Erftverband
Wechsel an der Vorstandsspitze

Dieses Foto zeigt den Verbandsratsvorsitzenden mit dem alten und neuen Vorstand des Erftverbandes (v.l.): Dr. Uwe Friedl, Norbert Engelhardt und Dr. Bernd Bucher. | Foto: Erftverband
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Kreis Euskirchen/Bergheim - (bp). Nach 35 Jahren beim Erftverband ist Norbert Engelhardt jetzt
in den Ruhestand gegangen. Im Rahmen einer Feierstunde auf der
Kommandeursburg in Kerpen-Blatzheim verabschiedete sich der Vorstand
des Erftverbandes und Geschäftsführer der Erftverband aqua tec GmbH
von den Verbandsmitgliedern und Gästen aus Politik, Wirtschaft und
Forschung.

Der Verbandsratsvorsitzende Dr. Uwe Friedl, Ministerialdirigent
Gerhard Odenkirchen vom NRW-Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft,
Natur- und Verbraucherschutz, Karl-Heinz Brandt (Vorstand der
Linksniederrheinischen Entwässerungsgenossenschaft LINEG) als
Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwirtschaftsverbände sowie
sein designierter Nachfolger Dr. Bernd Bucher würdigten in ihren
Redebeiträgen Engelhardts herausragenden Leistungen und Verdienste
für den Erftverband und die Wasserwirtschaft.

In seiner gesamten Zeit beim Erftverband prägte Norbert Engelhardt
maßgeblich den Einsatz der Membranbelebungstechnik beim Verband und
die Weiterentwicklung des Verfahrens - zuletzt durch die Erweiterung
der Membranbelebungsanlage auf dem Gruppenklärwerk Kaarst-Nordkanal
um eine Klärschlammbehandlung mit Klärgasverwertung. Der große
Nutzen der Membranbelebungstechnik für die Abwasserreinigung stand
für ihn außer Frage - nicht zuletzt in der Diskussion um
multiresistente Keime und Mikroplastik im Abwasser. Denn das Verfahren
stellt eine zuverlässige Methode dar, um Krankheitserreger und
Mikroplastik aus dem Abwasser zu entfernen.

Ein besonderer Schwerpunkt von Engelhardts Arbeit bestand darin, den
Energieverbrauch der technischen Anlagen zu senken und den Grad der
Eigenenergieerzeugung weiter zu steigern. Durch die Anstrengungen in
diesem Bereich kann der Erftverband mittlerweile 36,5 Prozent des
Strombedarfs aus eigenen Energiequellen - Klärgas und Solarenergie -
decken.

Einen hohen Stellenwert maß Norbert Engelhardt als Vorstand auch den
Managementsystemen des Erftverbandes bei und der damit verbundenen
kontinuierlichen Verbesserung der Arbeitsabläufe und
Organisationsstrukturen. Das Qualitäts-, Umwelt- und Technische
Sicherheitsmanagementsystem des Erftverbandes erweiterte er zur Mitte
des Jahres um ein Energiemanagementsystem und ergänzte das
Integrierte Managementsystem dadurch um einen weiteren wichtigen
Baustein.

Norbert Engelhardt (Jahrgang 1954) studierte Bauingenieurwesen an der
Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und arbeitete
nach dem 1. Staatsexamen zunächst zwei Jahre als wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Landesamt für Wasser und Abfall NRW. Es folgte ab 1981
der Vorbereitungsdienst für die höhere Technische
Verwaltungslaufbahn beim damaligen Ministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten NRW (heute Ministerium für Umwelt,
Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW) im
Bereich Wasserwesen. Dort vertiefte Engelhardt seine Kenntnisse auf
den Gebieten Management, Recht und Wasserwirtschaft. Nach knapp zwei
Jahren schloss er 1983 das Referendariat mit dem 2. Staatsexamen
erfolgreich ab. Für seine schriftliche 2. Staatsarbeit wurde der
Bauassessor mit dem Schinkelpreis in Berlin ausgezeichnet.

Noch im gleichen Jahr - 1983 - trat Norbert Engelhardt eine Stelle
beim Erftverband als Abteilungsleiter „Oberirdische Gewässer -
Betrieb“ an, die nach wenigen Jahren um die Aufgabe „Bau“
erweitert wurde. 1990 wechselte er in den Bereich Abwasser, wo er
zunächst die Abteilung „Abwasseranlagen Planung“, später die
Abteilung „Abwassertechnik - Planen und Bauen“ leitete.

2001 wurde der Abwasserfachmann zum Bereichsleiter Abwassertechnik mit
den Abteilungen Technische Dienste, Planen und Bauen, Betrieb Abwasser
und Labor bestellt und 2005 zusätzlich zum Ständigen Vertreter des
Vorstands berufen. 2013 folgte er Dr. Wulf Lindner als Vorstand des
Erftverbandes.

Zu Engelhardts Nachfolger als Vorstand wurde Dr. Bernd Bucher berufen,
der bislang als Bereichsleiter Gewässer und ständiger Vertreter des
Vorstands fungiert hatte. Neuer ständiger Vertreter des Vorstands
wird der Bereichsleiter Abwassertechnik, Professor Heinrich Schäfer.

Dr. Bucher hat an der Universität Freiburg Geographie mit der
Fachrichtung Hydrologie studiert. Nach seinem Diplom begann er seine
berufliche Tätigkeit im Jahr 1985 beim Landesamt für Wasser und
Abfall NRW im Fachgebiet „Wasserwirtschaftliche Fragen beim Abbau
von Lagerstätten“. Er promovierte 1993 an der Universität
Freiburg. 1995 wechselte Dr. Bernd Bucher aus dem Landesdienst zum
Erftverband. Dort leitete er zunächst die Abteilung Wasserversorgung.

Im Jahr 2003 übernahm er die Leitung des Bereichs Gewässer, zu dem
die Abteilungen Grundwasser, Flussgebietsbewirtschaftung, Betrieb
Gewässer und die Stabsstelle Biologie gehören. Seit dem
verantwortete er alle Aufgaben des Erftverbandes bei der Erforschung
und Beobachtung der wasserwirtschaftlichen Verhältnisse und
Sicherstellung der Wasserversorgung im rheinischen Braunkohlenrevier,
der Unterhaltung und Renaturierung der oberirdischen Gewässer und des
Hochwasserschutzes.

2013 bestellte der Verbandsrat Dr. Bernd Bucher zum ständigen
Vertreter des Vorstands. Unter Leitung des Verbandsratsvorsitzenden
Dr. Uwe Friedl wählten die 15 Mitglieder des Verbandsrates Bucher nun
zum neuen Vorstand des Erftverbandes.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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