Wiederaufbau im Kreis Euskirchen
„Wir werden uns für die Zukunft besser aufstellen“

Der Kreis Euskirchen gehört zu den am stärksten von der Flutkatastrophe betroffenen Landkreise. Der Wiederaufbau hat für Landrat Markus Ramers allerhöchste Priorität. | Foto: Manke
  • Der Kreis Euskirchen gehört zu den am stärksten von der Flutkatastrophe betroffenen Landkreise. Der Wiederaufbau hat für Landrat Markus Ramers allerhöchste Priorität.
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Kreis Euskirchen - Für den Wiederaufbau der von der Flut betroffenen Gebiete wollen Bund
und Länder Berichten zufolge rund 30 Milliarden Euro zur Verfügung
stellen. Die Mittel, die sich Bund und Länder je zur Hälfte teilen,
sollen in einen nationalen Fonds „Aufbauhilfe 2021“ fließen.
Dabei handelt es sich um ein Sondervermögen, das der Bund verwalten
wird. Es ist auf mehrere Jahre angelegt.

(me). „Für die Menschen im Kreis Euskirchen sind das gute
Nachrichten“, so Landrat Markus Ramers in einer ersten Reaktion. Er
macht den Wiederaufbau des Kreises Euskirchen zur Chefsache und hat
bereits konkrete Pläne für die Umsetzung. Hierzu soll im Kreishaus
eine „Stabsstelle Wiederaufbau“ eingerichtet werden, in der alle
Themen gebündelt werden.

„Nach dieser Flutkatastrophe können wir nicht einfach zur
Tagesordnung übergehen“, so der Landrat. „Der Wiederaufbau muss
intelligenter, sicherer und klimaresistenter sein.“ Auch wenn ein
solches Ereignis statistisch gesehen nur einmal in 10.000 Jahren
vorkomme, werden nach Aussagen aller Wissenschaftler extreme
Wetterereignisse aufgrund des Klimawandels künftig häufiger
vorkommen. „Dem müssen wir auf allen Ebenen vorbeugen.“

„Es muss jetzt zeitnah und sichtbar losgehen mit dem
Wiederaufbau“, so Ramers. „Was wir unbedingt vermeiden müssen:
Durch diese Flut-Katastrophe darf unsere Heimat nicht dauerhaft
geschwächt werden, etwa indem Menschen den Kreis verlassen,
Unternehmen ihren Sitz verlagern oder der Kreis seine hohe
Attraktivität als Tourismusziel verliert. Das wäre dann die zweite
Katastrophe.“

Der Kreis Euskirchen gehöre zu den am stärksten von der
Flutkatastrophe betroffenen Landkreise.

Der Wiederaufbau werde Jahre dauern und uns einiges abverlangen.
„Neben den finanziellen Mitteln brauchen wir vor allem auch die
personellen Ressourcen und eine fachliche Begleitung durch Experten,
um diese Aufgaben zu stemmen“, betont Ramers. Dabei gehe es
ausdrücklich nicht darum, die Schäden „nur“ zu reparieren.

„Wir wollen nicht einfach den Status vor der Flut wiederherstellen,
sondern sollten gemeinsam das Ziel verfolgen, uns für die Zukunft
besser aufzustellen – etwa in den Bereichen Mobilität,
Energieversorgung und Internetanbindung.“

Achim Blindert, Allgemeiner Vertreter des Landrats und seit vielen
Jahren Geschäftsbereichsleiter für die Themen Bauen, Umwelt, ÖPNV
und Abfall, soll als „Koordinator Wiederaufbau“ fungieren. Damit
will Landrat Ramers auch deutlich machen: „Der Wiederaufbau hat
allerhöchste Priorität!“

Blindert wird dabei zwischen diversen Abteilungen der Kreisverwaltung,
den Kommunen sowie Land und Bund koordinierend tätig sein und beim
Wiederaufbau zukunftsweisende Impulse setzen.

Auch er betont: „Es geht nicht nur darum, dass Alte
wiederaufzubauen. Jetzt müssen wir Zukunftstechnologien von Beginn an
mitdenken – etwa, wenn es um besseren Hochwasserschutz und
Gewässerrenaturierung gehe, um den Einsatz von Elektromobilität und
Glasfaserausbau.“ Dies solle in enger Abstimmung mit den Kommunen
geschehen. Wichtig seien zudem Erleichterungen in den
Genehmigungsverfahren und bei den Förderrichtlinien.

Angesichts der immensen Herausforderungen, vor denen Kreis und
Kommunen stehen, werde der Wiederaufbau nicht ohne externe
Unterstützung durch Fachfirmen und Kooperationen mit Universitäten
funktionieren. „Erste Kontakte hierzu haben bereits
stattgefunden“, so Achim Blindert.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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