AWO Duisdorf
AWO wagt den Neubeginn
Hardtberg (we). Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) gibt es seit 1919. Sie hat sich, aus der Arbeiterbewegung stammend, den Werten eines freiheitlich-demokratischen Sozialismus verpflichtet. Solidarität, Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit sind die wesentlichen Grundwerte. Dazu gehören auch Lebensberatung und soziale Dienstleistungen.
Die Duisdorfer Dependance der AWO dümpelte in den letzten Jahren dahin. Von konzeptionellem Arbeiten konnte keine Rede sein. Der bisherige Vorstand war nicht mehr so recht engagiert, weil ein Vorstandsmitglied verstorben war und ein anderes schwer erkrankt, sodass der Betroffene sein Amt aufgeben musste.
Aber es gibt einen Hoffnungsschimmer: Ein neuer Vorstand hat engagiert seit dem 10. April die Geschicke des Vereins mit seinen 57 Mitgliedern übernommen. Und sucht nach neuen Ideen, wie man dem sozialen Anspruch des Vereins gerecht werden kann und zugleich Publikum anzuziehen imstande ist.
„Wir wollen den Verein wiederbeleben“, sagt Vereinsvorsitzende Barbara Naß. Als erste Maßnahme wird die Kleiderstube wiedereröffnet. Immer mittwochs von 10 bis 14 Uhr erwartet Brigitte Klein, ebenfalls Vorstandsmitglied, ihre Kunden. „Wir erhalten überwiegend gut bis sehr gut erhaltene Kleidung, auch Markenware“, ist sie stolz auf die Auswahl getragener Kleidungsstücke. „Wir haben sogar original verpackte Schuhe im Angebot.“
Nachdem der Versuch mit einer Kleidertonne vor dem Hauseingang aufgrund von Vandalismus kläglich gescheitert ist, appelliert die AWO jetzt an potentielle Spender, diese nur mittwochs während der Öffnungszeiten der Kleiderkammer abzugeben, damit ein geordnetes Miteinander aufgebaut werden kann.
Zudem wird ein Hausmeister/eine Hausmeisterin gesucht. Er/sie soll das Haus in Ordnung halten, auch mal putzen. Dies gegen ein Entgelt, das es zu vereinbaren gilt. Ebenso wie die Wochenarbeitszeit. Und hier die umsetzungsreifen bisherigen Ideen des neuen Vorstands:
„Unsere Schwimmkurse im Bad der Derletalschule sind ausgebucht. Aber wir haben Sitzyoga, unsere Spielenachmittage (mittwochs und freitags von 13 Uhr bis 16 Uhr) mit Kaffee und Kuchen gegen einen Obolus im laufenden Angebot. Das sind Angebote eher für Ältere. Wir wollen aber unbedingt Jüngere und junge Leute mit unseren Angeboten ansprechen.“
Jeden 1. Samstag im Monat soll ein Nähcafé eröffnen, ein Kreativworkshop etwa mit Handarbeiten oder Bastelangeboten ist ebenfalls in konkreter Planung. Stricken kann wer möchte auch bald in den Räumen der AWO Duisdorf. Jeden 2. Samstag im Monat soll ein Handarbeitscafé entstehen. Ein Begegnungscafé für Ukrainerinnen zur Vervollkommnung ihrer Deutschkenntnisse in Zusammenarbeit mit einem professionellen Anbieter ist ebenfalls in der Planung. Ebenso soll demnächst ein Elterntreff für junge Familien offeriert werden. Auch die Sozialberatung wird wiederbelebt. Und die Vorberatung für Wohnungssuchende. „Wir brauchen für all diese Vorhaben Ehrenamtler, die Lust dazu haben, sich zu engagieren“, sagen die Vorstandsdamen.
Weitere Ideen sind hoch willkommen. So könnte man sich vorstellen, in Zusammenarbeit mit den umliegenden Schulen und den örtlich tätigen politischen Parteien politische interessierte Jugendliche einzuladen, um denen die Geheimnisse des Grundgesetzes näherzubringen.
Alle Arbeitsabläufe sollen professionalisiert werden, um Reibungsverluste zu vermeiden. „Wir suchen alles“, so lautet das Credo der Vorstandsdamen. Sie wollen ihre PS auf die Straße bringen und brauchen Ehrenamtler und -amtlerinnen, die das auch wollen.
Der aktuelle Vorstand besteht aus Barbara Naß als Vorsitzender, Sylvia Schmidt, Waltraud Muszynski, Brigitte Klein und Ingo Göpfert. Für neue Ideen ist Platz genug im Portfolio der AWO Duisdorf. Aus alt mach neu, so die Grundidee der Neuen. Das hört sich gut an. Wer Lust hat, den Neubeginn mit zu gestalten, ist herzlich willkommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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