Kreisjägerschaft warnt
Vorsicht vor Wildwechsel!

Unter dem Motto „Dämmert‘s? Fuß vom Gas!“ weist der Landesjagdverband NRW (LJV) zurzeit mit Plakaten auf die erhöhte Gefahr von Wildunfällen hin.  | Foto: Landesjagdverband NRW
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  • Unter dem Motto „Dämmert‘s? Fuß vom Gas!“ weist der Landesjagdverband NRW (LJV) zurzeit mit Plakaten auf die erhöhte Gefahr von Wildunfällen hin. 
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Kreis Euskirchen - Jedes Jahr passieren in Deutschland rund 250.000 Verkehrsunfälle
mit Wildtieren. Diese haben zum Teil erhebliche Sach- und auch
Personenschäden zur Folge. Und nach Angaben des Deutschen
Jagdverbandes (DJV) werden dabei alleine mehr als 219.000 Rehe,
Wildschweine und Hirsche getötet.

Besonders mit Beginn der dunklen Jahreszeit ist wieder mit einem
erhöhten Wildwechsel auf den Straßen zu rechnen. Denn durch das
Abernten der Getreide- und Maisfelder verlieren viele Wildtiere laut
DJV ihre schützende Deckung auf den Feldern und wechseln daher zur
Futtersuche häufiger zwischen verschiedenen Orten hin und her.
Deshalb sollten Autofahrer nun besonders vorsichtig sein.

Ein Großteil der Wildunfälle passiert in den frühen Morgen- oder
den Abendstunden, denn in der Dämmerung sind Reh, Wildschwein und Co.
besonders aktiv. Vor allem Bereiche zwischen Waldgebieten und Feldern
sind Unfallschwerpunkte. Dort muss das Wild zur Aufnahme von Futter
überwechseln. Darum bittet die Kreisjägerschaft Euskirchen Auto- und
Motorradfahrer besonders achtsam zu sein. „Ein Reh von etwa 20
Kilogramm hat bei einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs von hundert
Stundenkilometern ein Auftreffgewicht von fast einer halben Tonne. Das
kann lebensgefährlich sein“, warnt Rudi Mießeler, Vorsitzender der
Kreisjägerschaft.

Besondere Gefahrenbereiche sind durch Warnschilder „Achtung
Wildwechsel“ gekennzeichnet. Dort gilt: Fuß vom Gas und besonders
konzentriert fahren!

Neben solchen, durch die Straßenverkehrsämter gekennzeichneten
Bereichen sind auch die Jäger in der Wildunfallprävention aktiv.
„Wir haben an Unfallschwerpunkten und in Bereichen von Wildwechseln
so genannte Wildwarnreflektoren angebracht“, berichtet Reinhold
Wanasek, Presseobmann der Kreisjägerschaft. Die blauen Reflektoren
wurden an den Leitpfosten angebracht. Durch das auftreffende Licht der
Scheinwerfer fällt die Reflektion in Richtung des Wildes, das so
abgeschreckt wird.

„Unsere Erfahrungen mit den Warnreflektoren sind positiv. Sie allein
können einen Wildunfall aber nicht zu hundert Prozent verhindern,
jedoch die Gefahr mindern“, so Wanasek weiter. Trifft man auf
wechselndes Wild, sollte man bremsen und das Lenkrad festhalten.
Ruckartiges Ausweichen kann durch Kontrollverlust sehr gefährlich
sein.

Wenn trotz aller Maßnahmen eine Kollision passiert, muss neben
unfallüblichen Maßnahmen, wie dem Sichern der Unfallstelle, auch die
Polizei benachrichtigt werden. In Nordrhein-Westfalen ist man im Falle
eines Unfalls mit Paarhufern - dazu zählen Reh, Muffel, Wildschwein
und die Hirscharten - sogar gesetzlich dazu verpflichtet. Andernfalls
begeht man nach dem neuen Landesjagdgesetz eine Ordnungswidrigkeit.
„Normal sollte es im Sinne des Tierschutzes aber auch
selbstverständlich sein. Nur so können wir Jäger das verletzte Tier
suchen und von seinem Leid erlösen“, erläutert Reinhold Wanasek.

Für weitere Informationen gibt es entsprechende Broschüren des
Landesjagdverbandes NRW. Diese enthalten wertvolle Tipps, wie man
einen Unfall vermeiden kann und sich im Fall der Fälle richtig
verhält. Die Flyer gibt es online auf der Webseite des
Landesjagdverbandes:
www.ljv-nrw.de. Aber auch die
örtlichen Kreisjägerschaften und Hegeringe beraten bei Fragen und
Problemen gerne.

Unter dem Motto „Dämmert‘s? Fuß vom Gas!“ weist der Landesjagdverband NRW (LJV) zurzeit mit Plakaten auf die erhöhte Gefahr von Wildunfällen hin.  | Foto: Landesjagdverband NRW
An Unfallschwerpunkten und in Bereichen von Wildwechseln hat die Kreisjägerschaft Euskirchen blaue Wildwarnreflektoren angebracht. | Foto: C. Wanasek
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