Manege frei!
Zirkus zum Mitmachen für Schul- und Flüchtlingskinder
Bonn-Lessenich - (who). Dass Schule auch mal anders funktionieren kann, zeigte
die Laurentiusschule in Lessenich. Denn für rd. eine Woche
verwandelte sich der Schulhof in eine große Zirkuslandschaft. Dazu
hatte der Circus Jonny Casselly jr. ein großes und ein kleines
Zirkuszelt, samt Stall für das Zirkuspferd, auf dem Schulhof
aufgeschlagen.
Zum Mitmachen aufgerufen waren die Schüler der Laurentiusschule, der
evangelischen und katholischen Kindertagesstätten, des
Joki-Familienhauses sowie die Kinder der Ökumenischen
Flüchtlingshilfe Bonn-Hardtberg. Das waren somit Messdiener,
Konfirmanden sowie die künftigen Schüler der Laurentiusschule, die
unter der professionellen Anleitung der Artisten Zirkusluft schnuppern
und lernen konnten, was Artisten, Clowns oder Akrobaten so alles
lernen müssen. Denn immerhin stand gegen Schluss an den letzten
beiden Tagen die Präsentation vor den Eltern und der Familie auf dem
Programm.
Ein besonderer Tag war der Dienstag, an dem am Nachmittag die Familien
und Flüchtlingskinder eingeladen waren, die regelmäßig das
Begegnungscafé von St. Thomas Morus besuchen oder die Ökumenische
Flüchtlingshilfe betreut werden. Im kleinen Zelt konnten sich zu
Beginn die Flüchtlingsfamilien und deren Betreuer sowie interessierte
Lessenicher Bürger stärken, denn Sponsoren wie die Bäckerei Schell
und die Bäckerei Klein hatten Teilchen und Brötchen für diesen
Begegnungsnachmittag spendiert. Den Kaffee und die Limo steuerten die
Ehrenamtlichen der Flüchtlingshilfe bei.
Die ganze Familie Casselly, angefangen bei der neunjährigen
Artistentochter Kathy, zeigte, was die jungen Flüchtlingskinder im
Anschluss alles ausprobieren konnten: jonglieren, balancieren oder
Akrobatik. Da waren nicht nur die Kinder begeistert. Als im Anschluss
alle Kinder gemeinsam in die Utensilienkiste greifen und anschließend
gekonnt loslegten, waren viele Eltern hingerissen und verzückt, was
ihr Nachwuchs bereits so alles konnte. Und selbst Jonny Casselly
zeigte sich von vielen Kindern begeistert: „Wir haben heute
Nachmittag viele Naturtalente hier!“ Und während die einen sich bei
der Teller- oder Tuchjonglage versuchten, war das Trapez der
heißbegehrte Punkt der jungen Artisten. „Ziel unseres heutigen
Nachmittags ist die Integration von Flüchtlingsfamilien und die
Kooperation des Begegnungscafés mit der OeFH“, sagte Bärbel Goddon
von der Ökumenischen Flüchtlingshilfe. Alle hatten viel Spaß und
verbrachten einen unbekümmerten Nachmittag im Zirkus, bei dem ihre
Kinder als „Nachwuchsartisten“ im Mittelpunkt standen.
Ziel der Zirkusprojektwoche am Schulvormittag, an dem die rd. 240
Schulkinder sowie die ca. 30 Kindergartenkinder teilnahmen, waren die
drei Vorstellungen gegen Ende der Projektwoche, bei denen die Kinder
zeigen konnten, was sie artistisch gelernt hatten und es für die
jungen Artisten hieß „Manege Frei!“
„Das Zirkusprojekt ist in dieser Form einmalig für Lessenich und
hat für den Zusammenhalt und die Verbindung der sich wandelnden
Bevölkerungsstruktur in Lessenich eine große Bedeutung Schule
öffnet sich und verbindet verschiede Institutionen mit dem
gemeinsamen Ziel, Kinder und Jugendliche in besonderer Weise zu
stärken, bürgerschaftliche Kooperationen zu ermöglichen und den
sozialen Frieden im Ortsteil zu fördern“, fasste es Schulleiterin
Petra Ey zusammen.
Ihr Dank galt vor allem der Bürgerstiftung Bonn, die das Projekt mit
9.200 Euro unterstützt hatte sowie den Sponsoren wie den beiden
Bäckereien, Ibrahim Loutfi für die 300 bunten T-Shirts, die die
Kinder anschließend als Erinnerung mit nach Hause nehmen konnten,
sowie der Firma Velten, die die 50 Verankerungslöcher mit Teer
verschlossen hatte. Ihr besonderer Dank galt natürlich den jungen
Artisten und den vielen Ehrenamtlichen, die zum Gelingen der
Zirkuswoche beigetragen haben.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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