Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "lesen & lesen lassen" laden wir zur 150. Autorenlesung ein.
In Seonghans und Jeongahs kleinem Heimatdorf in Nordkorea bestimmt der feste Glaube anden geliebten Führer, an das Militär und den Kommunismus, den Alltag. Auch wenn die Geschwister von Hunger, Kälte und harter Arbeit geplagt sind, Gewalt täglich vor Augen haben – wie könnten sie daran zweifeln, dass ihr Land alle anderen Länder der Welt übertrifft?
Als ihr Großvater, der jahrelang für Nordkorea gekämpft hat und ein treuer Anhänger des geliebten Führers war, dem Hungertod zum Opfer fällt, beginnt ihr Glaube an das Systemlangsam zu bröckeln.
Dann versucht Seonghans Militärkamerad ihm weiszumachen, dass es im Süden so viel mehr gibt als bei ihnen – so viel Nahrung, so viel Strom, so viel Leben: eine
bessere Welt. Ist es entgegen allem, was sie gelernt haben, tatsächlich nicht der
imperialistische Süden, sondern ihre eigene Heimat, in der Ungerechtigkeit und Grausamkeit vorherrschen?
Obwohl Hinrichtungen an der Tagesordnung stehen und Menschen der feindlich gesinntenKategorie spurlos verschwinden, wagen die Geschwister schließlich den Gedanken an eine Flucht, an ein besseres und freies Leben in Südkorea. Doch ist ein Entkommen überhaupt möglich? – Und welche Opfer werden sie dafür bringen müssen?
Marcus Stephan Theis, 1994 in Koblenz geboren und in Saffig aufgewachsen, studiert
Soziologie und Politik in Bonn. Backpacking- und Couchsurfing-Reisen abseits der
touristischen Pfade führten ihn nach Korea, Japan und in die USA.
Seine Erfahrungen undGedanken finden Ausdruck in Gedichten und ersten längeren Texten. „Schatten ohne Licht“
ist sein Prosa-Debüt.
LeserReporter/in:Dirk Conrads aus Köln |
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