Busflotte wird erneuert
Weitere Bio-Erdgasbusse
Kreis Euskirchen (gr). Seit 2017 wird die Busflotte im Kreis
Euskirchen von dieselbetriebenen Fahrzeugenhin zu umweltfreundlichen
Bio-Erdgasbussen umgebaut. Zu den bereits vorhandenen 23 Fahrzeugen
kommen ab sofort 15 neue Fahrzeuge hinzu. Dabei handelt es sich um
umweltfreundliche Citaro CNG, genauer neun Solobusse und sechs
Gelenkbusse, die ab sofort alte Dieselfahrzeuge ersetzen. Zu erkennen
sind die neuen Fahrzeuge an dem „Buckel“ im vorderen Bereich des
Busdaches.
Der Flottenumbau der RVK resultiert aus einer Vorgabe des 2017 vom
Kreis Euskirchen beschlossenen Nahverkehrsplans, der den sukzessiven
Einsatz von Bussen mit emissionsarmen Antriebstechniken vorsieht.
Landrat Markus Ramers dazu: „Die Reduzierung des CO²-Ausstoßes im
Verkehr ist eine Aufgabe, der sich der Kreis Euskirchen verpflichtet
fühlt. Über unser kommunales Unternehmen RVK kann ein entscheidender
Beitrag geleistet werden.“
Dank der Förderung durch das Ministerium für Verkehr des Landes NRW
wurde der Kauf der gasbetriebenen Busse für den Kreis mit 180.000
Euro unterstützt. Das Land hatte 2019 zusätzliche
Fördermöglichkeiten für den Einsatz emissionsarmer Busse im
Öffentlichen Personennahverkehr geschaffen.
Insgesamt sind nun 38 Busse desselben Typs im Einsatz, die an der 2019
auf dem Gelände der Niederlassung errichteten Gastankstelle betankt
werden. Die Tankstelle wurde dafür im Laufe der vergangenen Monate
erweitert. Sie war auf die Betankung von 40 Fahrzeugen ausgelegt, wird
aber im Laufe des Sommers zusätzlich auch 23 Gasbusse der
Stadtverkehr Euskirchen (SVE) mit versorgen.
Marcel Frank, Geschäftsführer der RVK, forciert den Umbau der
Busflotte zu Gas, hat aber zusammen mit dem Kreis auch weitere
Antriebe im Blick: „Da wir uns im Kreis mit dem geplanten Aus- und
Weiterbildungszentrum für klimaneutrale und digitale Mobilität in
Mechernich absolut technologieoffen und vorwärtsgewandt aufstellen
wollen, sind die Gasbusse unser erster, aber nicht unser letzter
Schritt hin zu einer klimafreundlichen Mobilität.“
Bei Flottenerweiterungen werden die lokalen und topografischen
Erfordernisse ebenso wie die technischen Weiterentwicklungen ins
Kalkül genommen. So wird zukünftig auch der Einsatz von
Wasserstoff-Bussen geprüft.
Die Reichweiten und Betankungszeiten dieser Busse sind mit
Dieselbussen gleichzusetzen, was im Regionalverkehr von entscheidender
Bedeutung ist. Hinsichtlich des Klimagedankens sind es die deutlich
reduzierten Schadstoffemissionen, die für den Einsatz der Busse
sprechen. Im Kreis Euskirchen können mit dem Wechsel auf Bio-Methan
bei einer Laufleistung von 50.000 Kilometern pro Jahr und Bus zum
Beispiel 45 Tonnen CO2 eingespart werden. Das wären bei 38 Bussen
über 1700 Tonnen im Jahr und somit bei einer Lebensdauer von zehn
Jahren über 17.000 Tonnen. Ganz wichtig sind auch die Feinstäube,
die gegen Null gehen. Zudem sind die Stand- und vor allem
Fahrgeräusche der Busse reduziert.
Bio-Gas ist ein regenerativer Kraftstoff, der aus nachwachsenden
Stoffen und zum großen Anteil aus Abfallprodukten wie Gülle, Mist,
landwirtschaftlichen und Bioabfällen gewonnen wird. Durch die
Abspaltung von CO2 wird das Gas in Bio-Erdgas umgewandelt. Bio-Erdgas
ist besonders umweltfreundlich und im Einsatz klimaneutral.
WLAN ist das Zauberwort, bei dem so mancher Fahrgast aufhorcht. All
jene, die auf ihrer Fahrt ihre Mailanfragen beantworten oder ihre
Social Media-Plattformen checken wollen, kommen in den 15 neuen Bussen
nun gut zum „Zug“. Kostenfreies WLAN und doppelte USB-Ladebuchsen
können ab sofort durch die Fahrgäste genutzt werden – zeitgemäß,
aber dennoch keineswegs selbstverständlich. Zudem gibt es die
inzwischen üblichen Ausstattungen wie Klimaanlagen, Monitore,
Klapprampen und variable Plätze als Sitzplätze oder für
Kinderwagen, Rollstühle und zugelassene E-Scooter.
Der Austausch der alten Dieselbusse gegen neue Fahrzeuge kommt auch
dem Fahrpersonal zugute. Neben dem Gasantrieb fallen hier mehr Komfort
und technische Aufwertungen ins Gewicht. Ab Werk sind die Busse mit
einem „Toter Winkel-“ oder auch Abbiegeassistenten ausgestattet,
der insbesondere Radfahrer im toten Winkel erkennbar macht.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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