. Dort werden die
Hamacher-Produkte auch für den Export verpackt. Bei einem Rundgang
hatte man Gelegenheit, einen Blick in den Betriebsalltag zu werfen.
Sowohl der Bereich Großhandel mit Lager und Verpackung, als auch der
Bereich Anlagenbau konnte besichtigt werden.

Erstaunt nahmen die Teilnehmer auch den unternehmenseigenen Dachgarten
zur Kenntnis. Dort, hoch über den Dächern des Obergartzemer
Gewerbegebietes, reicht der Blick bis weit in die Zülpicher Börde.
Für die liebevoll ausgesuchten Möbel und die Bepflanzung zeichnet
ebenfalls ein Familienmitglied der Hamachers verantwortlich: Monika
Hamacher, die Frau von Willi Hamacher, hatte es sich nicht nehmen
lassen, den Dachgarten persönlich zu gestalten.

Nicht zuletzt gab es auch ein kleines Jubiläum zu feiern: Das
Unternehmerfrühstück „viertelvoracht“, das von
Kreiswirtschaftsförderin Iris Poth, Mitarbeiterin Barbara Valder
sowie Alexandra Bennau und Rainer Santema von der KSK stets perfekt
organisiert wird, fand bereits zum 20. Mal statt. 

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