Kreisbauhof
Winterdienst im Dauereinsatz

Diese Aufnahme zeigt Simone Elmassaoudi, die Leiterin des Kreisbauhofes, mit einigen ihrer Winterdienst-Mitarbeiter (v.l.): Wilfried Leyendecker, Willi Heinen, Karl-Heinrich Schostak und Heinz Heiter. | Foto: W. Andres / Kreis Euskirchen
2Bilder
  • Diese Aufnahme zeigt Simone Elmassaoudi, die Leiterin des Kreisbauhofes, mit einigen ihrer Winterdienst-Mitarbeiter (v.l.): Wilfried Leyendecker, Willi Heinen, Karl-Heinrich Schostak und Heinz Heiter.
  • Foto: W. Andres / Kreis Euskirchen
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Kreis Euskirchen/Strempt - (bp). Langschläfer und Frostbeulen sind hier definitiv fehl am
Platz: Wer beim Winterdienst des Kreisbauhofes arbeitet, muss früh
raus und sollte kälteunempfindlich sein. Wenn der Alarmdienst um 2
Uhr nachts feststellt, dass die Straßen zugeschneit oder glatt sind,
dann heißt es für die erste Schicht der 26 Mitarbeiter: Raus aus den
Federn und ab zum Bauhof nach Mechernich-Strempt! Dort sind die Räum-
und Streufahrzeuge stationiert und von dort aus geht’s dann auf das
320 Kilometer lange Kreisstraßennetz. 

„Frau Holle“ hatte sich lange zurückgehalten. Ein paar
Alibi-Schneeflocken, einige knackig-kalte Nächte - bis vor kurzem
hatte der Winter 2018/19 seinen Namen eigentlich nicht verdient. Doch
dann meldete er sich mit heftigen Schneefällen zurück. Der
Winterdienst des Kreisbauhofes war tagelang rund um die Uhr im
Einsatz.

Für den Kreisbauhof war der bisher eher flaue Winter ohnehin kein
Grund, die Wachsamkeit zu vernachlässigen. Denn auch in den
vergangenen Jahren ist der Winter oft erst mit Verspätung gekommen,
gerade in den Höhenlagen des Kreisgebietes. „Wir sind gut
vorbereitet“, verspricht Simone Elmassaoudi, die Leiterin des
Kreisbauhofes.

Oberstes Ziel sei es, die Straßen bis zum Berufsverkehr am frühen
Morgen frei zu bekommen. Je nach Witterung sei das eine
Sisyphusarbeit: „Wenn es heftig schneit, ist die gerade geräumte
Straße schon nach kurzer Zeit wieder zu.“ Das führe mitunter zu
Unverständnis bei Autofahrern und Anwohnern, „aber wir können auch
nicht zaubern und überall gleichzeitig sein.“

„Bei einem richtig heftigen Wintereinbruch stehen wir ja vor der
Herausforderung, dass wir nach der Alarmierung mit unseren Autos
erstmal nach Strempt kommen müssen - über noch nicht geräumte oder
noch nicht gestreute Straßen“, sagt Karl-Heinrich Schostak, der
seit vielen Jahren im Winterdienst fährt. Sein Kollege Heinz Heiter
ergänzt: „Um eine optimale Streubreite zu erzielen, dürfen wir
dann mit den Unimogs und Lastwagen nicht schneller als 30 bis 35 km/h
fahren. Und wenn man weiß, dass eine einzige Einsatzroute bis zu
hundert Kilometer umfasst, dann hat man eine Vorstellung davon, wie
lange wir unterwegs sind.“

Spannend wird es dann, wenn in engen Ortsdurchfahrten Autos auf der
Fahrbahn geparkt werden, manchmal sogar im Halteverbot. „Dann ist
Millimeterarbeit erforderlich“, sagt Schostak. „Und wenn wir Pech
haben, kommen wir an dieser Stelle gar nicht weiter.“ Logische
Folge: Die Straße kann dann nicht geräumt oder gestreut werden.
Ähnliche Probleme treten auf, wenn enge Straßen aufgrund von
Unfällen blockiert sind. „Da gibt’s dann oft kein
Vorbeikommen“, bestätigt Wilfried Leyendecker, ebenfalls ein
erfahrener Bauhofmitarbeiter. Insofern sei es sinnvoll, wenn die
Autofahrer im Winter eine etwas längere Anfahrtszeit zur
Arbeitsstelle einkalkulieren.

Diskussionen gibt es immer wieder, wenn der auf der Fahrbahn liegende
Schnee in den Dörfern auf die Bürgersteige und Gehwege geschoben
wird - die möglicherweise von den Anwohnern kurz zuvor
freigeschaufelt wurden. Innerhalb der Ortschaften fahre man bewusst
noch langsamer, und man bemühe sich, den Schnee nur bis zur
Bordsteinkante zu schieben. Das lasse sich in der Praxis aber nicht
immer umsetzen. „Für uns wäre es eine große Hilfe, wenn die
Gehwege erst nach unserem morgendlichen Nachräumen geräumt
würden“, so Willi Heinen, der auch für Reparaturen an den
Winterdienst-Fahrzeugen zuständig ist.

Auch wenn die Winterdienstmitarbeiter zuletzt im Dauereinsatz waren:
In früheren Jahren dauerte der Winter wesentlich länger. „Früher
war viel mehr Schnee“, bestätigt Heinz Heiter. Damals habe man
darauf achten müssen, völlig eingeschneite Autos rechtzeitig zu
erkennen und nicht von der Straße zu schieben, ergänzt Karl-Heinrich
Schostak. Die Männer sind lange genug im Geschäft, um die Arbeit
realistisch einzuschätzen. „Die Rufbereitschaft, das frühe
Aufstehen und die heftigen und wochenlangen Winter - je länger die
Saison dauerte, desto größer wurde die Belastung“, so Heiter
rückblickend. Insofern hätten die Bauhofmitarbeiter durchaus nichts
dagegen, wenn der Frühling nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Diese Aufnahme zeigt Simone Elmassaoudi, die Leiterin des Kreisbauhofes, mit einigen ihrer Winterdienst-Mitarbeiter (v.l.): Wilfried Leyendecker, Willi Heinen, Karl-Heinrich Schostak und Heinz Heiter. | Foto: W. Andres / Kreis Euskirchen
Ein Bild aus dem Archiv des Kreisbauhofes: An solche Winter mit derartigen Schneemengen können sich wohl nur noch ältere Menschen erinnern. | Foto: Medienzentrum Kreis Euskirchen
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.