Impfzentrum
„Wir sind startklar!“
Kreis Euskirchen (gr). Wenn das mal keine Punktlandung ist: „Der
Führungsstab meldet mit Ablauf des 14. Dezember fristgerecht, dass
die Betriebsbereitschaft für ein Regionales Impfzentrum hergestellt
wurde.“ Mit dieser knappen Botschaft meldete Udo Crespin, der Leiter
des Führungsstabes, am Dienstagmorgen die Fertigstellung des
Impfzentrums des Kreises Euskirchen in der ehemaligen
Eifelhöhenklinik Marmagen. „Wir sind ab sofort startklar“, freute
sich Landrat Markus Ramers. „Jetzt fehlt nur noch der Impfstoff.“
Das Land NRW hatte vor knapp vier Wochen die Vorgabe gemacht, dass die
Impfzentren landesweit bis zum 15. Dezember einsatzbereit sein müssen
– eine Aufgabe für die Kreise und kreisfreien Städte. „Das haben
wir dank einer beeindruckenden Teamleistung geschafft“, so Ramers.
„Die Infrastruktur steht.“
Die Aufgabe des Impfens hat das Land in die Hand der Kassenärztlichen
Vereinigung gelegt. Dazu der Mediziner Frank Gummelt: „Wir haben
eine große Anzahl von freiwilligen Ärzten, die sowohl hier in der
Klinik als auch in den mobilen Teams das Impfen übernehmen werden.“
Dritter „Player“ sind die Apotheken, die für die
Vor-Ort-Aufbereitung des Impfserums zuständig sind. „Mit der
Kassenärztlichen Vereinigung, den Apotheken und dem Kreis Euskirchen
sind wir gut aufgestellt, um diese historisch einmalige
Herausforderung bewältigen zu können“, so Ramers.
Für den Start stehen in der ehemaligen Klinik drei Impfstraßen zur
Verfügung, die bei Bedarf noch erweitert werden können. Bei voller
Auslastung können hier gut 600 Menschen täglich geimpft werden. Dazu
wurde in den vergangenen Wochen ein ausgeklügeltes
Einbahnstraßen-System entwickelt und ausgezeichnet, das die
„Impflinge“ von der Anmeldung über die Registrierung und den
Wartebereich in die Impfzimmer führt. Anschließend gibt es noch
einen „Ruhebereich“, bevor die Geimpften zu einem separaten
Ausgang geleitet werden.
Wenn der Impfstoff zur Verfügung steht – aktuell geht das Land vom
27. Dezember aus – werden allerdings nach jetzigem Stand zunächst
Menschen in Pflege- und Senioreneinrichtungen geimpft, nicht im
Impfzentrum! Dabei werden mobile Teams der Kassenärztlichen
Vereinigung die Heime aufsuchen und die Bewohner und das Personal
impfen. Erst in einem zweiten Schritt sollen dann weitere
Risikogruppen in der ehemaligen Reha-Klinik in Marmagen geimpft
werden. Wann das sein wird, steht noch nicht fest.
Der alles begrenzende Faktor ist die Menge des zur Verfügung
stehenden Impfstoffes. Bisher ist noch unklar, welche Anzahl von
Impfdosen der Kreis Euskirchen täglich erhält. Zunächst sollen die
„vulnerablen“ Gruppen geimpft werden, also die am meisten
gefährdeten Menschen (Ältere und Vorkrankte) sowie medizinisches
Personal. In einem weiteren Schritt sind Mitarbeiter der „kritischen
Infrastruktur“ an der Reihe, also beispielsweise Polizisten und
Feuerwehrkräfte. Die Krankenhäuser werden ihr Personal
selbstständig impfen.
Das Land NRW hat eine breitflächige Informationskampagne
angekündigt, um weitere Fragen zu klären – etwa wo man sich zur
Impfung anmelden kann. Aktuell ist eine Anmeldung noch nicht möglich.
„Sicher ist nur“, so Ramers: „Ohne Termin braucht niemand nach
Marmagen zu kommen!“ Geplant ist zunächst eine tägliche
Öffnungszeit (inklusive Sonntag) von 10 bis 17.30 Uhr.
Was die Anreise in die Südkreis-Kommune betrifft, gibt es natürlich
die Möglichkeit der Anreise mit dem eigenen PKW. Eine ausreichende
Anzahl von Parkplätzen an der Klinik steht zur Verfügung. Von dort
aus ist auch ein barrierefreier Zugang ins Impfzentrum möglich.
Wichtig für die Marmagener: Wer aus dem nördlichen Kreisgebiet
kommt, wird über Bahrhaus in die Klinik geleitet, damit der Ort vom
Autoverkehr entlastet wird. Natürlich ist auch eine Anreise mit Zug
und Bus möglich. Von Euskirchen fährt stündlich ein Zug über
Mechernich und Kall nach Nettersheim. Von dort pendelt dann ein
Shuttlebus nach Marmagen.
„Unser Dank gilt allen Beteiligten, die daran mitgewirkt haben, das
Impfzentrum in Rekordzeit startklar zu machen“, so Landrat Ramers.
Neben dem Führungsstab unter der Leitung von Udo Crespin, den
Abteilungen der Kreisverwaltung, der Polizei und der Bundeswehr sei
die Unterstützung durch die Hilfsorganisationen wieder beispielhaft
gewesen, die zum überwiegenden Teil ehrenamtlich unterwegs seien.
„Das ist die ganz große Stärke des Kreises Euskirchen – eine
großartige Teamleistung!“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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