Casinoverein Euskirchen
Verein plant ab Mitte August wieder erste Veranstaltungen ...

Ein Silberstreif am dunklen Corona-Himmel: Hermann Verbeek zeigt das Plakat des Konzertabends mit Martin Sina am 21. August. Es ist die dann erste offizielle Veranstaltung im Casin nach dem Lockdown Mitte März. | Foto: dru
  • Ein Silberstreif am dunklen Corona-Himmel: Hermann Verbeek zeigt das Plakat des Konzertabends mit Martin Sina am 21. August. Es ist die dann erste offizielle Veranstaltung im Casin nach dem Lockdown Mitte März.
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Euskirchen - „Unser größter Wunsch ist es, dass es uns auch in einem Jahr noch
gibt“, sagt Hilde Fettweiss-Verbeek, Vorsitzende des Casinovereins
in Euskirchen

Wie alle Kulturschaffenden und kulturtreibenden Organisationen ist
auch der Casinoverein Euskirchen vom Corona-Lockdown Mitte März aus
heiterem Himmel getroffen worden. „Wir waren bis Ende des Jahres
ausgebucht, dann mussten wir von heute auf morgen alles absagen“,
sagt Hilde Fettweiss-Verbeek, Vorsitzende des 2006 gegründeten
Vereins.

Nach dem „Kohlerausch in Münstereifel“ mit Norbert Liebing Anfang
März war praktisch Schluss. Wie in der gesamten Kulturszene, so sind
auch hier im Casino die Folgen bis heute spürbar. Von rund 17.000
Euro Umsatzverlust bis Ende Juli spricht Hermann Verbeek,
Veranstaltungsmakler. Wird die Situation nicht grundlegend besser,
wird sich der Betrag bis Ende des Jahres etwa verdoppeln. Allerdings,
betont die Vorsitzende, sei das Casino nicht wirklich geschlossen:
„Wie alle anderen mussten wir nur kräftig zurück fahren.“

Investitionen liegen auf Eis

Hermannn Verbeek beschreibt die momentane Situation so: „Als Verein
würden wir das überleben. Aber wir sind derzeit praktisch
handlungsfähig.“ Die Folge: Notwendige oder geplante Investitionen
in das Gebäude und die Infrastruktur des Casinos liegen auf Eis. Weil
der Casinoverein weitestgehend ehrenamtlich organisiert ist, sind die
Personalkosten sehr gering. Die Finanzierung des Betriebes läuft
ausschließlich über Mitgliedsbeiträge, Eintrittgelder, den
Thekenbetrieb bei Veranstaltungen, die Vermietung an Dritte und
Spenden, die ab und an kommen.

Oder wie es Manfred Schubert, für das künstlerische Programm
mitverantwortlich, sagt: „Wir können für die Kultur leben, ohne
von der Kultur leben zu müssen.“ Und doch gelte auch für den
Casinoverein: „Irgendwann ist die Kasse leer!“

Vorsichtiger „Neustart“

Deshalb versucht der Vorstand jetzt auch, so ganz langsam wieder etwas
mehr künstlerisches Leben in das denkmalgeschütze Gebäude zu
bringen. Unter Einhaltung aller Abstands- und Hygineregelungen sind
Veranstaltungen mit maximal 80 Gästen möglich. Und die soll es dann
auch ab Mitte August wieder geben.

Für den 21. August, 20 Uhr, ist ein Benefizkonzert mit Martin Sina
geplant, einem langjährigen Mitglied des Vereins. Er verzichtet zu
Gunsten des Vereins auf seine Gage.

Einen Tag später soll es dann den „Taste of Woodstock“ im Casino
geben. Taste of Woodstock interpretieren die Musik der
Singer-Songwriter Generation um Crosby, Stills & Nash, Neil Young,
Joni Mitchell, James Taylor und Eagles in akustischer Besetzung. Dabei
stehen die späten sechziger und beginnenden siebziger Jahre im Fokus.
„Taste of Woodstock“ paaren perfekten Harmoniegesang mit
rhythmischer Finesse. Ihre Auftritte sind von enormer Spielfreude
geprägt.

Das Hygienekonzept und die Möglichkeit, gebührend Abstand
voneinander zu halten bieten den Besuchern größtmögliche
Sicherheit, und die Chance auf einen unbeschwerten Abend. Alle
weiteren Infos zum Programm gibt es auf der homepage des Casinovereins
unter: www.casinoverein.euWer karten für eine der Veranstalktung
haben möchte, sollte die per Email vorbestellen:
karten@casinoverein.euDer CasinovereinDas ehemalige Gesellschaftshaus
der Actien - Gesellschaft Casino wurde 1897 erbaut und 1928
zeitgemäß im Stil des Art Deco umgebaut. Der repräsentative Komplex
mit fünfachsigem Saaltrakt gilt in seiner Form einmalig im Rheinland.
Als sich der kultur- und förderverein CASINO e.V. im Jahre 2006
gründete, war das ehemalige Casino in einem ziemlich
heruntergekommenen Zustand.

Die ersten Veranstaltungen wurden unter widrigen Umständen
durchgeführt: Die Stromversorgung brach regelmäßig zusammen, eine
Beschilderung der Fluchtwege und die Notbeleuchtung fehlten. Zwar gab
es Toiletten, jedoch nicht ausreichend und auch ohne Trennung
(Damen/Herren). Einige Veranstaltungen konnten nur nach Einbruch der
Dämmerung durchgeführt werden, da die Räume nicht abgedunkelt
werden konnten.

An eine Bewirtung war ohne einen eigenständigen Küchenbereich nicht
zu denken.

Durch die Beiträge der Mitglieder (vor weigen Wochen wurde das 500.
Mitglied aufgenommen) sowie durch Spenden, insbesondere von der
Spardabank West, sowie durch die Unterstützung der Tertia, des BZE
und Dank der tatkräftigen Hilfe einiger Mitglieder konnte die
Infrastruktur des Casinos in den letzten Jahren erheblich verbessert
werden

- Ulf-Stefan Dahmen

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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