Britische Variante bereitet Sorge
Weitere Corona-Fälle im DM-Verteilzentrum
Kreis Euskirchen - „Miele hat an allen Standorten sehr frühzeitig und konsequent
die erforderlichen Konzepte zum Schutz der Belegschaften und Dritter
vor Ansteckung entwickelt und umgesetzt, den gesetzlichen Vorgaben
entsprechend und darüber hinaus“, sagt Dr. Stefan Breit,
Technik-Geschäftsführer der Miele Gruppe.
Insgesamt 18 Mitarbeitende des Euskirchener Miele-Werkes sind positiv
auf Corona getestet worden, teilt der Kreis Euskirchen mit. In zehn
Fällen wurde dabei die britische Corona-Variante B 1.1.7.
nachgewiesen, weitere acht Fälle befinden sich noch in der
Diagnostik. Dieses Ergebnis hat die Reihentestung aller
Miele-Mitarbeiter vom vergangenen Dienstag ergeben.
Die Quarantäne-Anordnung des Kreis-Gesundheitsamtes für 206
Beschäftigte des Fertigungsbereiches wird damit aufrechterhalten und
auf 14 Tagen ausgedehnt. Eine Negativ-Testung vor
Quarantäne-Entlassung ist am 14. Tag erforderlich, eine Verkürzung
der Quarantäne nicht möglich.
Die vom Kreis Euskirchen veranlassten Maßnahmen dienen vorrangig dem
Gesundheitsschutz der Miele-Beschäftigten, deren Angehörigen sowie
der Bevölkerung insgesamt.
Da neben der Fertigung keine weiteren Betriebsteile des Euskirchener
Miele-Werkes betroffen sind, kann die Arbeit in anderen Bereichen
aufrechterhalten werden.
Das Gesundheitsamt steht dazu in engem Austausch mit der Werksleitung.
Gesicherte Erkenntnisse darüber, auf welchem Weg und über welche
Stationen das Virus ins Werk Euskirchen gekommen ist, liegen nicht
vor. Die Ausbreitung beschränkt sich weiterhin auf die Fertigung,
während bislang kein Beschäftigter aus anderen Bereichen des 110.000
Quadratmeter großen Werkgeländes positiv getestet worden ist.
„Wir stehen in engem Kontakt mit dem Gesundheitsamt und stimmen die
weiteren Schritte sorgfältig ab“, erklärt Werkleiter Hendrik
Krämer. „Vor allem aber hoffen wir, dass sich die erkrankten
Kolleginnen und Kollegen möglichst bald wieder erholen.“
Das Miele-Werk Euskirchen wurde 1951 zur Produktion von
Fahrrad-Dynamos errichtet und ist heute mit rund 500 Beschäftigten
das Technologiecenter zur Entwicklung und Fertigung elektrischer
Antriebe der Miele Gruppe.
Hinzu kommen die Kabeltrommeln für die Staubsauger.
Weitere Corona-Fälle gibt es im DM-Verteilzentrum
Weilerswist.
„Wir haben seit Mitte der Woche Kenntnis von neun Corona-Fällen im
Weilerswister DM-Verteilzentrum. Daher war am Donnerstag ein Team zu
einer Vor-Ort-Begehung bei DM“, erläutert Wolfgang Andres,
Pressesprecher des Kreis Euskirchen auf Nachfrage des
BLICKPUNKTES.Dass es in einem großen Betrieb mit 1.500 Beschäftigten
zu positiven Fällen komme, sei nicht weiter erstaunlich. „Was uns
Sorge bereitet, sind aktuell die zunehmenden Fälle der britischen
Corona-Variante B 1.1.7, die hochansteckend sind. Von den neun
Betroffenen bei DM sind drei mit dieser Virus-Variante infiziert. Die
Positiven wie auch die unmittelbaren Kontaktpersonen sind natürlich
sofort in Quarantäne geschickt worden“, so Andres weiter. Bisher
bestehe bei DM noch keine Veranlassung zu weiteren Maßnahmen.
Aber: Um einen Infektionsherd definitiv ausschließen zu können,
werden nächste Woche alle Beschäftigen auf Corona getestet. „Dann
sehen wir weiter“, betont Andres.
- Martina Thiele-Effertz
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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